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Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Fall der Bücher (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Angeles wohnte. Von einer Frau oder einer Familie war nicht die Rede, also nahm ich an, dass er mit seiner Mutti und zehn Katzen zusammenlebte und gerne kochte.
    Als Nächstes musste ich Lieutenant Ruiz anrufen. Aber dann würde es hier ziemlich schnell ziemlich eng werden. Ich musste mit Scott und Mrs Parker sprechen, bevor bekanntgegeben wurde, dass wir nun in einem Mordfall ermittelten. Sobald man das Wort »Mord« sagt, ändern sich die Spielregeln, und die Leute werden komisch, oder sie nehmen sich einen Anwalt. Also nur fürs Protokoll: Mir war nichts Verdächtiges aufgefallen, und die Ermittlungen gingen weiterhin von einem Unfall aus.
    Die Ladentür wurde geöffnet, und ich blickte nach unten, um zu sehen, ob Mrs Parker oder vielleicht ja auch Jay Lawrence angekommen war, aber es handelte sich um Officer Conner mit meinem Eibrötchen, und das beglückte mich mindestens genauso. Ich bat Conner, die Tüte auf den Verkaufstresen zu legen.
    Mein Magen knurrte, aber ich musste so viel wie möglich wegarbeiten, bevor Ruiz mich anrufen und nach den Fakten fragen würde. Ich rief hinunter zu Rourke: »Kann sein, dass heute ein Autor zum Signieren kommt. Jay Lawrence. Sagen Sie ihm einfach, es sei ein Unfall. Ich will mit ihm sprechen.«
    Rourke nickte, und ich kümmerte mich wieder um das Büro. Ich durfte nichts anfassen oder verändern, aber ich nahm alles genau unter die Lupe. Mein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Links neben dem Bücherregal sah ich eine Tür. Ich öffnete sie und betrat einen kleinen Raum voller Aktenschränke.
    Zur rechten Seite stand die Badezimmertür offen, und ich inspizierte das Bad. Das Licht brannte, und der Toilettensitz war heruntergeklappt. Das ließ darauf schließen, dass zuletzt eine Dame die Toilette benutzt oder dass sich Otis Parker guten Stuhlgangs erfreut hatte. Mir entging nicht, dass das Waschbecken nass war und dass ein feuchtes Papierhandtuch im Abfalleimer lag. Ich wusste, dass an ebenjenem Papierhandtuch die DNA-Spuren von jemandem zu finden sein würden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Beweise doch in einem Badezimmer zurückgelassen werden. Die Jungs von der Spurensicherung sollten hier mit der Arbeit beginnen.
    Dann fiel mein Blick auf eine Saugglocke für die Toilette, die in einer Ecke stand. Unbewusst hatte ich nach irgendetwas gesucht … Ich hätte nicht beschreiben können, nach was genau, aber ich wusste, dass ich es erkennen würde, hätte ich es nur vor mir. Und die Saugglocke könnte es gut sein.
    Irgendjemand, es war ein Grieche, hat einmal gesagt: »Gib mir einen Hebel, der lang genug ist, und einen Punkt, an dem ich stehen kann, und ich bewege die Erde.« Oder eben ein Bücherregal.
    Ich trug noch immer meine Plastikhandschuhe, deshalb hob ich die Saugglocke hoch und untersuchte den Holzgriff. An einer Seite der rundlichen Spitze war die Farbe etwas abgeblättert, und ungefähr in der Mitte, gegenüber der Seite, an der die Farbe abgeblättert war, entdeckte ich eine kleine Kerbe. Eigentlich war es fast nur eine Linie.
    Ich ging mit der Saugglocke ins Büro und stellte mich links neben das Regal. Jetzt fielen mir zwei Details auf: In der Holzvertäfelung entdeckte ich ebenfalls eine kleine Kerbe und auf der Rückseite des Bücherregals eine feine Linie. Beide befanden sich ungefähr auf Brusthöhe. Diese kleinen Kratzer waren in dem soliden dunklen Holz kaum auszumachen, aber sie passten ganz fantastisch zu den Kratzern auf dem helleren und weicheren Holz des Griffes der Saugglocke.
    Mir war klar, so wie es auch der Spurensicherung, dem Staatsanwalt und hoffentlich auch einer Jury klar sein würde, dass der Mörder, nachdem er oder sie sich kurz entschuldigt hatte und ins Badezimmer gegangen war, leise zurück ins Büro geschlichen war und den Griff der Saugglocke zwischen die Rückseite des Regals und die holzgetäfelte Wand geschoben hatte. Dann hatte die fragliche Person den Griff so betätigt, dass er als Hebel wirkte und das instabile Regal ein paar wenige Zentimeter nach vorn kippte, bis die Erdanziehungskraft den Rest erledigte. Sir Isaac Newton hat gesagt, dass es für jede Handlung eine gleiche und eine entgegengesetzte Reaktion gibt. Ich trug Teil B der Mordwaffe zurück ins Bad.
    Nun wusste ich zwei Sachen: Otis Parker war ermordet worden, und ich wusste auch, wie.
    Die einzige Sache, die ich noch herausfinden musste, war, wer ihn ermordet hatte. Und warum. Wenn man nach dem Warum fragt, bringt das einen für gewöhnlich auch auf den

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