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Der fiese Fall des Hannibal

Der fiese Fall des Hannibal

Titel: Der fiese Fall des Hannibal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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schweben! Mit ihnen hob und senkte sich der Wagen erst langsam, dann immer heftiger. Die Zwillinge mussten sich gegenseitig festhalten, um nicht herauszufallen.
    »Kannst du mir sagen, was das soll?«, schrie Pampe – doch im lauten Geheule der Geisterstimmen gingen seine Worte unter.
    In diesem Moment drehten sich die beiden Spukgestalten um, sausten auf die Zwillinge zu und hüllten sie in ein grelles Licht. Pampe und Palme schlossen die Augen, um nicht geblendet zu werden. Kurz darauf wurde es wieder dunkel, dann verstummten die Geräusche, und der Wagen fuhr durch ein kleines Tor ins Freie.
    »Was war
das
denn?!«, wollte Palme mit vor Schreck geweiteten Augen wissen.
    Pampe stand mit zittrigen Beinen auf und wollte gerade etwas erwidern, als sein Zwillingsbruder ihn am Arm packte und rief:
    »Das Buch ist weg!«

Ein ekliger Typ
     
    Polly schaute auf ihre Uhr: Es war kurz vor acht.
    Seit das Buch verschwunden war, war eine halbe Stunde vergangen. Polly stand jetzt zusammen mit Pampe in Sichtweite des Eingangs zur Geisterbahn, zwischen der Süßigkeitenbude und dem Bratwurstgrill.
    Pit und Palme behielten den Hintereingang im Auge.
    »Um wie viel Uhr macht so eine Geisterbahn eigentlich zu?«, fragte Pampe.
    Polly zuckte mit den Schultern und gähnte.
    »Irgendwann muss da doch mal jemand mit dem Buch rauskommen!«, fluchte Pampe.
    »Der rothaarige Junge«, sagte sie schließlich, »wie hat der noch mal den Typen beschrieben, der ihm den Zettel gegeben hat?«
    Pampe überlegte kurz. »Eklig?«
    »Genau!«, bestätigte Polly. »Und jetzt sieh dir mal diesen Kerl da drüben an – den, der gerade auf die Kasse zugeht.«
    Pampe folgte Pollys Blick: Der Mann war groß und hager. Pampe schätzte ihn auf Ende zwanzig. Er trug hautenge dunkelrote Lederhosen und ein fleckiges T-Shirt, das ihm mindestens zwei Nummern zu groß war. Sein langes schwarzes Haar hing ihm fettig und strähnig über die schmalen Schultern. Kurz bevor er die Kasse erreichte, zog er die Sonnenbrille aus dem Haar und schob sie sich auf die Nase.
    »Eklig!«, wiederholte Pampe mit fester Stimme.
    Der Typ wechselte ein paar Worte mit dem Kartenverkäufer, der daraufhin sein Häuschen verließ. Durch eine Seitentür betraten die beiden Männer kurze Zeit später die Geisterbahn. Polly und Pampe konnten durch einen winzigen Spalt in der Holzverkleidung sehen, dass innen das Licht eingeschaltet wurde. Mehr war nicht zu erkennen. Pampe fluchte leise. Nach ein paar Minuten ging das Licht wieder aus, und die beiden Männer kamen ins Freie.
    Pampe knuffte Polly in die Seite. »Der Ekeltyp hat das Buch!«, zischte er. »Hat dem Verkäufer wahrscheinlich erzählt, dass er es während einer Fahrt verloren hat – oder so was«, schlussfolgerte er. »Er hatte bestimmt einen Komplizen in der Geisterbahn.«
    »Sag du schnell Pit und Palme Bescheid, dass er in Richtung Marktkirche unterwegs ist«, zischte Polly. »Ich hänge mich an ihn ran!«
    Als der Typ mit den strähnigen Haaren den Kirmesplatz verließ, hatten Pampe, Palme und Pit Polly bereits eingeholt.
    »Brav, Schmuddelhaar! Führ uns direkt zu Hannibal!«, sagte Palme grimmig.
    »Nicht so laut«, zischte Pit.
    Der Mann überquerte die Straße, ohne sich für die hupenden Autos zu interessieren, und schlurfte zwischen zwei Straßencafés direkt auf den alten Marktplatz zu. Am Brunnen in der Mitte des Platzes blieb er stehen.
    Pampe und Palme gingen schnell neben einem Zeitschriftenkiosk in Deckung, während sich Polly und Pit hinter einer Litfaßsäule versteckten. Die vier beobachteten, wie der Typ sich auf den Rand des alten Brunnens setzte und das Paket untersuchte.
    Polly stöhnte leise. »Hoffentlich schafft er es nicht, es zu öffnen«, flüsterte sie ängstlich.
    Schmuddelhaar versuchte mit seinen Fingernägeln das Klebeband aufzukratzen.
    »Bitte nicht«, flehte Polly.
    »He!« Pit stieß sie mit dem Arm an. »Was macht dein Bruder denn da?«
    Pampe ging mit schnellen Schritten auf den Mann zu.
    »Spinnt der?« Polly schüttelte ungläubig den Kopf. »Der versaut doch alles!«
    Pampe blieb direkt vor dem Typen stehen. »Hast du mal ein bisschen Kleingeld?«, fragte er frech. Schmuddelhaar schaute ihn verdutzt an. »Verschwinde!«
    »Nur einen Euro! Für ein Eis!«
    »Du tickst wohl nicht richtig! Sieh zu, dass du wegkommst!«
    »Bitte! Mir ist so heiß!«
    Der Mann machte sich wieder am Klebeband zu schaffen, ohne weiter auf Pampe zu achten.
    Pollys Bruder begann zu schwitzen. »Du könntest dir

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