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Der Fall Koralle

Der Fall Koralle

Titel: Der Fall Koralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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zugenommen? Tja, am Bauch vielleicht. Aber am Hals??? Das Thermometer am Fenster zeigt sechsunddreißig Grad. Ein Jahrhundertsommer. Schweißtropfen perlen von der Stirn des Kommissars.

    Jetzt sitzt die Fliege. Aber da springt der Kragenknopf ab! Kugelblitz flucht.
    Da klingelt das Telefon. Es ist der Hotelportier: Das Taxi wartet! Kugelblitz möchte keinesfalls zu spät kommen. Schließlich hat er einen Ehrenplatz neben dem Bürgermeister. Isidor Kugelblitz löst seinen schwierigen Fall mit einer Sicherheitsnadel! Jetzt hält der Kragen. Und die Fliege auch.

    Die Leute stehen in großen Trauben vor dem Festspielhaus und versuchen noch, Karten für die Premiere zu ergattern.
    Schließlich singt heute der berühmte Stargast Placebo Flamingo den Parzival!
    Kugelblitz steigt ächzend aus dem Taxi. Sein Hemd ist schon nass geschwitzt. Trotzdem will er seine Karte auch dann nicht verkaufen, als ihm ein blasser junger Mann den doppelten Preis dafür bietet.
    Fünf vor vier erklingen die letzten Fanfarentöne vom Balkon des Festspielhauses. Eilig strömen auch die letzten Zuschauer auf ihre Plätze. Es wird dunkel. Die endlose Ouvertüre beginnt. Wann geht endlich der Vorhang auf?
    Als das Orchester verstummt, tritt ein Mann im dunklen Anzug vor den Vorhang. Er verkündet der festlich gestimmten Menge, dass der Stargast Placebo Flamingo leider durch eine Unpässlichkeit verhindert ist. An seiner Stelle wird der Sänger Enrico Juhuso singen, der die Rolle des Parzival auch während der Proben gesungen hat. Die allgemeine Enttäuschung im Publikum ist selbst in der Dunkelheit deutlich zu spüren ...
    „Unglaublich”, raunt der Bürgermeister. „Ich habe Flamingo vor einer Stunde noch völlig quicklebendig und vergnügt mit einer jungen hübschen Dame im Park herumspazieren sehen.”

    „Stargast hin, Stargast her: Ich finde, der Ersatz-Parzival singt ausgezeichnet”, sagt Kugelblitz in der ersten Pause.
    Der Bürgermeister stimmt ihm zu: „Manchmal ist der Ausfall des einen Stars die Chance für die Entdeckung eines neuen!
    Trotzdem möchte ich gern wissen, was mit Flamingo los ist. Kommen Sie! Die Pause dauert eine Stunde. Da haben wir Zeit genug.”
    Vor der Künstlergarderobe steht ein Polizist. „Sie können hier leider nicht durch”, sagt er ernst.
    „Was ist denn los? Ich bin der Bürgermeister.”
    „Es ist ... Nun ja, drinnen ermittelt die Polizei ...”
    „Um Himmels willen, was ist denn passiert?”, ruft der Bürgermeister erschrocken. Der Polizist beugt sich zu ihm herüber und flüstert: „Flamingo wurde gerade ins Krankenhaus gebracht!”
    „Was hat er? Ist es schlimm?” Der Bürgermeister ist besorgt.
    „Er schwebt in höchster Lebensgefahr. Die Umstände, wie es dazu kam, sind ungeklärt. Deshalb hat man die Polizei gerufen.”
    „Kann ich mal mit meinen Kollegen sprechen?”, erkundigt sich Kugelblitz und zeigt seinen Polizeiausweis.
    Der Polizist wirft einen überraschten Blick darauf und sagt: „Oh, Sie sind der berühmte Kommissar Kugelblitz?” Man hört deutlich die Bewunderung in seiner Stimme.
    „Sie kennen mich?”, wundert sich der Kommissar.
    „Nun, für unsereins sind Sie das, was Flamingo für die Sänger ist: einsame Spitze!”
    „Na, na”, sagt Kugelblitz und wehrt das Kompliment bescheiden ab. Aber insgeheim schmeichelt es ihm doch ein bisschen.

    Wenig später ist er bei seinem Kollegen Inspektor Bremser. Der versucht gerade, möglichst diskret herauszufinden, was sich vor der Vorstellung in der Künstlergarderobe zugetragen hat. „Wir möchten nicht, dass Panik ausbricht. Alle, auch die Kollegen, denken, es ist nur eine vorübergehende Unpässlichkeit”, erklärt der Inspektor.
    „Sehr vernünftig”, pflichtet ihm Kugelblitz bei. „Eine Panik würde die Ermittlungen nur erschweren.”
    „Im Vertrauen: Wir tippen auf einen Giftanschlag!”, flüstert Bremser ihm ins Ohr. „Wir sind gerade dabei, die Maskenbildnerin und die Garderobiere zu verhören. Sie waren bei Flamingo, als es geschah. Kommen Sie.”
    Die Maskenbildnerin Rita Breuer ist noch immer kreidebleich vor Schreck und sagt: „Es war furchtbar, Herr Kommissar. Erst dachte ich, er sei tot!”
    „Können Sie uns genauer schildern, wie es passiert ist?”, bittet Kugelblitz.
    „Ich habe ihn geschminkt. Er nahm noch einen Schluck von seinem Kamillentee, wie immer. Dann stand er auf und ging ans offene Fenster. Er winkte jemandem zu, glaube ich ...”, versucht sich Rita Breuer zu erinnern.
    „Ob das die

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