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Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus

Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus

Titel: Der Fall D. - Eine Stalkerin packt aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva J.
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verlauten, die durchaus
ehrlich gemeint klingen, doch sie hat es bis heute nicht geschafft, aktiv zu
werden und die notwendige Hilfe, deren Wichtigkeit sie selbst mehrfach eingesteht,
in Anspruch genommen. Ihre ganze Suche nach sich selbst und den Wurzeln, die
dafür verantwortlich sind, trifft früher oder später auf ihr Elternhaus, das –
soweit ich es selbst einschätzen kann, auch durch viele direkte Kontakte zur
Mutter und den Brüdern – im Grunde nicht deutlich weniger normal oder anormal
ist als das unzähliger anderer Menschen auch. Ihr wurde weder körperliche noch
psychische Gewalt angetan und die angebliche Ablehnung, auf die sie während des
Heranwachsens stieß, war zum einen in vielen Fällen ein Produkt ihrer
Einbildung bzw. ein normales pubertäres Empfinden oder entstand in späteren
Jahren aus ihrem Verhalten, mit dem sie ihre Familie regelrecht gequält hat,
wenn sich nicht alles um sie drehte.
    Mittlerweile
bin ich davon überzeugt, dass ihre Nächstenliebe, um einen christlichen
Ausdruck zu benutzen, oberflächlichster Natur ist und der einzige Mensch, der
sie wirklich interessiert, sie selbst ist und immer war.
    Die
Annahme, dass hier natürlich die Erziehung eine Rolle gespielt hat, ist sicher
nicht von der Hand zu weisen. Inkonsequenz von elterlicher Seite, vielleicht
aus Überforderung geboren, haben ihr die Wege, die sie gehen wollte – ob gut
oder schlecht – geöffnet und sie ist damit aufgewachsen, dass am Ende all ihre
Forderungen, wenn nicht akzeptiert, aber immerhin geduldet und erfüllt wurden.
     
    Die
Sache mit Maik hat ein bitteres Ende genommen. Nach vielen Auseinandersetzungen
und Eskalationen, nach persönlichen Nachstellungen, heimlichen Beobachtungen
seines Hauses, unzähligen Kontaktversuchen unterschiedlicher Couleur blieb Maik
keine andere Wahl, als sich juristischen Beistand zu holen. Er ging zuerst zu
einem Anwalt und ließ diesen eine Einstweilige Verfügung erstellen, die Daniela
verbietet, mit ihm in jeglicher Weise Kontakt aufzunehmen und sich seinem Haus,
seiner Arbeitsstelle und diversen anderen Plätzen und Personen – wie Mitglieder
seiner Familie – zu nähern. Parallel dazu erstattete er Strafanzeige bei der
Polizei und legte hierzu – wohlweislich gesammelt – alle schriftlichen
Dokumente vor. Dazu gehörten auch die unzähligen SMS, die er abgespeichert
hatte.
    In
seinen Handlungen war er am Ende derart negativ beeinflusst worden, dass er ein
Hassgefühl gegen Daniela entwickelt hat und sich zum Ziel setzte, sie
finanziell komplett zu ruinieren – sofern seine Unternehmungen nicht ausreichten,
sie hinter Gitter zu bringen. Dass diese Möglichkeit besteht, ergibt sich aus
Danielas Vorgeschichte und der Tatsache, dass sie spätestens seit der Sache mit
Johnny als vorbestraft gilt.
    Vom
Hörensagen ist mir bekannt, dass es in den beiden vergangenen Jahren noch
mehrere ähnliche Delikte ihrerseits gegeben hat, die zur Anzeige gekommen sind,
u.a. hat sie offenbar Briefe an die Freundin eines ihrer Opfer geschrieben, in
denen sie offenlegte, mit deren Freund im Bett gewesen zu sein.
    Tatsächlich
bekannt ist ein „Terrorismus“ gegen Tims zweite Frau. Hier und unter
Vorschieben von Nena, der gemeinsamen Tochter, die eine Zeit lang beim Vater
gelebt hat, scheute Daniela keinen Brief, keine SMS und kein
„Vor-Ort-Belauern“, um ihrer Nachfolgerin auf die Pelle zu rücken, die während
dieser Zeit schwanger war und unter der permanenten Belästigung und Aufregung
fast eine Fehlgeburt erlitten hätte. Auch Tims zweite Frau ließ dieses Spiel
nur bis zu einer gewissen Grenze zu und beanspruchte dann juristische Hilfe.
     
    Was
mich so zweifeln lässt an Danielas „Krankheit“ und angeblicher Sucht, ist die
Tatsache, dass sie diese von jetzt auf gleich in den Griff bekommt, sobald es
ans Geld geht. Geld, das sie nicht hat, das sie nicht verdienen kann, weil sie
keine Arbeit hat, die sie ebenfalls kaum finden wird, weil sie nichts länger
als ein paar Wochen durchziehen kann. Sie lebt von der Sozialhilfe und muss
sehen, wie sie über die Runden kommt.
    Ihre
ganze Argumentation von A bis Z, so gut konstruiert sie auch sein mag, fängt
beim Geld an zu wackeln.
    Als
medizinischer Laie stelle ich mir vor, dass ein Mensch, der unter
Zwangsverhalten leidet, dieses nicht einfach so abstellen kann und dass es ihm
reichlich egal ist, wie teuer ihn diese Sache zu stehen kommt.
    Dieses
Verharren an dem Punkt, wo das eigene Tun mit hohen Rechnungen einhergeht,

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