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Der fiese Fall des Hannibal

Der fiese Fall des Hannibal

Titel: Der fiese Fall des Hannibal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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eine kleine Pause, dann nickte er wieder und sagte bestimmt: »Ihr lauft zur Höhle und befreit Hannibal. Dann legt ihr das Gitter direkt vor dem Eingang auf den Boden, streut Erde und Laub darüber, sodass man es nicht mehr sehen kann, und wartet auf mich!«
    »Und was machst
du
?«, fragte Pampe mit kritischem Blick.
    »Ich treffe mich mit dem alten Mann auf der Parkbank. Für die paar Minuten Verspätung wird er schon Verständnis haben. Wir haben schließlich was Wichtiges zu besprechen …«

Der alte Mann mit der Glatze
     
    Pit schaute auf die Uhr: Es war Viertel nach neun. Der Marktplatz war voller Menschen, die ihre Einkäufe erledigten.
    Der alte Mann saß ruhig in der warmen Morgensonne und schien vor sich hin zu dösen. Er hatte einen dunklen, nicht mehr ganz neuen Anzug an und ein tiefrotes Hemd, dessen oberster Kragenknopf geöffnet war. Sein Kopf war kahl. Er trug eine altmodische Sonnenbrille und hatte einen ähnlichen Spitzbart wie Pollys Vater.
    Etwas nervös schlenderte Pit auf die Bank zu, der alte Mann schien sich jedoch überhaupt nicht für ihn zu interessieren. Pit sah sich kurz um und setzte sich dann. »Warten Sie zufällig auf ein Buch?«, fragte er und musterte den Alten von der Seite. Das Gesicht des Mannes war von tiefen Furchen durchzogen. »Können Sie haben«, fuhr Pit fort. »Aber nicht hier!« Der Mann wandte sich Pit zu. Sein schmaler Mund dehnte sich zu einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. »Pass auf, Junge«, zischte er mit gefährlicher Stimme. »Wir sind hiernicht im Kino. Mach’s also nicht unnötig spannend und spiel vor allem nicht den Helden. Du holst jetzt sofort dieses Buch und dein kleines Hündchen wird freigelassen. Dann sind alle zufrieden.« Als hätte er gerade über das schöne Wetter gesprochen, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Marktplatz.
    Pit war verwirrt. Er überlegte, wieso Schmuddelhaar sich einen so alten Mann für die Übergabe ausgesucht hatte. »Das Buch ist bei dem kleinen Hund in der Höhle!«, sagte er schließlich. »Und wir wollen einen direkten Austausch! Unseren Hund gegen das Buch!«
    Blitzschnell fuhr der kahle Kopf des Alten zu Pit herum. Das Lächeln war aus dem Gesicht des Mannes verschwunden. Langsam griff er nach seiner Sonnenbrille und setzte sie ab.
    Pit blickte in stahlblaue zusammengekniffene Augen – und mit einem Mal war ihm klar, dass sie sich die ganze Zeit getäuscht hatten. Schmuddelhaar war nur der Handlanger
dieses
Mannes. Pit lief es eiskalt den Rücken hinunter. Auf was hatte er sich da bloß eingelassen? Er musste so schnell wie möglich zur Höhle und die anderen warnen. Er sprang auf und rannte los, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Als er zehn Minuten später vollkommen außer Atem bei der Höhle ankam, war keiner seiner Freunde zu sehen. »Polly?« Alles blieb still.
    »Pampe? Palme?« Er spürte Panik in sich aufsteigen.
    »Wir sind in der Höhle!«, hörte er Polly endlich. Pit fiel ein Stein vom Herzen.
    Polly und Pampe standen im Halbdunkel vor Hannibals Gefängnis und riefen abwechselnd Sätze wie: »Hopp, ins Körbchen!«, »Lecker Fressi, Hannibalchen!«, »Jetzt mach schon, du dummer Hund!«
    Doch Hannibal schaute die beiden nur mit schräg gelegtem Kopf und aufgestellten Ohren an.
    »Wir müssen weg von hier!«, keuchte Pit aufgeregt.
    »Sag das mal Hannibal«, antwortete Polly. »Dem scheint’s hier zu gefallen.«
    Pit rollte mit den Augen. »Kommt mit, dann wird er schon in den Korb springen.«
    »Da wär ich mir nicht so sicher«, entgegnete Pampe. »Mein Bruderherz hat nämlich das Fressen für ihn vergessen.«
    »Mannomann!« Pit schüttelte ungläubig den Kopf. »Ihr seid vielleicht eine schusselige Familie! Aber jetzt raus hier. Die Sache ist verdammt ernst!«
    Als sie vor die Höhle traten, fragte Pampe Pit mit ausladender Geste: »Na? Siehst du irgendwo ein Eisengitter herumliegen?«
    »Das ist jetzt egal«, drängte Pit. »Wir müssen weg …«
    »Hast du eben
egal
gesagt?« Pampe traute seinen Ohren nicht.
    »Soll das etwa heißen, dass wir dieses dämliche Eisending völligumsonst hierher geschleppt und vergraben haben?«
    »Tut mir ja leid«, bedauerte Pit. »Aber ich habe das alles völlig falsch eingeschätzt. Wir haben es nicht nur mit Schmuddelhaar zu tun. Der Alte, mit dem ich gesprochen habe, ist sehr viel gefährlicher – und wahrscheinlich der eigentliche Boss! Und der versteht überhaupt keinen Spaß! Ich habe ihm gesagt, das Buch sei in der Höhle. Die

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