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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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chinesischen Gott des Krieges und der Polizisten. Offenbar kam es dem Hexer nicht weiter ungewöhnlich vor, im Schlafzimmer eines forensischen Wissenschaftlers auf ein solches Kuriosum zu stoßen.
    Er kehrte zu Rhyme zurück.
    »Tja«, stieß er mit kehligem Flüstern hervor und ließ den Blick über das Flexicair-Bett wandern. »Sie sind nicht ganz das, was ich erwartet habe.«
    »Der Wagen«, sagte Rhyme. »Heute am Fluss. Wie haben Sie das angestellt?«
    »Ach, das!«, erwiderte er geringschätzig. »Die Nummer heißt
Das versenkte Auto
. Ich habe von vornherein nicht im Wagen gesessen, sondern bin schon in den Büschen am Ende der Sackgasse ausgestiegen. Ein simpler Trick: ein geschlossenes Fenster – so dass die Augenzeugen hauptsächlich eine Spiegelung sehen würden – und meine Mütze auf der Kopfstütze. Es war die
Einbildungskraft
meines Publikums, die mich dort gesehen hat. Auch Houdini hat längst nicht in allen Kisten und Fässern gesteckt, aus denen er angeblich entkommen ist.«
    »Demnach stammten die Spuren im Schlamm gar nicht von einem Bremsversuch«, folgerte Rhyme. »Die Reifen haben beim
Beschleunigen
durchgedreht.« Er ärgerte sich, dass er nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte. »Sie haben einen Stein auf das Gaspedal gelegt.«
    »Ein Stein wäre den Tauchern bei der Bergung des Wagens aufgefallen. Ich habe das Pedal mit einem Schuh verkeilt; das wirkt viel natürlicher.« Der Hexer sah Rhyme tief in die Augen. »Doch Sie haben zu keinem Zeitpunkt an meinen Tod geglaubt.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Wie sind Sie ins Zimmer gekommen, ohne dass ich Sie gehört habe?«
    »Ich war schon etwa zehn Minuten vor Ihnen hier. Und ich bin unten in Ihrer Befehlszentrale gewesen oder wie Sie das nennen. Niemand hat auf mich geachtet.«
    »Sie haben die Beweismittel hergebracht?« Rhyme erinnerte sich vage an zwei Streifenbeamte mit den Kisten von der Neighborhood School und aus Reverend Swensens Hotelzimmer.
    »Richtig. Ich hab draußen auf dem Gehweg gewartet. Dann kam dieser Cop mit den Kisten. Ich sagte hallo und hab meine Hilfe angeboten. Sobald man eine Uniform trägt und scheinbar zielgerichtet handelt, schöpft keiner je Verdacht.«
    »Und hier oben haben Sie sich dann versteckt – unter einem Stück Seide, das der Farbe der Wände entsprach.«
    »Der Trick hat’s Ihnen besonders angetan, was?«
    Rhyme betrachtete stirnrunzelnd die Uniform des Mannes. Sie sah echt aus, nicht wie ein Kostüm. Aber entgegen der Vorschrift befand sich kein Namensschild an der Brust. Auf einmal wurde ihm alles klar. Er wusste, woher die Verkleidung stammte. »Larry Burke. Sie haben ihn getötet… Sie haben ihn getötet und seine Klamotten gestohlen.«
    Der Hexer schaute an sich hinunter und zuckte die Achseln. »In umgekehrter Reihenfolge. Zuerst kam die Uniform dran«, flüsterte er mit geisterhafter Stimme. »Ich hab ihm eingeredet, er müsse sich ausziehen, damit ich gefahrlos fliehen könne. So hat er mir die Mühe erspart, ihn hinterher aus seinen Sachen schälen zu dürfen.
Dann
habe ich ihn erschossen.«
    Angewidert musste Rhyme daran denken, dass er nur Burkes Funkgerät und Waffe als Gefahr eingeschätzt hatte. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass der Täter die Uniform als Kostüm benutzen und gegen seine Verfolger einsetzen könnte. »Wo liegt seine Leiche?«, fragte er leise.
    »An der West Side.«
    »Wo genau?«
    »Ich schätze, das bleibt vorerst mein Geheimnis. In ein oder zwei Tagen dürfte man ihn finden. Jemand wird ihn riechen. Es ist warm draußen.«
    »Sie Scheißkerl«, fluchte der Kriminalist. Er mochte nicht mehr zur aktiven Truppe gehören, doch im Herzen würde Lincoln Rhyme immer ein Cop bleiben. Und es gab kein engeres Zugehörigkeitsgefühl als zwischen Polizeikollegen.
    Es ist warm draußen…
    Mühsam zwang er sich zur Ruhe. »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte er.
    »Auf diesem Markt stand ich dicht neben Ihrer Partnerin, dieser rothaarigen Beamtin. Sehr dicht. So dicht wie vorhin neben Ihnen. Und auch sie hat meinen Atem im Nacken gespürt – ich weiß nicht, bei welchem von Ihnen mir das besser gefallen hat… Wie dem auch sei, ich hörte, wie sie mit Ihnen über Funk gesprochen und dabei Ihren Namen genannt hat. Danach war es nicht weiter schwierig, Sie zu finden. Es stand viel über Sie in den Zeitungen. Sie sind eine regelrechte Berühmtheit.«
    »Eine Berühmtheit? Ein Krüppel wie ich?«
    »Wie es scheint.«
    Rhyme schüttelte den Kopf. »Das ist

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