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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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gebracht wird ist er bald tot.« Er erhob sich und wandte sich an die Leute. »Euer Messias stirbt. Hier können wir ihm nicht helfen. Er muß sofort zu unserer Klinik gebracht werden.«
    Auch der Sprecher der Anhänger stand auf. »Nein«, sagte er abweisend. »Wir bringen ihn in die Berge. Die Götter lassen ihn nicht sterben.«
    »Wer bist du, daß du ihren Willen kennst?« fuhr Kirk ihn an. »Sein Atem läßt nach. In wenigen Minuten ist er tot.«
    Er sah sich um und musterte die Leute. Endlich erkannte er einige Männer von der Enterprise in kyrosianischer Verkleidung. Denen winkte er.
    »Du und du ... Ihr hebt euren Meister auf. Aber sanft. Jetzt.«
    Kirk führte sie zum hinteren Teil des Wagens, öffnete die Türen und befahl, den Messias hineinzulegen. »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, drängte er. Doch als der Messias auf den Boden gelegt war, vernahmen sie von innen ein leises Wimmern. Eine Gestalt in einem Kapuzenmantel lag zusammengerollt in einer dunklen Ecke auf einer Decke.
    »Bones, das ist Chag Gara«, flüsterte er dem Doktor zu. »Jetzt haben wir beide. Schnell weg von hier!«
    Die beiden Offiziere sprangen aus dem Wagen und Kirk schlug die Türen zu. Dann kletterte er zusammen mit McCoy auf den Fahrersitz. »Leute!« rief er laut. »Eine Gasse für den Messias! Schnell, es eilt!«
    Etliche verkleidete Crewmitglieder formten einen Sturmkeil vor dem Wagen und drängten vorwärts durch die unruhige, schreiende Menge. Kirk griff nach den Zügeln und ließ sie über die Rücken der Neelots schnellen. Schwerfällig setzte sich der Wagen in Bewegung, und etliche Männer von den Bergen trotteten mit ihren Fackeln und gezückten Dolchen und Schwertern nebenher, um ihren Meister zu verteidigen. Kirks Plan schien gut zu laufen.
    Einige von Kasemes Männern nahmen sich etliche von den in der Menge verteilten Bergbewohnern vor und verdroschen sie mit ihren gewaltigen Händen und Fäusten. Andere ließen ihre Schwerter und Keulen spielen, und wieder andere benützten die gute Gelegenheit, um ohnmächtige Stadtbewohner auszuplündern. Die Stadtwachen trugen noch zur allgemeinen Verwirrung bei, als sie systematisch auf alle maskierten Leute einhieben.
    »Bones, mir scheint, wir schaffen es«, murmelte Kirk als sie das Chaos hinter sich gelassen hatten und in ein stilles Gäßchen einbogen, das zu ihrer Klinik führte. Sie lag links etwa auf halber Höhe des Sträßchens, und als sie sich näherten, schwangen weit die Tore auf.
    »In ein paar Stunden ist Spock wieder normal, und die Enterprise warpt aus dieser gefährlichen Zone«, sagte Kirk einigermaßen erleichtert.
    Als aber Kirk die Neelots zügelte, ehe er durch das Tor fuhr, hörte er ein merkwürdiges ächzendes Geräusch hinter sich. McCoy drehte sich um und schaute zurück.
    »Jim, aufpassen!« schrie er. »Es ist ...«
    Aber da traf schon eine geschwungene Keule McCoys Schläfe. Ohnmächtig fiel er vornüber. Kirk wirbelte herum und versuchte aus seinem Zauberstab einen Pfeil auf die schwarzgekleidete Gestalt abzufeuern, die eben durch die Falltür des Wagens stieg und zu einem gewaltigen Keulenschlag ausholte. Kirk duckte sich geschickt und zielte.
    Doch er traf nicht. Dafür sauste die Keule der Gestalt mit brutaler Gewalt gegen seine Schulter. Kirks Finger wurden gefühllos und ließen den Stab fallen. Mit der linken Hand versuchte er ihn wiederzufinden, doch kräftige Arme packten ihn und hoben ihn in die Höhe. Dann wurde er auf die gepflasterte Straße geschleudert.
    Halb betäubt kämpfte er um sein Bewußtsein und seinen Atem. Mühsam kam er auf Knie und Hände.
    »Dämonen!« brüllte eine donnernde Stimme. »Dämonen in Verkleidung, die mir nach dem Leben trachten! Tötet sie!«
    Taumelnd kam Kirk auf die Füße, doch der getroffene Arm baumelte nutzlos an der Schulter. »Die Droge ...«, murmelte er mehr zu sich selbst. »Bones, er hat sie ganz einfach verdaut ...«
    Er drängte sich durch die um den Messias versammelten Leute, streckte seinen guten Arm aus und packte einen Fuß des bewußtlosen Doktors. Als er versuchte, seinen Freund in Sicherheit zu bringen, machte der Wagen einen plötzlichen Satz vorwärts. Die Neelots kreischten und stiegen, so daß Funken von ihren trommelnden Hufen stoben.
    Kirk wurde zurückgeschleudert. Sein Kopf knallte gegen die Wagen, und ein glühender Schmerz zuckte durch seinen Schädel. Er ging in die Knie, versuchte wieder aufzustehen, stürzte jedoch wieder auf den Rücken. Der Schmerz lähmte ihn. Er

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