Der Fall Wüstenkönig - Kommissar Kugelblitz ; 24
läuft heraus und versickert in diesem Erdspalt. Wenn wir das Wasser auffangen, können wir die ganze Oase bewässern”, erklärt der Prinz.
„Fabelhaft”, murmelt Kugelblitz.
„Die Oasen Schiwa und Waha liegen an einem ausgetrockneten prähistorischen Flussbett”, erklärt der Geologe begeistert. „Früher gab es hier Wälder statt Wüste. Fatimas Oase soll wieder grün werden. Gleich nach der Hochzeit fangen wir mit dem Ausbau der Bewässerungsanlagen an!”
Plötzlich erklingt über ihnen höhnisches Gelächter.
„Könnte euch so passen! Dies ist Al Shuftas Reich. Wer hier eindringt, der muss sterben!”
Erschrocken sehen die beiden nach oben.
Ein brennender Gegenstand fällt ihnen entgegen.
„Vorsicht”, ruft Ali und kickt den Gegenstand in den Geheimgang. Die darauffolgende Explosion verrät, dass es Al Shufta auf ihr Leben abgesehen hat. Donnernd bricht der Geheimgang zusammen.
Kugelblitz und Ali halten ihre Kopftücher vor Nase und Mund, um sich vor dem Staub zu schützen.
„Alles o.k.?”, erkundigt sich Ali.
„Alles o.k.”, sagt Kugelblitz. „Aber jetzt sitzen wir in der Falle! Der Ausgang ist verschüttet.”
„Al Shufta, dieser Hundesohn!”, ruft Ali wütend. „Was machen wir jetzt?”
„Es gibt immer eine Lösung. Fast immer”, sagt Kugelblitz. Er sieht nach oben. Das Loch in der Decke ist wieder mit einer Steinplatte verschlossen.
„Ben Nasi wird uns hier schon herausholen ...”, hofft KK.
„Den hat sich der Bösewicht vermutlich schon geschnappt! Hoffentlich hat er vorher noch telefonieren können”, sagt Ali.
Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Geheimdienstchef Hedu Wassis auf dem Rückweg vom Flughafen dem Schlangenbeschwörer Zorbas begegnet, der ihm von dem Erlebnis mit den Giftschlangen berichtet.
„Ich habe schlechte Vorahnungen. Sie sollten dem Prinzen zu Hilfe eilen. Derjenige, der die Schlangen dorthin gebracht hat, achtet ein Menschenleben wenig.”
„War es Al Shufta?”
„Oder einer seiner Männer”, vermutet Zorbas.
Hedu Wassis verliert keine Zeit. Er trommelt seine tüchtigsten Leute zusammen und macht sich auf den Weg in die Oase Schiwa . Kurz vor dem Ziel begegnen ihm drei Reitkamele ohne Sattel.
„Ich ahne Schlimmes”, murmelt der Geheimdienstchef.
Die Oase scheint ausgestorben.
Er lässt seine Männer ausschwärmen und nach Spuren suchen. Sie entdecken die Tür über dem verborgenen Eingang, von dem Zorbas erzählt hat. Und sie entdecken die Kamelsättel. Einer liegt im Brunnen!
Schließlich entdecken sie Ben Nasi auf der Turmtreppe. Er ist in eine Satteldecke eingewickelt und verschnürt. Bei der Hitze ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange er das überlebt hätte.
„Ich wurde von hinten überfallen, als ich telefonieren wollte”, berichtet er aufgeregt. „Dann wurde ich gefesselt und in eine Decke gerollt!”
„Wo ist Prinz Ali?”, erkundigt sich Hedu Wassis besorgt.
„Unten im Brunnen! Aber es muss etwas passiert sein. Ich habe eine Explosion gehört!”
Der Geheimgang ist durch die Explosion versperrt. „Da kommen wir nicht durch! Wir müssen es über den Haupteingang versuchen”, schlägt Hedu Wassis vor.
Mit vereinten Kräften legen sie den Haupteingang frei.
„Psst! Hört ihr das?”, ruft Ben Nasi.
„Da sind Klopfzeichen!”
Lang-lang-lang-kurz-kurz-kurz.
„Sie morsen SOS!”, sagt der Geheimdienstchef. „Weitergraben!”
Es wird schon dunkel, als sie endlich den inneren Zugang zur Brunnenstube freischaufeln. Erst kriecht der Prinz hindurch und als die Öffnung noch etwas größer ist, auch Kugelblitz.
„Ich habe den Dolch!”, sagt Prinz Ali, als er verdreckt aber glücklich vor Hedu Wassis steht. „Die Festvorbereitungen können beginnen!”
„Und wir haben ein Hochzeitsgeschenk für Fatima: Den Schatz von Schiwa ”, sagt Kugelblitz.
Mehr verrät er nicht, denn Fatima soll die Nachricht als Erste erfahren. Das haben er und Ali abgemacht.
„Hast du den Täter gesehen?”, erkundigt sich Kugelblitz bei Ben Nasi.
„Nein, nur gehört, gerochen und gespürt. Er drückte mir mit seinen bloßen Fingern, die nach Rosenöl dufteten, ein Holzplättchen auf die Stirn und sagte: ,Das wird man bei deiner Leiche finden!’“
Ben Nasi holt das Bild aus seinem Ärmel.
Es ist ein Holzplättchen mit einem Sphinx-Bild und einem Spruch. Ben Nasi liest ihn vor: „So geht es allen, die in Zukunft Al Shufta in der Oase Schiwa besuchen.”
In diesem Augenblick klingelt das Funktelefon
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