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Der Fluch der falschen Frage

Der Fluch der falschen Frage

Titel: Der Fluch der falschen Frage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lemony Snicket
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den Rest hätte die Schwerkraft erledigt und sie oder ihn direkt vor dem Kaminsims abgesetzt.«
    Alle im Zimmer schauten zur Decke empor, die so rot und blank war wie ein Apfel.
    » Leim«, sagte Theodora. » Leim und Gips, dann sieht keiner mehr was.«
    Die alte Frau fasste sich an den Kopf. » Ich weiß, wer sie hat«, sagte sie.
    Theodora hüstelte. » Das muss nicht zwingend heißen, dass er oder sie nicht durch die Decke hereingelangt ist.«
    » Wer hat sie?«, fragte ich.
    Die alte Frau stand auf und hinkte zu einem der Fenster. Sie zeigte zu dem Leuchtturm hinüber, an dem wir auf der Herfahrt vorbeigekommen waren. » Die Mallahans«, sagte sie. » Sie liegen schon seit Generationen mit meiner Familie im Krieg. Sie haben immer damit gedroht, die Statue zu stehlen, und jetzt haben sie ihre Drohung wahrgemacht.«
    » Warum sind Sie nicht zur Polizei gegangen?«, fragte ich.
    Mrs Murphy Sallis schaute verdutzt und stammelte mehrere Sekunden lang herum, bis Theodora sich einschaltete. » Weil sie uns gerufen hat«, sagte sie. » Seien Sie sicher, Mrs Sallis, wir finden die Statue und führen die Diebe ihrer gerechten Strafe zu.«
    » Die Statue soll einfach nur zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückkehren«, sagte die alte Frau hastig. » Niemand darf wissen, dass Sie für mich arbeiten, und den Mallahans darf nichts geschehen. Das sind nette Leute.«
    Es ist eher ungewöhnlich, dass jemand Leute, mit denen er seit Generationen im Krieg liegt, als » nett« bezeichnet, aber Theodora nickte und sagte: » Verstehe.«
    » Wirklich?«, wollte die Frau wissen. » Versprechen Sie, die Statue ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben, und versprechen Sie, den Namen Sallis aus der Sache herauszuhalten?«
    Meine Mentorin wedelte mit der Hand, als wollte sie ein Insekt verscheuchen. » Ja, ja, sicher.«
    Mrs Sallis richtete den Blick auf mich. » Was ist mit dir, Junge? Versprichst du es?«
    Ich sah ihr in die Augen. Für mich ist ein Versprechen kein Insekt, das man verscheucht. Es ist ein Versprechen. » Ja«, sagte ich. » Ich verspreche, die Statue ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben, und ich verspreche, niemandem zu sagen, wer uns beauftragt hat.«
    » Wer mich beauftragt hat«, korrigierte Theodora mich streng. » Du bist nur mein Praktikant. Nun, Mrs Sallis, ich denke, wir wissen fürs Erste genug.«
    » Vielleicht könnte Mrs Sallis uns noch sagen, wie die Statue aussieht?«, schlug ich vor.
    » Bitte entschuldigen Sie«, sagte Theodora zu Mrs Sallis. » Mein Praktikant hat offenbar nicht zugehört. Aber ich erinnere mich sehr gut. Sie ist so groß wie eine Milchflasche und aus glänzendem schwarzem Holz.«
    » Aber was stellt sie dar?«
    Mrs Murphy Sallis hinkte einen Schritt näher und fasste uns beide düster ins Auge. » Die Bordunbestie«, sagte sie. » Das ist ein Fabelwesen, das einem Seepferd ähnelt. Sein Kopf sieht so aus.«
    Und sie hob eine schlaffe Hand von ihrem Krückstock, in dessen Knauf der Kopf einer seltsamen Kreatur geschnitzt war. Die Kreatur hatte etwa so viel Ähnlichkeit mit einem Seepferd wie ein Falke mit einem Huhn. Ihre Augen waren schmal und wild, und ihre Lefzen waren zurückgezogen und entblößten Reihen winziger, spitzer Zähne. Selbst am Knauf eines Krückstocks wirkte sie wie etwas, um das man lieber einen großen Bogen macht, aber schließlich stellen sich viele Menschen Scheußlichkeiten auf den Kaminsims.
    » Danke«, sagte Theodora knapp. » Sie hören von uns, Mrs Sallis. Wir finden allein hinaus.«
    » Danke«, sagte die alte Frau mit einem neuerlichen schweren Seufzer, während wir den Gang zurück zur Haustür und ins Freie gingen. Der Butler stand mit dem Rücken zu uns auf dem Rasen, in der Hand ein Schälchen mit Samenkörnern, die er einer Schar lärmender Vögel hinwarf. Sie pfiffen ihm etwas vor, und er pfiff zurück, täuschend ähnlich. Es wäre hübsch gewesen, noch ein paar Minuten länger zuzuschauen, und ich wünschte, ich hätte es getan. Aber stattdessen ließ Theodora den Motor an, stülpte sich ihre Kappe wieder auf den Kopf und brauste die Auffahrt hinunter, ehe ich noch die Tür richtig zuschlagen konnte.

    » Der Fall ist leicht zu lösen«, verkündete sie aufgeräumt. » Es passiert nicht oft, dass ein Klient den Namen des Schuldigen gleich mitliefert. Du bringst mir Glück, Snicket.«
    » Wenn Mrs Sallis wusste, wer der Einbrecher war«, fragte ich, » warum wollte sie dann nicht zur Polizei gehen?«
    » Das tut nichts zur Sache«, sagte

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