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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Geometrie angefertigt, denn zu dem Zweck, als Schutz gegen Feindwaffen zu dienen. Sein großer Schnabelhelm verbarg den größten Teil des Gesichts, aber blaue Augen und ein lockiger blonder Bart waren zu erkennen.
    „Sir Hawkmoon?" Die Stimme des Mannes klang leicht und freundlich. „Ich bin Brut, ein Ritter aus Lashmar. Ich glaube, wir haben dasselbe Ziel."
    „Ziel?" Hawkmoon bemerkte, daß die dunkle Gestalt verschwunden war.
    „Tanelorn."
    „Stimmt. Ich suche Tanelorn."
    „Dann findet Ihr Gleichgesinnte auf dem Schiff."
    „Was ist das für ein Schiff? Wohin fährt es?"
    „Nur jene an Bord wissen es."
    „Ist einer an Bord, der sich Kapitän nennt?"
    „Gewiß, unser Kapitän." Brut kletterte aus dem Boot und hielt es in den Wellen fest. Die Ruderer drehten den Kopf, um Hawkmoon zu mustern. Nach den Gesichtern zu schließen, waren es alle erfahrene Krieger, die mehr als eine Schlacht hinter sich hatten. Der Recke Hawkmoon erkannte andere Recken, wenn er sie sah.
    „Und wer sind diese Männer?"
    „Unsere Kameraden."
    „Was macht uns zu Kameraden?"
    „Nun", Bruts humorvolles Lachen minderte durchaus nicht die Bedeutung seiner Worte. „Wir sind alle verdammt, Sir."
    Aus einem ihm selbst nicht erklärlichen Grund beunruhigte diese Erklärung Hawkmoon nicht, sondern erleichterte ihn sogar. Er lachte ebenfalls und ließ sich von Brut in das Boot helfen. „Suchen nur die Verdammten Tanelorn?"
    „Ich habe noch nie von anderen gehört." Brut legte eine Hand auf Hawkmoons Schulter, als er sich neben ihn stellte. Die Wellen erfaßten das Boot, die Krieger krümmten ihren Rücken und ruderten dem Schiff entgegen, dessen dunkle, polierte Hülle ein wenig des rubinfarbigen Lichtes von oben widerspiegelte. Hawkmoon bewunderte seinen Bau und den hohen geschwungenen Bug.
    „Ich kenne keine Flotte, die über ein solches Schiff verfügt", sagte er.
    „Es gehört auch zu keiner Flotte, Sir Hawkmoon."
    Hawkmoon blickte zurück. Das Land war verschwunden, verschlungen vom dichten Nebel.
    „Wie kamt Ihr an jene Küste?" fragte Brut ihn.
    „Das wißt Ihr nicht? Ich dachte, es sei Euch bekannt. Ich hatte Antworten auf meine Fragen erhofft. Man sagte mir, ich solle dort auf das Schiff warten. Ich verirrte mich - ich wurde von einer Kreatur, die mich haßt, aber vortäuscht, mich zu lieben, aus meiner Welt gerissen."
    „Von einem Gott?"
    „Von einem Gott ohne die üblichen Attribute, falls es sich um einen Gott handelt", erwiderte Hawkmoon trocken.
    „Ich hörte, daß die Götter ihre beeindruckendsten Attribute verlieren", sagte Brut von Lashmar. „So sehr geschwächt ist ihre Macht."
    „Auf dieser Welt?"
    „Das hier ist keine ,Welt m , versicherte ihm Brut erstaunt.
    Das Boot erreichte das Schiff. Hawkmoon bemerkte, daß eine stabile Strickleiter für sie herabgelassen worden war. Brut hielt sie am Fußende fest und bedeutete ihm, hochzuklettern. Hawkmoon unterdrückte seine Vorsicht, die ihm riet, sich seine nächsten Schritte erst zu überlegen, ehe er an Bord stieg, und erklomm die Leiter.
    Ein Befehl erschallte. Davits wurden ausgeschwenkt, um das Boot an Bord zu hieven. Eine Woge erfaßte das Schiff, ächzend schwankte es. Langsam kletterte Hawkmoon höher. Er hörte das Schlagen eines Segels und das Knarren des Gangspills. Er hob die Augen. Ein unerwarteter Strahl des roten Sterns, der aus einem Riß in der Wolkendecke lugte, blendete ihn.
    „Dieser Stern", rief er. „Was ist er, Brut von Lashmar? Folgt ihr ihm?"
    „Nein", erwiderte der blonde Krieger, und seine Stimme klang plötzlich düster. „Er folgt uns."

ZWEITES BUCH:
    ZWISCHEN DEN WELTEN - UNTERWEGS NACH TANELORN

1.
    DIE WARTENDEN KRIEGER
    Hawkmoon sah sich um, als Brut von Lashmar sich ihm an Deck anschloß. Ein Wind war aufgekommen und füllte das große schwarze Segel. Ein vertrauter Wind war es. Hawkmoon hatte ihn zumindest schon einmal selbst erlebt, als er und Graf Brass in den Höhlen unterhalb Londras gegen Kalan, Taragorm und ihre Anhänger gekämpft hatten. Das war damals gewesen, als die Manipulationen der zwei größten Zauberwissenschaftler des Dunklen Imperiums die Substanz des Raumes und der Zeit angegriffen hatten. Aber auch wenn der Wind ihm vertraut war, legte Hawkmoon keinen Wert darauf, seinen schneidenden Atem auf seiner Haut zu spüren. Er war Brut deshalb dankbar, als er ihn das Deck entlangführte und die Tür der Heckkajüte aufriß. Eine große Laterne schaukelte an vier Silberketten von der Decke. Ihr durch rotes Glas

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