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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Rücken zu. Einer streckte die Hand aus, um dem Staatsanwalt die Tür zu öffnen.
    Noch sechs Meter.
    Möge Gott deiner Seele gnädig…
    Und dann krachte der Mühlstein des Engels ihm mitten ins Kreuz.
    »Hinlegen, hinlegen, schnell, schnell, schnell, schnell!«
    Ein halbes Dutzend Männer und Frauen, hundert Dämonen, packten Reverend Swensens Arme und rissen ihn zu Boden. »Keine Bewegung, keine Bewegung, keine Bewegung, keine Bewegung!«
    Einer schnappte sich die Waffe, einer den Aktenkoffer, einer hielt den Nacken des Reverends gepackt und drückte ihn mit der Wucht aller Sünden dieser Stadt nach unten. Sein Gesicht schrammte über den Beton, und Schmerz schoss durch seine Hand- und Schultergelenke, als man ihm die Arme auf den Rücken fesselte und seine Taschen durchsuchte.
    Aus dem Augenwinkel sah Swensen, dass die Tür von Gradys Wagen sich öffnete und drei Polizisten ausstiegen, ein jeder mit Helm und kugelsicherer Weste bekleidet.
    »Unten bleiben, halten Sie gefälligst den Kopf still!«
    O Jesus, Herr im Himmel…
    Er sah die Schuhe eines Mannes näher kommen. »So, Sir, wir werden Sie jetzt umdrehen, und dann lese ich Ihnen Ihre Rechte vor. Und Sie werden mich wissen lassen, ob Sie alles verstanden haben.« Im Gegensatz zu den barschen anderen Beamten war dieser Mann recht höflich. Und er sprach mit Südstaatenakzent.
    Mehrere Hände rollten ihn herum und stellten ihn auf die Beine.
    Der Reverend zuckte entsetzt zusammen.
    Der Mann, der mit ihm sprach, war der Kerl in dem dunklen Sakko, der ihm auf dem Washington Square aufgefallen war. Daneben stand der blonde Brillenträger, der offenbar als Nächster die Beschattung übernommen hatte. Und der unrasierte Schwarze, der nach dem Konzertbeginn gefragt hatte, war ebenfalls anwesend.
    »Sir, ich bin Detective Bell. Ich werde Ihnen jetzt Ihre Rechte vorlesen. Sind Sie bereit? Gut. Fangen wir an.«
    Bell nahm den Inhalt von Swensens Aktenkoffer in Augenschein.
    Reservemunition für die Heckler & Koch Automatik. Ein Notizblock mit dem Entwurf einer anscheinend ziemlich grausigen Predigt. Ein Reiseführer,
New York für fünfzig Dollar am Tag
. Und eine zerfledderte Gideon-Bibel, versehen mit einem Stempel: The Adelphi Hotel, 232 Bowery, New York, New York.
    Hmmm, dachte Bell. So wie es aussieht, kommt er auch noch wegen Bibeldiebstahl vor Gericht.
    Er fand jedoch nichts, das auf eine direkte Verbindung zwischen diesem versuchten Mordanschlag und Andrew Constable hindeutete. Enttäuscht ließ er die Beweise registrieren und rief Rhyme an, um ihm mitzuteilen, dass der hastig beschlossene Einsatz der Schutzengel erfolgreich verlaufen war.
    Eine Stunde zuvor hatte der Kriminalist noch über dem erweiterten Bericht der Spurensicherung gebrütet, während Mel Cooper dem Ursprung der in Gradys Büro aufgefundenen Fasern nachgegangen war. Letztendlich gelangte Rhyme zu einigen Besorgnis erregenden Schlussfolgerungen. Die Analyse der Fußspuren ergab, dass der Eindringling minutenlang an einer bestimmten Stelle gestanden hatte – der rechten vorderen Ecke des Schreibtischs. Laut der Bestandsliste lag dort nur ein einziger Gegenstand: der Terminkalender. Und der einzige Eintrag an diesem Wochenende war Chrissy Gradys Konzert in der Neighborhood School. Der Einbrecher musste also zweifellos davon erfahren haben.
    Im Hinblick auf die Identität des Unbekannten äußerte Rhyme den Verdacht, er könnte sich als Geistlicher verkleidet haben. Mit Hilfe einer FBI-Datenbank war es Cooper gelungen, die schwarzen Fasern und ihr Färbemittel zu einem Stofffabrikanten in Minnesota zurückzuverfolgen, der – so stand auf seiner Internetseite zu lesen – hauptsächlich schwarze Gabardine für klerikale Gewänder herstellte. Rhyme wies außerdem darauf hin, dass mehrere der weißen Fasern aus Polyester und gestärkter Baumwolle bestanden, wie sie beispielsweise bei einem dünnen weißen Hemd mit dem steifen Kragen eines Geistlichen verwendet wurden.
    Die einzelne rote Satinfaser konnte vom Lesebändchen eines alten Buches stammen, die Folienfragmente vom Goldschnitt. Beides kam Rhyme bekannt vor. Bei einem seiner früheren Fälle hatte ein Schmuggler Drogen in einer ausgehöhlten Bibel versteckt; damals waren die Ermittler im Büro des Verdächtigen auf ähnliche Spuren gestoßen.
    Bell nahm Kontakt mit Grady auf und ordnete an, dass die Familie nicht an dem Konzertabend teilnehmen würde. Stattdessen sollten einige ESU-Beamte im Wagen des Staatsanwalts zu der Veranstaltung

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