Der Fall Koralle
sie eingestiegen sind. Dort ist allerdings Parkverbot. Habe sofort angeordnet, dass alle Strafzettel durchgesehen werden. Es lief gestern Nacht eine Aktion gegen Parksünder in der Altstadt. Vielleicht haben wir Glück, und das Fahrzeug wurde aufgeschrieben!”
Kugelblitz räuspert sich und sagt: „Sie mögen mich vielleicht für verrückt halten, aber ich habe gestern am Flughafen jemanden getroffen, der in die Geschichte verwickelt sein könnte ...”
Erst zweifelnd und dann mit immer mehr Interesse vernimmt Ledergerber, was sein deutscher Kollege beobachtet hat. Dann beschließt er, ein verschlüsseltes Fax an Interpol nach Los Angeles zu schicken. „Wir müssen die Bücher erwischen, ehe sie auf dem grauen Markt des Antiquitätenhandels verschwinden”, meint er besorgt.
„Vielleicht sitzen die Auftraggeber für den Diebstahl sogar an der kalifornischen Küste”, vermutet Zwingli. „Dort gibt es bekanntlich viele reiche Kunstsammler!”
Die Fahndung in St. Gallen führt zu einem raschen Erfolg. Die Mitarbeiter der Verkehrspolizei waren in der vergangenen Nacht sehr fleißig gewesen. Unter den Parksündern ist auch der Fahrer eines VW-Busses, der hinter der Stiftsbibliothek parkte. Es stellt sich heraus, dass dessen Reifenspuren zu denen unter dem Fenster passen. Allerdings bestreitet der Besitzer des Wagens energisch, mit dem Einbruch etwas zu tun zu haben.
Er heißt Roman Zünd und ist Automechaniker.
„Einmal falsch parken!
Deswegen ist man doch noch kein Krimineller!”, protestiert er.
„Ich habe den Tag über schwer geschuftet. Abends war ich hungrig und durstig, und deshalb bin ich mit meinen beiden Kollegen in eine Kneipe in der Altstadt gegangen.”
Die Kollegen Mathis und Rüdi bestätigen diese Aussage.
„Was soll gestohlen worden sein? Bücher aus der Bibliothek? Von Schmökern halte ich nicht viel. Mir ist ein saftiges Steak lieber!”, sagt Mathis grinsend.
„Bücher? Was soll ich damit?”, antwortet Rüdi frech. „Diese alten, verstaubten Schinken kann man doch kaum entziffern.
Ich hasse Bücher! Fragen Sie meine Mutter, ich hab nie gern gelesen!”
Der Wirt vom Hirsch erinnert sich an die Gäste. „Ja, ja. Sie waren den ganzen Abend hier.
Sie haben mächtig zugelangt! Einer hat sogar zwei Steaks gegessen!”, bestätigt er, als er auf dem Polizeirevier den drei Männern gegenübersteht.
„Da sehen Sie es!”, sagt Rüdi zufrieden und blinzelt seinem Freund Mathis zu. „Wir haben ein Alibi.”
„Dann können wir wohl verduften?”, meint Roman Zünd.
„Ich denke schon. Mein Kollege Kugelblitz hat allerdings vorher noch eine Frage an Sie”, sagt Ledergerber beiläufig.
„Na, dann fragen Sie schon”, entgegnet Zünd herablassend.
„Kennen Sie einen gewissen Berthold Schümmli?”, erkundigt sich Kugelblitz.
Zünd wird blass. „Schümmli? Komischer Name. Nie gehört!”, behauptet er.
Seine beiden Kollegen bestreiten ebenfalls, jemals etwas von einem Schümmli gehört zu haben.
„Schümmli wurde von unseren amerikanischen Kollegen verhaftet, als er die gestohlenen Bücher am Flughafen in einem Schließfach hinterlegen wollte”, bemerkt Ledergerber.
„Dann haben Sie doch Ihren Täter!”, sagt Rüdi.
„Was hat das mit uns zu tun? Wir kennen diesen Bartl Schümmli wirklich nicht!”, versichert Mathis treuherzig.
„Ich kenn keinen Menschen in Los Angeles!”, beteuert Zünd.
„Das glaub ich Ihnen!”, seufzt Kugelblitz. „Aber ich fürchte, wir müssen Sie trotzdem verhaften!”
Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
Und jetzt die Frage an alle Leseratten, die sich von einem falschen Bücherwurm nicht hereinlegen lassen:
Weshalb weiß Kugelblitz, dass die drei mit Schümmli unter einer Decke stecken?
Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!
Wenn das Kontrollfeld in deinem Reader nicht funktioniert, klicke hier!
Richtig geraten? Dann darfst du dir maximal
20
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Ursel Scheffler
wurde 1938 in Nürnberg geboren, studierte Literatur in München, zog nach Frankfurt, lebte einige Zeit in Schwaben und wohnt seit 1977 in Hamburg. Dort hat sie auch Kommissar Kugelblitz erfunden, der
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