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Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges

Titel: Der ewige Krieg 02 - Am Ende des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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sterben.«
    »Das ist nicht auszuschließen«, meinte der Priester. »Auch nicht für meine Person. Aber ich hoffe, dass es nur ein Experiment war. Ein Test.«
    »Jemand testet uns?« Mir wurde schwindlig. Ich setzte mich langsam auf den Bretterboden der Veranda und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an.
    »Unentwegt«, sagte der Priester ruhig. »Habt ihr das nie gespürt?«
    »Eine Metapher«, murmelte ich.
    Er machte eine weit ausholende Armbewegung. »So wie das alles hier eine Metapher ist. Die Taurier begreifen das besser als ihr.«
    »Das hier nicht«, widersprach Antres 906. »Das hier kann ich nicht begreifen.«
    »Das Namenlose.« Der Priester fügte ein taurisches Wort an, das ich nicht verstand.
    Antres berührte seine Kehle. »Natürlich. Aber das… die Namenlosen… haben doch keine reale Existenz. Der Begriff ist eine leichter fassbare Umschreibung, ein Zeichen für… ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll… die Wahrheit hinter dem Schein? Das Schicksal?«
    Der Priester strich über sein Kreuz und es verwandelte sich in ein taurisches Glaubenssymbol, einen Kreis mit zwei Beinen. »Gleichnis, Metapher. Die Namenlosen sind meiner Ansicht nach realer als wir.«
    »Aber du hast noch nie einen Namenlosen gesehen oder berührt«, sagte ich.
    »Ich nicht und auch sonst niemand. Andererseits hast du auch noch nie ein Neutrino gesehen oder berührst und hegst dennoch keinen Zweifel an seiner Existenz. Obwohl es ebenfalls unter die Kategorie ›unmöglich‹ fällt.«
    »Schön und gut. Aber wir können beweisen, dass es Neutrinos oder irgendetwas dergleichen gibt, weil ohne sie die Teilchenphysik nicht funktionieren würde. Weil es ohne sie kein Universum gäbe.«
    »Ich könnte jetzt einfach sagen: ›Damit ist der Beweisvortrag abgeschlossen.‹ Dir gefällt das Konzept des Namenlosen nicht, weil es verdächtig nahe an das Übersinnliche herankommt.«
    Damit hatte er nicht ganz Unrecht. »Mag sein. Aber in den ersten fünfzig – oder fünfzehnhundert – Jahren meines Lebens und viele Jahrtausende vor meiner Zeit ließ sich das Universum erklären, ohne dass jemand Zuflucht zu deinen mysteriösen Namenlosen nehmen musste.« Ich wandte mich an Antres. »Das gilt, glaube ich, auch für die Taurier, oder?«
    »Allerdings. Die Namenlosen sind real, aber nur als intellektuelle Konstrukte.«
    »Ich möchte euch eine uralte Frage stellen«, sagte der Priester. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen und Taurier, die sich unabhängig voneinander auf vierzig Lichtjahren entfernten Planeten entwickelt haben, bei ihrer ersten Begegnung auf dem gleichen technologischen Niveau stehen und sich von der Psyche her so stark ähneln, dass ein Krieg unausweichlich ist?«
    »Diese Frage tauchte immer wieder auf, bei uns…« – ich nickte Antres zu – »und vermutlich auch bei Tauriern. Manche Menschen aus meiner Zukunft, unter meinem Kommando, gehörten einer Sekte an, die für all diese Dinge eine Erklärung besaß. Etwas in der Art deiner Namenlosen.«
    »Aber du glaubst es besser zu wissen?«
    »Ich tippe auf Auslese. Hätten die Taurier eine prätechnologische Zivilisation besessen, wäre es kaum zu Interessenkonflikten mit uns gekommen. Wären sie uns dagegen einige Jahrtausende voraus gewesen, hätten sie keinen Krieg gegen uns geführt, sondern uns schlimmstenfalls vernichtet.« Antres krächzte zustimmend. »Also verdanken wir das Zusammentreffen zumindest teilweise dem Zufall.«
    »Von Zufall kann keine Rede sein. Wir Omni befanden uns auf beiden Planeten, lange bevor die Menschen und Taurier eine eigene Sprache hatten. Die gaben wir euch. So wie wir eure Technologie-Entwicklung steuerten.
    Wir waren Archimedes, Galilei und Newton. In der Epoche eurer Eltern übernahmen wir die Kontrolle der NASA, um den Aufbruch der Menschen ins Weltall zu verlangsamen.«
    »Und ihr habt die Fäden des Ewigen Krieges gezogen.«
    »Ich glaube nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, schufen wir lediglich die Ausgangsbedingungen. Ihr hättet euch zusammentun können, wenn das in eurer Natur gelegen wäre.«
    »Aber erst habt ihr für eine kriegerische Natur beider Rassen gesorgt«, warf Marygay ein.
    »Das weiß ich nicht. Wenn ja, dann wäre das lange vor meiner Zeit gewesen.« Er schüttelte den Kopf. »Lasst mich das erklären. Wir werden nicht wie ihr geboren – und auch nicht wie du, Antres 906. Ich glaube, dass es eine ganz bestimmte Anzahl von uns gibt, so um die hundert, und wenn einer von uns

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