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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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sind. Diesen Chip lese ich jetzt ein, sodass ich Ihre Biofrequenzdaten bekomme. Dadurch dass Sie permanent Biofrequenzen aussenden, kann ich mit dieser trichterförmigen Röhre auch noch sehr schwache Körperradiowellen einfangen. Wenn das Gerät die gesuchte Frequenz gefunden hat, gibt es einen Ton von sich so wie ein Metalldetektor“, klärte sie ihn auf.
    Sie gab ihm die Karte wieder zurück, aktivierte die Maschine und richtete die Röhre auf seinen Körper. Der Biofeld-Detektor gab ein knatterndes Geräusch von sich. Der Busfahrer hob reflexartig die Arme und grinste, weil er die Funktionsweise des Detektors verstanden hatte. Nachdem Frau Alonis die Einstellungen des Biofeld-Detektors wieder zurückgesetzt hatte, wollte sie diesmal die Biofrequenzdaten von Erek Misrati eingeben, die sie von der Gesundheitsbehörde bekommen hatte und auf einem Speicherstick immer bei sich trug. Sie steckte den Stick in den Biofeld-Detektor und eichte das Gerät auf Ereks Daten. Anschließend suchte sie damit den ganzen Bus akribisch ab. Nach ein paar Minuten kehrte sie aber enttäuscht zum Busfahrer zurück.
    „Na gut. Ich bin fertig. Das war es“, verkündete sie ihm.
    „Dann können wir jetzt weiterfahren, oder?“
    „Etwas Geduld! Ich gebe nun einen Code ein, danach geht die Tür auf, und wenn sie sich hinter mir geschlossen hat, müssen Sie noch eine Minute warten und dann fährt das Kontrollsystem des Busses von alleine wieder hoch, alles klar?“
    „Und wenn das nicht funktioniert, dann vergammeln wir hier, oder?“
    „Nein, gewiss nicht. Das hat bisher immer funktioniert. Machen Sie sich keine Sorgen! Und vielen Dank für die Kooperation!“, meinte sie und gab den Code ein.
    Die vordere Tür öffnete sich. Frau Alonis ging nach draußen und warf noch einen kurzen Blick auf die Unterseite des Busses. Nachdenklich ging sie zu den Jets, die auf sie gewartet hatten, so wie es besprochen war. Der Teamleiter der Drohnenkämpfer trat an sie heran.
    „Wie geht es weiter?“, wollte er wissen.
    „Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun. Wir machen einen Abflug!“, sagte sie.
    „Und wohin?“, wollte er wissen.
    „Nach Schrobenhausen. Vielleicht können wir die Spur unserer Zielpersonen wiederaufnehmen. Sie müssen dort ausgestiegen sein. Eine andere Erklärung gibt es für mich nicht“, sagte sie, stieg auf die Plattform des Aufzugs und ließ sich nach oben befördern. Danach hoben die FK-19-Jets ab und düsten im Eiltempo davon.
    Frau Alonis ärgerte sich in allen Farben, während sie das Geheim-Tele von Zardosch untersuchte. Sie käute auf einem Stück Rattenspeck wieder, wobei sie die Ereignisse Revue passieren ließ. Erek und Zardosch hatten es also geschafft, sich vor den wachsamen Augen der Überwachungseinheiten davonzuschleichen. Sie war sich natürlich darüber im Klaren, dass das ohne moderne Spionageabwehrtechnik ganz und gar unmöglich war. Folglich war es für sie jetzt gesichert, dass der yakkische Geheimdienst die raffinierteste Spionageabwehrtechnik besaß, die momentan auf dem interstellaren Markt verfügbar war. Die TSBs, die Zardosch und Erek trugen, waren zwar älterer Bauart, aber die Geheim-Teles mit Holo-Schleifen-Funktion waren nagelneue Modelle, die man nur sehr selten in die Finger bekam.
    Sie vermutete auch, dass Zardosch und Erek Transparenz-Generatoren mitgehabt haben mussten, um ungesehen aus dem Bus herauszukommen. Aber wie das alles vonstattenging, war ihr schleierhaft. Dieser Umstand bedürfte wahrlich der Aufklärung. Frau Alonis hatte sich an diesem Fall festgebissen. Noch nie in ihrem Leben, war sie von zwei Versagern so an der Nase herumgeführt worden. Nun hatte sie ein persönliches Interesse daran, den Fall zur allgemeinen Zufriedenheit abzuschließen. Wenn sie beim nächsten Mal in die Nähe der Zielpersonen gelangte, sollte sie nicht mehr so zimperlich vorgehen, dachte sie sich. Sie musste mindestens einen Gang hochschalten, wenn sie ein durchschlagendes Ergebnis erzielen wollte. Und erfolgsverwöhnt, wie Frau Alonis war, musste sie sich jetzt etwas Schlaues einfallen lassen, sonst würde sie sich überall zum Gespött der Leute machen.
     
     

Kapitel 3: Zardoschs Welt
     
    Der Hochgeschwindigkeitsreisebus fuhr in die große Bahnhofshalle von Negidu ein. Mit einer kleinen Verspätung erreichte er wohlbehalten die Endstation. Die Türen öffneten sich, und die Passagiere trotteten erleichtert aus. Sogleich fuhr der Bus in eine Wartehalle und sollte erst am Abend wieder zum

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