Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus

bestalkt. Am Anfang war es nur der Versuch, mich umzudrehen und zu
ihr zurückzukommen. Das ging so weit, dass ich mich kaum noch traute, nach der
Arbeit heimzufahren, weil ich immer damit rechnen musste, dass sie vor der Tür
steht. Und ich habe mich auch nicht mehr ans Telefon getraut. Zu jeder Tages-
und Nachtzeit war sie dran.
    Später – diese leidige „dann
bleiben wir eben Freunde-Masche“ – rief sich mich bei jedem Furz an, der ihr
quer hing. Ich hatte keine Zeit mehr für eigene Probleme, weil sie mich ohne
Unterlass mit ihren belästigte. Komischerweise sah und hörte ich monatelang
nichts von ihr, wenn sie mal wieder verliebt war, das Theater fing aber immer
aufs Neue an, wenn mal wieder eine Beziehung zu Ende war. Ich habs nie
geschafft, wohl auch aus schlechtem Gewissen und weil sie mir auch leidtat, ihr
Grenzen zu stecken oder brutal ins Gesicht zu sagen, dass sie mich mit ihrer
Scheißpsyche einfach in Ruhe lassen soll. Ich wünsche ihr, nein, mir, ein dauerhaftes
Liebesglück, denn ich habe die Schnauze so voll von ihr.
    Kevin B.
     
    Ich bin mehr als ein Jahr von
der Exfreundin meines Mannes belästigt wurden. Sie rief fast täglich an,
schrieb unentwegt Mails und SMS, bezeichnete mich als Hure, Schlampe und noch
Schlimmeres, dann wieder wollte sie sich entschuldigen und erklärte, ihr wären
die Nerven durchgegangen, bat mich um Gespräche. Sie hat so lange nicht
kapiert, dass sie endlich die Fresse halten und mich und uns in Ruhe lassen
soll, bis meinem Mann der Kragen geplatzt ist und er ihr auf offener Straße
eine gescheuert hat. Wegen ihr und dem ganzen Stress und der Angst, zu was sie
vielleicht noch fähig ist, erlitt ich eine Fehlgeburt. Verzeihen werde ich ihr
das nie, solche Weiber gehören weggesperrt.
    Gitti K.
     
    Zweimal bin ich an solche Frauen
geraten, und es gab eine Zeit, in der sich die Belästigungen überschnitten.
Während ich nach Hause kam und die eine nackt in meinem Bett lag (sie war
eingebrochen und fand auch noch, dass das ein Beweis ihrer Liebe wäre), waren
auf dem Anrufbeantworter über 50 Nachrichten von der anderen. Von der einen
(die im Bett) hatte ich mich kurz zuvor erst getrennt und war jedem
Kontaktversuch ihrerseits aus dem Weg gegangen. Die Beziehung zu der anderen
lag schon länger zurück und sie rief sowieso ständig an, hatte aber mitbekommen,
dass ich eine neue Freundin hatte (die aus dem Bett) und bombardierte mich ab
dem Moment täglich mit mindestens 10 Telefonaten und noch mehr SMS. Die in
meinem Bett lag, habe ich nackt vor die Tür geworfen, ihre Klamotten hinterher
(aus gutem Grund, unsere Trennung war unschön) und danach fing sie auch an mit
Telefon- und SMS-Terror. Mehrmals habe ich die Nummern gewechselt, doch es
dauerte nicht lange, bis sie durch gemeinsame Bekannte wieder drankamen. Ich
bin fast vor die Hunde gegangen und konnte diesen Terror nur durch Umzug und
Jobwechsel in einer anderen Stadt beenden. Ob auf Dauer, wird sich zeigen, aber
es gibt im Augenblick nur sehr wenige Menschen aus meinem alten Freundeskreis,
denen ich vertraue und die auch meine Adresse und Telefonnummer haben. Was ich
nun habe, ist Angst, mich nochmal auf eine Frau einzulassen. Wie kaputt sind
diese Frauen eigentlich?
    Charlie T.
     
    Meine Ex hat sich vor Jahren das
Leben genommen. In ihrem Abschiedsbrief stand, ich wäre schuld und sie wäre
nicht über die Trennung weggekommen. Was nicht drinnen stand, war, dass ich
damals Schluss machte, weil sie mich ständig betrogen und belogen hat. Und es
stand auch nicht drin, dass sie mich über zwei Jahre nach dem Ende mit
Telefonaten, Briefen, Auflauern und Lügen über mich verbreiten gequält hat. So
gequält, dass ich wegen ihr meine Arbeitsstelle verloren haben und zwei
Beziehungen daran kaputt gegangen sind, weil sie meinen Freundinnen „Beweise“
vorlegte, dass ich ein sadistisches Schwein wäre. Ich verdanke ihr weiter eine
Strafanzeige und einen Eintrag ins Führungszeugnis, womit ich nicht mehr in
meinen Beruf zurück kann. Ich verdanke ihr einen Unfall, weil sie die Reifen
von meinem Auto gelockert hat, und bei dem Unfall wurde ein Kollege schwer
verletzt. Nachweisen ließ sich das nie. Und ich verdanke ihr, dass ich heute
Hartz 4 Empfänger bin und mein Leben zerstört ist. Ob es mir leidtut, dass sie
sich umgebracht hat? Nein. Ich wünschte, sie hätte es schon zwei Jahre früher
getan.
    Hartmut S.
     
    Ob meine ehemalige Freundin eine
Stalkerin ist, kann ich nicht sagen, aber sie akzeptiert nicht,