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Der Feuerthron

Der Feuerthron

Titel: Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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hochstieg, stellte er fest, dass der Hexenwald viel näher an dieser Stelle lag, als er erwartet hatte. Der verzauberte Forst musste sich weit nach Süden und Westen ausbreiten, denn sie hatten keine zehn Meilen bis zu seinem Rand zu gehen.
    Unterwegs durchwanderten sie mehrere Dörfer, die wohl in aller Eile verlassen worden waren. Irgendwo lief noch eine verstörte Ziege herum, die ihre Besitzer vermisste. Hannez beachtete das Tier nicht, doch Thalan erklärte, die Ziege würde zugrunde gehen, wenn sich keiner um sie kümmerte, und fing sie ein.
    Als sie weiterzogen, führte er das Tier grinsend an einem Strick mit sich. »Sieh es positiv!«, sagte er lachend zu Hannez. »So haben wir ein wenig Milch für die Kinder!«
    Die alte Matrone stimmte ihm sofort zu. »Der Mann hat recht. Hartes Brot und Trockenfleisch sind kein geeignetes Essen für die Kleinen. Wir sollten für diese Ziege dankbar sein.«
    Hannez brummte ein wenig. »Dann schaut zu, dass ihr auch einen Eimer findet, damit ihr das Tier melken könnt. Aber haltet euch nicht lange auf, denn wir müssen weiter.«
    Ein paar jüngere Flüchtlinge aus Gelonda sahen seine Worte als Aufforderung an, zum nächsten Bauernhof zu laufen und diesen zu untersuchen. Sie brachten gleich mehrere Eimer, Töpfe und Pfannen mit und dazu einige Käselaibe, die von den Besitzern zurückgelassen worden waren.
    »Fangt jetzt nicht an zu plündern!«, schimpfte Hannez. Die jungen Leute grinsten nur und reihten sich wieder ein. Einer von ihnen zerteilte einen der Käse mit seinem Messer und reichte Hannez ein großes Stück.
    »Hier, Schiffer! Wenn wir den Käse nicht mitnehmen, wird er doch nur in den Mägen der Gurrländer landen.«
    »Wenn die Kerle überhaupt bis hierher kommen!« Hannez klang noch immer knurrig, aber er biss herzhaft in den Käse. Es schmeckte ihm so gut, dass ihm die Tränen kamen. Unter der Herrschaft der Gurrländer würde er niemals mehr so etwas Leckeres zu essen bekommen.
    Thalan legte ihm die Hand auf die Schulter. »Bist du traurig, Fischer? Keine Angst, auch wenn die Lage noch so ... äh ... aussichtslos scheinen mag, werden wir diese verdammten Gurrländer eines Tages wieder von unseren Inseln vertreiben. Euer Käse ist wirklich gut. Ich sollte mal mit einem eurer Bauern reden und ihn fragen, welche Kräuter ihr dafür verwendet. Auch wenn das hier blaues Zeug ist, so gibt es bei uns gewiss etwas Ähnliches.«
    Obwohl Hannez sich eben noch zutiefst betrübt gefühlt hatte,musste er nun lachen. Der kernige Gelondaner strahlte so viel Lebenswillen aus, dass es ansteckend wirkte. »Wenn dir der Käse schon so gut schmeckt, müsstest du mal die Goldgarnelen probieren, die Meraneh macht. Selbst auf den Tisch unserer Königin kommen sie nicht besser!«
    Thalan hakte sich bei ihm ein und grinste. »Weißt du was, Kleiner? Wenn das alles hinter uns liegt, treffen wir uns bei dir oder bei mir und probieren alles aus, was dem anderen schmeckt, abgemacht?«
    »Abgemacht!« Hannez schlug in die dargereichte Hand ein und fühlte sich um einiges besser. Als er wieder nach vorne blickte und feststellte, dass der Saum des Hexenwaldes keine tausend Schritt vor ihnen lag, fühlte er zwar eine gewisse Beklemmung, aber die große Angst, die er vor ein paar Wochen empfunden hatte, war verschwunden.
    »Sie wartet auf uns!«, sagte das gelbmagische Mädchen und deutete nach vorne. Dort war jedoch nur ein etwas stärkeres, blaues Schimmern zu sehen. Ein paar Malvoner, die bei ihrer Gruppe geblieben waren, bekamen bei dem Anblick Panik.
    »Da gehe ich nicht hinein!«, rief einer entsetzt aus und blieb stehen.
    Hannez drehte sich zu ihm um, langte zu ihm hoch und klopfte ihm auf die Schulter. »Du bist doch auch mit mir mitgefahren, ohne dass ich dich gefressen habe, und ich bin ein Blauer.«
    »Das schon, aber ...«
    Talei trat auf ihn zu. »Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Über dich und deine Leute wird ein Schutzzauber gelegt, der euch vor der blauen Ausstrahlung schützen wird.«
    Dem Mädchen war es offensichtlich gelungen, wieder Kontakt mit dem Wesen aufzunehmen, das sie hierhergerufen hatte. Auch Hannez spürte die Berührung eines fremden Geistes in seinem Kopf und schüttelte sich.
    Daraufhin vernahm er ein lautloses Lachen und einen Gruß.
    »Möge die Große Ilyna mit euch sein und auch die anderen Götter, zu denen deine Gefährten beten. Wir werden ihre Hilfe dringend brauchen.«
    Zögernd und doch weitaus ruhiger als vorher ging Hannez weiter und

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