Der Fall Wüstenkönig - Kommissar Kugelblitz ; 24

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Der Schatz von Schiwa
    Nachdem sie die altjamaijanische Geheimschrift gemeinsam entziffert haben, starrt Prinz Ali finster vor sich hin.
    „Er hasst mich und liebt Fatima! Ich glaube, dann weiß ich, welcher Schurke hinter dem Diebstahl des Dolches steckt!”, sagt Ali schließlich. „Mein Vetter Reza! Er hat mit mir in Oxford studiert. Vermutlich hat er sich damals in Fatimas Bild verliebt, das auf meinem Schreibtisch stand. Eines Tages war es verschwunden. Er hat immer bestritten, dass er es gestohlen hat. Aber Fatima hat mir verraten, dass er ihr aus England Liebesbriefe schrieb. Sie hat sie natürlich sofort alle verbrannt.”
    „Nun, Ihr Vetter Reza scheint die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben und versucht, durch den Diebstahl des Dolches die Hochzeit zu verhindern”, vermutet Kugelblitz.
    „Genauso muss es sein”, entgegnet Ali düster.
    „Aber wie kommt der Dolch mit Rezas Fluch in das Versteck von Al Shuftas Räuberbande?”, wundert sich Kugelblitz.
    „Das ist mir auch ein Rätsel”, antwortet Ali niedergeschlagen.

    „Ich denke, wir sollten diesen düsteren Ort möglichst schnell verlassen”, schlägt Kugelblitz vor.
    „Bei Tageslicht sehen wir vielleicht manches klarer. Zumal ich noch eine Überraschung für Sie habe, Prinz Ali. Ich habe einen Schatz gefunden.”
    „Einen Schatz?”, wundert sich Prin Ali. „Den Schatz von Schiwa ?”
    „Einen kostbaren Schatz. Er ist genau das richtige Hochzeitsgeschenk für Fatima. Und jemand wie Sie, Prinz, der Geologie und Bewässerungstechnik studiert hat, kann besser ermessen als ich, wie groß der Wert dieses Schatzes ist.”
    Kugelblitz führt Ali zum Brunnen und erklärt ihm, was er in der unterirdischen Felsenkammer entdeckt hat.

    „Wasser?”, ruft Ali überrascht.
    „Aber der Brunnen ist ausgetrocknet, seit ich denken kann!”
    „Das schon”, sagt Kugelblitz. „Aber das könnte man ändern, indem man das Wasser auffängt, ehe es versickert und in den Brunnen leitet, wie es vermutlich früher einmal geschehen ist.”
    „Wasser in Fatimas Oase! Das bedeutet, dass ihr Stamm wieder in die Oase zurückkehren kann. Ich könnte das Bewässerungssystem neu einrichten. Ihr Stamm könnte hier wieder in Frieden leben, falls es uns gelingt, diesem Al Shufta das Handwerk zu legen! Das muss ich mir sofort ansehen ...”
    „Wir sollten den Haupteingang freilegen”, schlägt Kugelblitz vor. „Vom Brunnen aus ist der Zugang zu der Felsenkammer sehr beschwerlich. Dazu brauchen wir allerdings ein wenig Hilfe. Könnte nicht Hedu Wassis mit ein paar gut trainierten Soldaten zu Hilfe kommen ...”
    Prinz Ali sieht auf seine Uhr und sagt: „Hedu Wassis müsste jetzt gerade unseren Staatsbesuch am Flughafen verabschieden. Nasi! Steig auf den Turm. Da ist der Telefonempfang am besten und ruf ihn an. Er soll sofort kommen und einen kleinen Bautrupp mitbringen! Und dann halte Wache, damit wir keine bösen Überraschungen erleben, während ich in den Brunnen klettere!”
    Der Prinz ist nicht zu bremsen.
    Wasser! Das muss er sich ansehen! Sofort. Da er nur halb so alt und halb so dick ist wie Kugelblitz, ist es für ihn ein Kinderspiel in den Verbindungsgang zu klettern.
    „Großartig. Kommen Sie, Kommissar. Das muss ich Ihnen erklären!”, ruft er nach oben. „Davon träumt ein Geologe!”
    Ächzend lässt sich Kugelblitz von Ben Nasi noch mal auf dem Kamelsattel in den Brunnenschacht abseilen.
    „Vergiss nicht Hedu Wassis anzurufen!”, mahnt er Ben Nasi, ehe er in die Unterwelt hinabgleitet.

    Der Prinz erwartet ihn schon ungeduldig in der Felsenkammer.
    „Wir haben wirklich einen Schatz entdeckt. Bestes Trinkwasser!”, ruft er KK zu. „Das ist in der Wüste wertvoller als Gold.”
    „Und woher kommt dieses Wasser, mitten in der Wüste?”, erkundigt sich Kugelblitz.
    „Teilweise sind es uralte fossile Wasserreserven. Teils kommt das Wasser aus einer undurchlässigen Tonschicht aus den höheren Gebirgszonen am Rande der Wüste. Dort regnet es, und manchmal schneit es sogar. Hier endet eine dieser wasserführenden Schichten. Das Wasser