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Der falsche Prophet

Der falsche Prophet

Titel: Der falsche Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodore R. Cogswell
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sah, wie die Bergbewohner wie hungrige Geier über ihm standen.
     

 
9.
     
    Endlich kam Kirk wieder zu sich. Jemand schleppte ihn irgendwohin. Er versuchte sich zu befreien, doch dann vernahm er Scotts harten Akzent.
    »Nur ruhig, Captain, in einer Minute sind Sie in Sicherheit!«
    »McCoy«, murmelte Kirk. »Holt McCoy, Scotty ...«
    »Er ist schon in Sicherheit, Sir. Ein paar von den Jungen holten ihn heraus, als Sie zusammenbrachen. Spock war der reinste Teufel, als er Sie und Dr. McCoy zusammenschlug. Aber da machten wir einen Ausfall.«
    Man legte ihn sanft auf den Boden, und als er sich aufzusetzen versuchte, war ein Karussell in seinem Kopf. Er wußte jedoch, daß er sich im Hof der Klinik befand. Ein paar Männer von der Crew lagen ebenfalls verwundet in der Nähe.
    Scott rief ein paar Männern Befehle zu und kehrte wieder zu den Kämpfern beim Tor zurück. Ehe sich die Tore schlossen, sah Kirk den Wagen mit einer schwarzgekleideten Gestalt auf dem Kutschbock die Straße entlangfahren. Die rachedürstenden Männer der Bergsippen zeigten ihre Wut in lauten Flüchen und Schreien.
    Mühsam kam Kirk auf die Beine, besah sich den bewußtlosen McCoy und torkelte zum Tor, um es schließen zu helfen. Unterwegs fand er eine schwere Keule die jemand verloren hatte, und die schwang er mit der linken Hand und traf einen Feind, der gerade mit dem Schwert nach ihm ausholte. Ein lauter Schrei war die Folge, und der Getroffene jammerte, seine Knochen seien gebrochen.
    Obwohl sie eigentlich hoffnungslos an Zahl unterlegen waren, drängten die Männer der Enterprise die Angreifer allmählich zum Tor hinaus. Der Wind war inzwischen beißend kalt geworden, und die Augen der frierenden Kämpfer tränten. Noch immer rumpelte der Donner, und die Aurora war zu einem gespenstischen Schauspiel geworden.
    Endlich konnten die Doppeltore hinter dem letzten Angreifer geschlossen werden. Eine kleinere Tür blieb einen Spalt offen, damit die kämpfenden Crewangehörigen in die Sicherheit des Hofes schlüpfen konnten. Noch immer flogen Dolche, und Kirk schlug so wütend mit seiner Keule um sich, daß sich die Angreifer schleunigst zurückzogen.
    Endlich waren auch die letzten Verteidiger durch die kleine Tür in den Hof gekommen. Viele Leute von der Enterprise waren verwundet, und Kirk war halb taumelig vor Müdigkeit und Schmerzen. »Bringt alle Verwundeten ins Haus«, befahl er. »Wenn die draußen das Tor rammen, wird es nicht lange standhalten. Wo ist Commander Scott?«
    »Hier, Captain!« meldete er sich und trat vor.
    »Wann ist der nächste Transport nach oben fällig?«
    »Keine Ahnung, Sir. Meine Leute und ich haben alles Zeitgefühl verloren.«
    Da wankte McCoy heran. Er hatte um den Kopf einen blutigen Verband. »Jim, laß dich mal anschauen«, forderte er. »Du siehst aus, als sei eine Herde Elefanten über dich weggetrampelt.«
    Dann wurde Lieutenant Dawson an ihnen vorbeigetragen, und Kirk zuckte zusammen, weil ein reichgeschnitzter Dolchgriff zwischen seinen Rippen herausragte.
    »Ich tu ja, was ich kann«, versprach McCoy, »aber ohne ärztliche Ausrüstung ... Na, ich weiß nicht ...«
    Trotzdem waren alle Verwundeten schnell im Haus. Unter ihnen war auch Sara in ihren leichten, bunten Kleidern und sie drückte ein blutgetränktes Tuch auf ihren Leib.
    »Sara, was hatten Sie in dem Aufruhr zu suchen?« fragte Kirk.
    Sie verzog vor Schmerz das Gesicht. »Ich kam zurück und alarmierte Scotty, als die Schlägerei begann. Ich versuchte ... am Tor ... mitzuhelfen ... Ich hätte wirklich ... bei Chekow mehr Schwertkampf üben sollen ... Aber ich habe mindestens drei erledigt, ehe sie mich bekamen.«
    Dann war sie ohnmächtig. Kirk fing sie gerade noch auf, und sie wurde in das Gebäude getragen. Aber gleichzeitig rammten die Angreifer mit langen Stangen das Tor. Zum Glück hatten sie noch keine Leitern an die sechs Meter hohe Mauer gelegt.
    Endlich kam er durch den langen Korridor in den Raum, der einst sein Büro gewesen war. Scott stand neben der Wasseruhr und musterte sie ängstlich.
    »... noch viel länger?« fragte McCoy.
    »Mit dem Ding da kenne ich mich nicht aus, Doktor. Schaffen Sie aber lieber die Schwerverwundeten in den Transporterraum, damit sie gleich nach oben geholt werden, sobald sie aktivieren.«
    »Hoffentlich tun sie das bald, sonst ...«
    »Statusbericht«, bat Kirk, der zu McCoy trat.
    »Nur ein paar sind wirklich schwer verwundet – Sara, Dawson und zwei oder drei andere. Ich wage es nicht, ohne

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