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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Augen. »Die Zukunft ist keine Linie. Sie ist wie ein Tisch. Es gibt viele Zukunftsmöglichkeiten. Sonst bräuchte ich mich doch nicht mit Experimenten abzugeben.«
    Sara meldete sich zu Wort. »Warte noch!« Er sah sie mit einem Anflug von Ungeduld an. »Wir sehen alle Ereignisse als eine Linie – eine Linie aus Ursache und Wirkung. Aber du siehst Millionen von Linien auf deinem Tisch.«
    »Unendlich viele Linien.«
    »Gut. Gibt es im Universum noch etwas außer deinem Tisch? Gibt es weitere Tische? Gibt es einen Raum?«
    Es lächelte. »Es gibt weitere Tische. Wenn sie sich in einem Raum befinden, so habe ich die Wände nie gesehen.«
    Dann sprach es gleichzeitig mit Sara: »Also steht jemand über dir und trägt die Verantwortung?« Sara allein setzte hinzu: »Die Verantwortung für dich und all deine Tische?«
    »Sara«, sagte es, »in einigen dieser zahllosen Linien triffst du die Wahl, eine Million Jahre später zu leben, in der Zeit meiner Wiederkehr. Dann kannst du mir diese Frage noch einmal stellen. Oder musst sie dann vielleicht nicht mehr stellen.«
    »Aber wenn es niemanden über dir gibt… wenn du Gott bist…«
    »Was?«, fragte Max verwundert. Er strich mit den Fingern über die weiße Robe. »Was ist denn hier los, verdammt noch mal?« Er warf einen Blick auf den geöffneten Kampfanzug. »Plötzlich durchzuckte mich dieser furchtbare Schmerz…«
    »Mich auch«, sagte Cat. Sie saß mit überkreuzten Beinen an der Stelle, wo sie explodiert war, eine Hand im Schoß, die andere gegen die Brüste gepresst. »Und dann war ich wieder bei Bewusstsein. Aber du bist wenigstens angezogen.« Sie sah uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Was, zum Henker, geht hier vor?«
    »Weiß Gott«, murmelte ich.

zweiunddreißig
    Ich zerbrach mir einen Moment lang den Kopf darüber, was wir mit zehn Milliarden splitternackt in der Wüste gestrandeten Menschen und Tauriern anfangen sollten. Aber der oder das Namenlose hatte ein letztes Mal seinen Zauberstab geschwungen.
    Die Luft ringsum begann zu flimmern, und wir waren plötzlich von einer riesigen Menschenmenge umgeben, Männer, Frauen und Kinder, alle nackt, viele laut weinend und schreiend.
    In einer solchen Situation fällt eine kleine Gruppe von bekleideten Leuten durchaus auf. Zögernd rückten die Menschen näher. Marygay und ich machten uns darauf gefasst, dass wir wieder einmal die Führung übernehmen mussten.
    Natürlich kam es ganz anders. Ein neuer Mensch reiferen Alters baute sich dicht vor mir auf und begann laut und energisch Fragen zu stellen.
    Aber ich verstand kein Wort. Mein Englisch war auf diesem Planeten eine tote Sprache, die ich bestenfalls mit ein paar Gelehrten und Spätheimkehrern teilte.
    Die drei Omni traten vor. Hoch aufgerichtet standen sie da und riefen etwas im Chor. Der Priester tippte mir auf die Schulter. »Wir werden sehen, was wir hier tun können. Es reicht, wenn du dich um deine eigenen Leute kümmerst.«
    Marygay stand neben Cat und legte schützend einen Arm um sie. Ich zog mein Hemd aus und gab es ihr; es war gerade lang genug, um das Wesentliche zu bedecken.
    Eigentlich sah es sogar sexy aus. Eine viel umschwärmte Frau hatte mir einmal erklärt, dass es gar nicht schwer sei, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Man müsse nur im Abendkleid auf einer Party erscheinen, wenn die anderen Jeans und Shorts kamen. Oder umgekehrt. Wenn man also zu einer Party mit lauter Nackten kommt, tut es jeder alte Fetzen.
    Wir trieben unsere Leute schließlich in der Cafeteria von Molly Malone’s zusammen. Da der Platz längst nicht ausreichte, zogen wir um in einen Saal, dessen Aufschrift sich ungefähr mit »Kulturgeschichte der Prostitution« übersetzen ließ. Die Ausstellungsstücke waren eindeutig.
    Sieben von uns waren getötet und wieder zum Leben erweckt worden. Wir versuchten ihnen zu erklären, was sich ereignet hatte, obwohl wir es selbst nicht so recht verstanden.
    Gott hat ein paar von euch platt gemacht, um sich mal so richtig in Szene zu setzen. Dann verkündete Er, dass Er sich jetzt aus dem Staub zu machen gedenke. Bevor Er sich endgültig verkrümelte, gab er euch und zehn Milliarden anderen das Leben zurück.
    Ich wartete immer noch darauf, dass ich irgendwann aufwachen müsste. Wie dieser alte Geizkragen aus dem Weihnachtslied glaubte ich, ich hätte was Falsches gegessen, das mir nun Albträume bescherte.
    Als sich nichts dergleichen tat, schwand diese Möglichkeit natürlich. Vielleicht war ja auch alles vorher

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