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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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weiter.
    „Du hattest recht. Die Agenten haben den Bus angehalten und uns gesucht“, meinte Erek.
    „Dich haben sie gesucht.“
    „Wie konntest du vorhersehen, dass der Busfahrer in Schrobenhausen die Ladeklappe öffnet, damit wir uns dort verstecken können? War er ein Freund von dir?“
    „Nein. Aber mit einem Gehirnstromkondensator und implantierten Bio-Chips kann man eine Menge anstellen. Man kann damit x-beliebigen Personen, sobald die Bio-Chips in deren Körper eingebracht worden sind, alle möglichen unsinnigen Befehle erteilen“, erklärte Zardosch.
    „Wie hast du das angestellt? Wie geht das?“
    „Die Geldscheine, die ich dem Fahrer gegeben habe, waren mit Bio-Chips präpariert. Das sind winzige Relaisstationen, die bei Berührung über die Schweißdrüsen in den Körper eindringen und über das Nervensystem weiter zu den Basalganglien gelangen.“
    „Was sind Basalganglien?“, erkundigte sich Erek.
    „Das sind Kerngebiete zwischen dem Großhirn und dem Zwischenhirn, die auch die oberste Befehlsstelle zum extra-pyramidalen motorischen System darstellen. Die Bio-Chips docken also in diesem System an, und mit dem Gehirnstromkondensator, der wiederum mit meiner TSB vernetzt ist, kann ich telepathische Befehle übermitteln. Dieser sehr praktische Gehirnstromkondensator sendet zusätzliche Magnetwellen aus, damit diese Befehle auch nicht in Frage gestellt werden. Alles klar soweit?“
    „Glasklar. Das Schwierige daran ist wahrscheinlich die Bedienung, also die Steuerung der willenlosen Personen, oder?“, fragte Erek.
    „Ja. Das ist schwierig. Dazu muss man ein Brillenmeister sein“, meinte Zardosch.
    „Wunderbar. Kannst du mir zeigen, wie ich ein Brillenmeister werde?“, fragte Erek.
    „Hör zu! Der erste Schritt, um ein guter Brillenmeister zu werden, ist selbstverständlich die Gedankenkontrolle. Das heißt, dass du nicht denken kannst, was du willst, und nicht von einem Gedanken zum anderen springst kannst, sonderst dass du innehältst.“
    „Innehalten? Du meinst gedanklich die Luft anhalten?“, wunderte sich Erek.
    „So ähnlich“, sagte Zardosch.
    „Eine Sache ist mir aber noch nicht ganz klar. Woher weiß ich, dass du nicht dieses Dingsda gegen mich einsetzt und mich zu einem willenlosen Geschöpf machst?“, fragte Erek.
    „Kannst du dich erinnern, dass ich dir jemals Geld gegeben habe?“, entgegnete Zardosch. „Nein“, antwortete Erek.
    „Und was sagt dir dein gesunder Menschenverstand? Fühlst du dich hypnotisiert von mir?“, fragte Zardosch.
    „Hypnotisiert? Nein, bestimmt nicht. Das würde ich sicher merken“, antwortete Erek.
    „Ich muss dich auch erinnern, dass du aus freien Stücken mitgekommen bist.“
    „Ja, weil diese Brille gesagt hat, dass Feinde kommen würden, und du hast mich dann mitgerissen. Das war raffiniert. Ich konnte nicht anders“, bemerkte Erek.
    „Du kannst gern zurück nach Katara, wenn du willst. Brauchst du Geld für den Bus?“
    „Nein, lieber nicht. Diese Stadt hat mir auch kein Glück gebracht.“
    „Ach, das liegt wahrscheinlich nur an der schlechten Stimmung dort, weil die Threber am Aussterben sind“, sagte Zardosch.
    „Darüber macht man keine Witze. Ich gebe zu, dass ich manchmal Tage hatte, an denen ich froh war, dass die Threber aussterben würden, weil alles so kümmerlich um mich herum erschien. Doch ich hatte auch Tage, an denen ich in lauen Sommernächten auf meiner Veranda lag, zu den Sternen schaute und auf frische DNA von der Erde wartete.“
    „Das wird nie passieren. Es dürfte dir doch nicht entgangen sein, dass die Bewohner von Terra-Eins am Schicksal der Threber nicht interessiert sind und das einzige Problem der Ureinwohner darin besteht, Hundefutter zu besorgen. Übrigens ist nach dem neuesten Stand der Wissenschaft der Planet dem Untergang geweiht“, erklärte ihm Zardosch.
    „Warum das?“
    „Unsere unabhängigen Radiostationen haben vor einer Woche eine Nachricht von der Erde empfangen, dass wieder ein neuer Hundevirus ausgebrochen ist, der noch ansteckender und noch tödlicher als alle vorherigen ist. Das war seitdem auch die letzte Nachricht“, sagte Zardosch.
    „Wie konnte das passieren?“
    „Nachdem die Menschheit auf Terra-Eins nicht auf das interstellare Expertenteam hören wollte, ist wahrscheinlich das eingetroffen, was immer befürchtet wurde. Die Menschen dort unten hätten wissen müssen, dass dieses lukrative Geschäft mit der Hundescheiße einen sehr großen Nachteil hat und sie dadurch

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