Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus
leichter. Ich kann es kaum noch aushalten,
so tatenlos rumsitzen zu müssen. Ich würde mir sehr wünschen, wieder arbeiten
gehen zu können. Selbst wenn es durch eine Teilrente nur eine halbe Stelle wäre.
Egal! Hauptsache wieder ein geregeltes Leben führen können! Obwohl ich nicht
grade Lust hätte, um 4.00 Uhr morgens aufzustehen, könnte schon ruhig ein
bisschen später sein.
Ich gehe davon aus, dass das für
dich mit der Durcheinanderrei [5] noch steht. Aber die Kühltruhe ist ja
sehr geduldig, deshalb kannst du entscheiden, wann du Zeit und Lust dazu hast.
Es läuft uns ja auch nicht weg!
So, ich hau' mich hin. Ich bin ultraplatt!
Drück dich, Danny!
***
... das ist unendlich schwer für
mich, grade an den Sonntagen. Einsamkeit ist kaum zu ertragen.
Ich habe keinen Hunger, wenn ich
alleine bin, und esse oft tagelang – wenn überhaupt – wenig und ungesund. Gesundes
Essen hat auch oft einen gesunden Preis! Das kommt noch dazu.
Ich habe in den vier Wochen, in
denen wir oft zusammen waren, so viel gegessen wie schon lange nicht mehr. Es
hat einfach wieder geschmeckt und Spaß gemacht. Ich bin eben durch die Stadt
gelaufen und habe bei ein paar Leuten geklingelt. Aber entweder war niemand da
oder es hat grad aus diesem oder jenem Grund nicht gepasst. Nachvollziehbar,
jeder hat halt sein „Ding“.
Jetzt sitze ich zu Hause und mir
schnürt das Alleinsein fast den Hals zu. Ich war eben
nochmal im Wald spazieren, aber das hat sich auch nicht witzig
angefühlt. Niemand, mit dem man irgendwas teilen kann, ob es ein Staunen über
eine schöne Blume ist oder ob man schweigend die Natur genießt. Alleine zu sein
heißt für mich, einsam zu sein, und dann sieht sogar alles, was draußen bunt
ist, grau aus ...
Es gibt wohl Menschen, die das
Glück haben, gerne alleine zu leben und damit auch recht gut klarkommen.
Ich gehöre definitiv nicht zu diesen Glückspilzen. Nena geht so langsam
ihren eigenen Weg und an den Wochenenden ist sie nie da. Bald fängt sie an zu
arbeiten und dann ist es noch weniger Zeit, die sie zu Hause verbringen wird.
Ich kann sie ja nicht anketten, nur weil ich mich alleine fühle; das wäre total
egoistisch und mies. Also leide ich für mich, mehr oder weniger still vor mich
hin und werde immer dünner. Das war eben auch schon so, bevor wir uns kannten.
Ich habe es richtig genossen, bei dir mal wieder zu kochen, weil es das erste Mal
war, dass es wieder Spaß gemacht hat (als du dann nicht mehr über meine
Schulter geguckt hast)!
Ach je Maik, ich würde mir so
wünschen, mit dir immer noch Zeit teilen zu können. Halt auf einer anderen
Ebene, als es vorher war, aber eben trotzdem gemeinsame Zeit zu haben. Du
hast mir so unendlich gut getan und mein Leben hat durch dich und deine Art
wieder so viel Farbe bekommen. Ich hatte schon fast vergessen, wie sich das
anfühlt … bis du kamst. Und auch dir zuzuhören hat mir gut getan. Einem
Menschen, den man unendlich mag, mit ganzem Herzen zuzuhören und
mitzufühlen, das ist etwas, was einem auch viel zurückgibt. Hört sich
vielleicht für dich komisch an, ist aber so. Zumindest bei mir.
Ich fange jetzt damit an,
mir keine Maske aufzusetzen, wenn ich dir schreibe. Wenn man im Leben (zu) viel
verletzt worden ist, hilft einem eine Maske zwar als
Selbstschutz, aber ich habe nicht gemerkt, dass ich mich dabei
fast verloren habe in den ganzen Jahren der Schauspielerei. In den Spiegel
zu gucken und sich zu fragen, was eigentlich noch von einem übrig geblieben
ist und was einen noch ausmacht, das ist hart.
Du hast mir die Tür
weit aufgemacht und einen ganz neuen Weg gezeigt. Nämlich den Mut,
mich wieder selbst anzunehmen, so, wie ich bin. Und ich bin dir unendlich
dankbar dafür, dass du immer noch für mich da bist und mir zeigst, dass
ich Vertrauen haben kann. Eben weil du mich nicht in den Wind geschossen
hast. Ich war davon überzeugt, dass du schon nach dem Vorwort aufstehst
und gehst, aber du hast es nicht getan ... Deswegen fällt es mir
jetzt auch gar nicht so schwer, mich bei dir auszumüllen. In wieweit ich
das aber bei anderen auch (schon) kann, weiß ich nicht, ich arbeite dran.
Kein Lied der Welt ist tief
genug zu schreiben, um es dir als DANKE zu schenken, aber ich verspreche dir: Auf
dem ersten Gig, den wir haben, gibt es ein Lied nur für dich. Ich schreibe
es für dich und ich gebe alles, was in mir ist, um dir damit zu sagen, wie
wertvoll du in meinen Augen bist!
Aber sicher
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