Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus
ganzes Leben lang erzählt und
vermittelt, dass ich nichts tauge und das ich wertlos bin! Du bist der erste
Mann, den ich kenne, der mich so nimmt und so sehen will, wie ich bin ...
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich sitze hier, staune und kann es kaum
fassen! Das ist noch größer für mich als unsere Reise, und die war schon kaum
zu toppen!
Ich drück und knuddel dich
ganz fest dafür! Danny!
Mit
dieser E-Mail reagiert Daniela auf Maiks noch höflichen, aber bestimmten
Hinweis, dass es ihm nicht gefällt, zwanzig bis dreißig SMS pro Tag von ihr zu
bekommen.
Und
auch diesmal appelliert sie an sein Gewissen und schreit nach Mitleid, wo all
die anderen Männer doch so grausam mit ihr umgehen und umgegangen sind.
Lieber Maik!
Es gibt da etwas, wofür ich mich
bei dir entschuldigen muss (will)!
Ich bin ein Mensch, der große
Antennen für andere hat. Ich spüre schnell, was in einem anderen vorgeht, auch
ohne Worte. So war das auch bei dir. Ich habe die tiefe Trauer und den Schmerz,
den du in dir hast, die ganze Zeit gefühlt, aber ich habe dich, obwohl ich es
wusste, total überrollt. Habe viel zu viel an mich gedacht und mich, selbst
wenn ich gemerkt habe, du hättest es gebraucht, nicht von selbst mal zurückgezogen
und dir die Zeit gelassen, die du für dich alleine gebraucht hättest. Ich habe
mich benommen wie ein Elefant im Porzellanladen und keine Rücksicht auf dich
genommen. Das war dumm und egoistisch von mir und es tut mir über alle Maßen
leid! Weil: Deine Freundin Evelyn (und sie muss wirklich eine Gute sein!) hat
mit dem, was sie gesagt hat, so sehr recht gehabt ...
Ich kann dir nur sagen, dass mir
mein „Wir-sind-jetzt-ein-Pärchen-und-gehen-zur-Tagesordnung-über-als-wenn-da-nichts-passiert-wäre-Verhalten“
überaus leidtut! Ich habe dir damit ein noch schlechteres Gefühl gemacht, als du
sowieso schon hast. Es tut mir sehr weh, erst jetzt zu erkennen, was ich dir
damit angetan habe ...
Ich habe erkannt, wie egoistisch
ich gewesen bin, und ich hoffe, du kannst mir das verzeihen ...
Ich hab’ dich lieb. Daniela.
Als
nichts mehr fruchten will, geht Daniela zum Beginn der Beziehung zurück und
sucht deren Misslingen in ihrem Verhalten: Sie entschuldigt sich bei Maik
dafür, dass sie auf seine noch frische Trauer über den Tod seiner Frau nicht
genug eingegangen ist, und hofft damit auf einen cleveren Schachzug, mit dem
Unausgesprochenen ins Schwarze getroffen zu haben und ihn an seiner empfindlichsten
Stelle zu treffen.
Lieber Maik, ich wünsche dir
einen guten, letzten Spätschichttag! Schön, dass du es bald geschafft hast. Ich
sitze hier mit gemischten Gefühlen. Habe immer wieder Angst vor den Wochenenden.
Nena weg, und durch den Austritt aus der Christusgemeinde und den Bruch mit
Hanne ist da auch eine Menge an Kontakten für mich weggebrochen. Bedeutet: Danny
allein zu Haus und das ist manchmal ganz schön hart! Ich habe mir
vorgenommen, mich mit dem Texten für die Band zu beschäftigen. Ich bin nämlich
weitgehend für die Texterei zuständig. Außerdem habe ich von Huey einen riesen
Stapel CDs zum Reinhören bekommen. Ich hoffe, dass ich damit mein Wochenende
irgendwie strecken kann.
So, ich werd jetzt mal ein bisschen
Musik hören und, falls mir der PC keinen Strich durch die Rechnung macht, via
Internet im Hessenpark spazieren gehen. Geld zum Hinfahren habe ich ja leider
keins.
Einen ganz lieben Gruß von
Daniela.
***
... wusstest du schon, dass
koffeinfreier Kaffee genauso ätzend ist wie: Schottland ohne Klippen,
Pizza Vier-Käse ohne Käse, Urlaub ohne Sonne, Brille ohne Gläser, Gulasch mit
Kümmel, ein Vollrausch mit alkoholfreiem Bier, Musik ohne Töne? Könnte die
Liste noch bis ins Unendliche weiterführen.
Ich kann dir sagen, ich ziehe
hier voll das Vakuum im Gehirn und ertappe mich dabei, wie ich ständig diesen
Hängeschrank in der Küche umschleiche, um ihn auf und dann wieder zuzumachen.
So ungefähr 20-30 Mal am Tag. Nämlich DEN Schrank, wo dieser oberhammergeile Arabische
drinsteht. Und dann noch das Rauchen reduzieren? Was denn noch alles?Eins ist
aber auf einmal anders geworden: Ich habe in den letzten Tagen einen
Bärenhunger entwickelt und esse auch dementsprechend. Das liegt vielleicht auch
daran, dass ich mir mal ein paar Bilder aus Wonneproppenzeiten von mir angesehen
habe und mir ehrlich eingestehen muss, dass ich da erheblich besser ausgesehen
habe als jetzt. Beim Vergleich mit den aktuellen Bildern
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