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Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Am vergangenen Abend hätte Jay Mia eigentlich dabei helfen sollen, das Bücherregal fallgerecht zu präparieren. Danach vielleicht noch ein Gläschen Wein und ein bisschen Geschnacksel im Carlyle, gefolgt von Bettgeflüster über die gemeinsame Zukunft und gegenseitigem Aufputschen für die eigentliche Tat. Und dann am Morgen würde Jay da sein, um die Witwe fürsorglich zu trösten. Aber Jay hatte irgendwann, als der große Tag immer näher rückte, kalte Füße bekommen. Alle seine Rick-Strong-Bücher endeten mit dem Bösen hinter Gittern, und Jay wollte ein solches Ende nicht auch für sich. Also verabredete er sich mit seiner Agentin und servierte Mia eiskalt ab, damit sie die Drecksarbeit machte. Sie hatte die Eier, er war das Weichei.
    Dass Otis Parker so früh an jenem Morgen, der sein letzter werden sollte, im Büro gewesen war, irritierte mich allerdings. Das war kein Zufall. Nicht, wenn alles im Voraus geplant worden war.
    Ich kehrte also wieder zu meinem ursprünglichen Gedanken zurück, dass Otis Parker einen Termin gehabt hatte. Aber mit wem? Und warum wusste Scott nichts davon?
    Aha! Vielleicht wusste er ja doch davon.
    »Ich gehe ins Lager«, informierte ich Rourke. »Behalten Sie die beiden hier im Blick. Und lassen Sie mich wissen, wenn der Wagen hier ist.«
    Als sie das hörte, wurde Mia stutzig, und sie fragte: »Wo bleibt eigentlich der Krankenwagen?«
    »Keine Ahnung. Steckt wohl im Stau.«
    Sie starrte mich an, dann schrie sie: »Sie Mistkerl! Sie haben mich angelogen!«
    »Sie haben damit angefangen.«
    »Sie … Sie …«
    Zum Glück trug sie Handschellen. Rourke legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie wieder zurück in den Sessel.
    Jay hatte wohl ein paar Wortfetzen aufgeschnappt, oder bei ihm war mittlerweile auch der Groschen gefallen – jedenfalls eilte er schnellen Schrittes zu uns herüber und fragte: »Warum ist der Krankenwagen noch nicht hier?«
    »Weil Otis Parker keinen Krankenwagen mehr braucht«, gestand ich ihm.
    Jay sah genauso verdutzt aus wie in dem Moment, als ich verkündet hatte, dass Otis noch lebt.
    Die Leute mögen es gar nicht, wenn man sie an der Nase herumführt, und Mia flippte erneut aus. Sie mochte eine süße, liebliche Stimme haben, aber sie fluchte wie eine waschechte New Yorkerin. Braves Mädchen.
    Jay Lawrence erholte sich langsam von dem Schock.
    »Sie … Das war nicht … Das ist nicht zulässig …«
    »Hey, es sah so aus, als wolle er aufstehen. Ich bin kein Arzt.«
    »Sie … Sie haben gesagt, er habe mit Ihnen geredet …«
    »Genau. Und dann ist er gestorben. Schauen Sie, Jay, ich habe einen Tipp für Ihren nächsten Roman. Ich darf lügen. Sie dürfen schweigen.«
    »Ich werde meinen Anwalt anrufen.«
    »Das geht in Ordnung. Bis auf Weiteres stehen Sie unter Arrest wegen Beteiligung an dem Komplott, Otis Parker zu ermorden.«
    Ich reichte Rourke mein Paar Handschellen. »Anlegen.«
    Dann ging ich in das Lager.
    Officer Simmons sprach in sein Handy, und Scott saß noch immer am Tisch und steckte seine Nase in ein Buch: Buchveröffentlichungen für Anfänger .
    Ich setzte mich ihm gegenüber.
    »Warum war Mr Parker so früh hier?«
    Er blickte von seinem Buch auf.
    »Ich weiß es nicht. Musste wohl Papierkram wegarbeiten.«
    »Hatte er Ihnen gesagt, dass er früh reinkommen würde?«
    »Nein … Ich wusste nicht, dass er hier sein würde.«
    »Aber er hatte Sie doch gebeten, früh zu kommen.«
    »Ja …«
    »Aber er selbst hat mit keinem Wort erwähnt, dass auch er früh hier sein würde.«
    »Hm … Vielleicht hat er es erwähnt.«
    »Das entspricht aber nicht dem, was Sie mir gesagt haben oder was in Ihrer Aussage steht.«
    Officer Simmons hatte sein Telefonat beendet und bezog hinter Scott Stellung. Jetzt wurde es wirklich interessant.
    Scott für seinen Teil verlor seine Haltung zusehends. Er schluckte und erklärte dann mit dünner Stimme: »Ich … habe das wohl vergessen.«
    »Selbst als Sie das Licht in seinem Büro sahen?«
    »Ja … Ich meine … da fiel mir ein, dass er erwähnt hatte, dass er vielleicht auch früh hier sein würde.«
    »Wer hat die fünf Kisten mit den Büchern in das Büro gestellt?«
    »Das war ich.«
    »Wann?«
    »Gestern Abend.«
    »Warum gestern Abend?«
    »Damit … Jay Lawrence sie signieren könne … Mr Parker hat es gerne, wenn die Autoren die Bücher im Büro signieren.«
    »Sie erwarteten Jay Lawrence erst für zehn Uhr.«
    »Ja … Aber … Ich weiß nicht. Ich tue, was man mir sagt.«
    »Ging

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