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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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fahren. Andere Teams postierten sich nördlich der Schule an der Fünften Avenue, in den Querstraßen, die nach Westen zur Sechsten Avenue und nach Osten zur University Place führten, und im Süden auf dem Washington Square.
    Und tatsächlich erspähte Bell, der den Park übernommen hatte, einen Geistlichen, der nervös in Richtung der Neighborhood School ging. Er machte sich an die Beschattung, wurde entdeckt und musste abbrechen. Ein anderer Kollege übernahm und verfolgte den Verdächtigen bis zu der Schule. Ein dritter Detective, der ebenfalls zu Bells Zeugenschutzengeln gehörte, sprach den Mann an und erkundigte sich nach dem Konzert. Da er bei dieser Inaugenscheinnahme keine offensichtlichen Waffen bemerkte, bestand zunächst kein hinreichender Tatverdacht, um den Mann sofort verhaften und durchsuchen zu können.
    Also wurde der Verdächtige weiterhin überwacht, und sobald er die Waffe aus dem Koffer geholt hatte und den Wagen ansteuerte, erfolgte der Zugriff.
    Sie hatten mit einem falschen Priester gerechnet und waren erstaunt, dass sie dem Inhalt von Swensens Brieftasche zufolge einen echten erwischt hatten – trotz des gegenteiligen Eindrucks der beschämend schlechten Predigt. Bell deutete auf die Heckler & Koch Automatik. »Ziemlich große Knarre für einen Pfaffen«, sagte er.
    »Ich bin ein Reverend.«
    »Sag ich doch.«
    »Ich wurde ordentlich geweiht.«
    »Schön für Sie. Ich würde Ihnen gern eine Frage bezüglich der Rechte stellen, die ich Ihnen vorgelesen habe. Wollen Sie wirklich schweigen? Glauben Sie mir, Sir, wenn Sie sich zu der Tat äußern, wird alles sehr viel einfacher für Sie. Wer hat von Ihnen verlangt, dass Sie Mr. Grady töten?«
    »Gott.«
    »Hmm«, machte Bell. »Okay. Sonst noch jemand?«
    »Mehr werde ich nicht sagen, weder zu Ihnen noch zu einem anderen. Das ist meine Antwort. Gott.«
    »Tja, also gut. Dann buchten wir Sie jetzt ein. Mal sehen, ob Gott geneigt ist, eine Kaution für Sie zu stellen.«

…Vierundzwanzig
    Das nennen die Musik?
    Das dumpfe Dröhnen einer Trommel, gefolgt vom schrillen Klang kurzer Blechbläserpassagen war bis in Rhymes Arbeitszimmer zu hören. Es stammte vom Cirque Fantastique, gleich gegenüber im Park. Die Töne waren verzerrt und wirkten grell und aufdringlich. Er bemühte sich, die Störung zu ignorieren, und wandte sich wieder dem Telefonat mit Charles Grady zu. Der Staatsanwalt bedankte sich soeben für die Festnahme des Geistlichen, der nach New York gekommen war, um ihn zu ermorden.
    Bell war derweil ins Untersuchungsgefängnis gefahren und hatte Constable verhört. Der Häftling sagte, er kenne Swensen, habe ihn aber vor mehr als einem Jahr aus der Gesellschaft der Patrioten rausgeworfen, weil der Reverend ein »ungesundes Interesse« an den Töchtern einiger Gemeindemitglieder gezeigt habe. Danach habe Constable nichts mehr mit ihm zu tun gehabt und lediglich das Gerücht gehört, Swensen sei irgendeiner Hinterwäldlerbürgerwehr beigetreten. Der Gefangene stritt hartnäckig ab, von dem geplanten Anschlag auf Grady gewusst zu haben.
    Dennoch waren auf Betreiben des Staatsanwalts zwei Kisten mit Beweismaterial zu Rhyme gebracht worden: eine vom Tatort an der Neighborhood School, die andere aus Reverend Swensens Hotelzimmer. Der Kriminalist hatte sich einen schnellen Überblick verschafft, war aber auf keine eindeutige Verbindung zu Constable gestoßen.
    »Wir sollten das Zeug an die Kollegen vor Ort schicken, an die Spurensicherung von… wie heißt die Stadt doch gleich?«
    »Canton Falls.«
    »Die können dort Vergleiche der Erd- und Partikelproben anstellen. Vielleicht gibt es einen Hinweis auf Constable, aber mir liegen hier keine Vergleichsmuster der Gegend vor.«
    »Danke für Ihre Hilfe, Lincoln. Ich sorge dafür, dass das Material so schnell wie möglich hingebracht wird.«
    »Falls Sie zu den Ergebnissen ein Sachverständigengutachten möchten, stehe ich gern zur Verfügung«, sagte Rhyme und musste das Angebot wiederholen, weil die zweite Hälfte des Satzes von einem besonders wilden Trompetensolo übertönt wurde.
    O verdammt, da könnte
ich
ja noch bessere Musik komponieren, dachte er.
    Thom ordnete eine Pause an und maß Rhymes Blutdruck. Die Werte lagen ziemlich hoch. »Das gefällt mir nicht«, sagte er.
    »Tja, nur um das mal festzuhalten,
mir
gefällt eine ganze
Menge
nicht«, erwiderte Rhyme gereizt. Der zähe Fortgang der Ermittlungen ärgerte ihn; ein Techniker des FBI-Labors in Washington hatte angerufen und ihnen

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