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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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später müssen wir es tun«, sagte ich. »Sara…«
    »Auf mich braucht ihr keine Rücksicht zu nehmen. Ich habe mit angesehen, wie Anita starb.« Dennoch wurde sie kreidebleich.
    Marygay entriegelte den Anzug, und es war in etwa so furchtbar, wie ich geahnt hatte. Es gab absolut nichts mehr, das an Max erinnerte. Nur literweise Blut und andere Körperflüssigkeiten, dazu zerquetschte Organe und Knochenreste, die den Anzug zur Hälfte füllten.
    Sara kauerte am Boden und begann zu würgen. Auch mir war schlecht, aber ein alter Soldatenreflex gewann die Oberhand. Ich biss die Zähne zusammen und schluckte dreimal.
    Max war der Typ gewesen, den jeder mochte, egal, was er sagte und tat. Und sie vernichteten ihn ganz einfach wie eine überflüssige Spielfigur.
    »Haben wir denn gar kein Mitspracherecht?«, brüllte ich los. »Gebt ihr uns keine Chance zur Verteidigung?«
    Cat explodierte wie eine Bombe. Keine Organe und Knochen diesmal, nur ein feiner Nebel, der die Stelle einhüllte, wo sie eben noch gestanden hatte. Marygay stöhnte laut und fiel in Ohnmacht. Sara bekam nichts davon mit. Sie kniete schluchzend am Boden, die Arme an den Oberkörper gepresst, geschüttelt von einem Brechreiz nach dem anderen.
    Wir vernahmen zwei weitere Explosionen im Innern von Molly Malone’s, gefolgt von hysterischen Schreien.
    Antres 906 sah mich an. »Ich bin bereit«, sagte er in seinem langsamen Englisch. »Ich will nicht mehr bleiben. Soll mich das Namenlose ergreifen…«
    Ich nickte wie betäubt. Dann beugte ich mich über Marygay und versuchte mit einem Papiertaschentuch ihr Gesicht zu säubern, wischte weg, was von der Frau geblieben war, die sie liebte. Sie kam halb zu sich und legte einen Arm um mich, ohne die Augen zu öffnen. Ihr Atem ging schwer, und sie wiegte den Oberkörper stumm hin und her.
    Es war eine Nähe, die nicht vielen Menschen gegeben war, so wie einst in der Schlacht oder kurz davor: Wir müssen vermutlich sterben, aber wir sterben gemeinsam.
    »Vergiss die Namenlosen«, sagte ich. »Unsere Uhr war abgelaufen, seit sie uns zum Militär holten – aber wir haben das Beste daraus gemacht…«
    »Gestohlene Zeit«, murmelte sie, ohne die Augen zu öffnen.
    »Ich liebe dich«, sagten wir gleichzeitig.
    Mit einem dumpfen Poltern kippte der Kampfanzug um. Die Brise hatte gewechselt und sich zu einem starken Wind entwickelt, der dem Anzug entgegenwehte. Etwas traf mich hart im Nacken – ein Knochen oder ein Stück davon –, trudelte zu Boden und auf den Anzug zu.
    Ein unvollständiges Skelett richtete sich mühsam im halb geöffneten Anzug auf. Ein Unterarm, Elle und Speiche, fügte sich an den rechten Ellbogen. Mittelhandknochen wuchsen aus dem Handgelenk und Fingerknochen aus den Mittelhandknochen.
    Dann senkte sich ein langes Geschlinge bläulicher Därme ins Becken, der Magen darüber, die Blase drunter, schneller und schneller. Leber, Lungen, Herz, Nerven und Muskeln. Der Schädel kippte durch das Gewicht des Hirns nach vorn und hob sich langsam, um mich mit den blauen Augen von Max anzustarren. Einen Moment lang war das Gesicht rot und weiß wie ein Präparat für Studienzwecke. Aber gleich darauf umschloss Haut die Muskeln, entwickelte sich Kopf- und Körperbehaarung.
    Er trat vorsichtig aus dem aufgeklappten Anzug, umwallt von einer losen weißen Robe. Seine Miene wirkte starr und angestrengt, als er auf uns zukam. Er oder es.
    Marygay hatte sich aufgesetzt. »Was soll das?«, fragte sie mit brüchiger Stimme.
    Es hockte sich im Schneidersitz vor uns nieder. »Du bist Naturwissenschaftler.«
    »Max?«
    »Ich habe keinen Namen. Du bist Naturwissenschaftler.«
    »Bist du der oder das Namenlose?«
    Er winkte ab. »William Mandella. Du bist Naturwissenschaftler.«
    »Ich war mal Physiker. Heute arbeite ich als Physiklehrer.«
    »Aber du weißt, was Forschung bedeutet. Du verstehst, was ein Experiment ist.«
    »Natürlich.«
    Die Omni waren neben uns getreten. Er nickte der dunkelhäutigen Frau zu. »Dann kam sie der Wahrheit ziemlich nahe.«
    »Das Experiment ist beendet?«, fragte sie. »Und ihr räumt auf?«
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Wie kann ich es am besten ausdrücken? Zuerst entweichen die Versuchsmäuse aus dem Käfig. Dann begreifen sie, was mit ihnen geschieht. Dann fordern sie ein Gespräch mit dem Experimentator.«
    »An deiner Stelle würde ich auf die Forderung eingehen«, sagte ich.
    »Ja, das würde ein Mensch wohl tun.« Er warf einen leicht verärgertem Blick in die

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