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Der Fluch der falschen Frage

Der Fluch der falschen Frage

Titel: Der Fluch der falschen Frage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lemony Snicket
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Theodora. » Viel wichtiger ist es herauszufinden, wie die Mallahans durch die Decke gelangt sind.«
    » Wir wissen doch gar nicht, ob sie durch die Decke gelangt sind«, wandte ich ein.
    » Die Fenster waren verriegelt«, sagte Theodora. » Wie sollen sie also sonst in die Bibliothek gekommen sein?«
    » Wir sind durch eine Flügeltür hereingekommen«, gab ich zu bedenken, aber Theodora schüttelte nur verächtlich den Kopf und fuhr weiter. Wir passierten wieder das kleine weiße Häuschen und hielten dann vor dem Leuchtturm, der dringend einen neuen Anstrich gebraucht hätte und ganz leicht Schlagseite zu haben schien.
    » Hör zu, Snicket«, sagte sie, indem sie die Kappe wieder absetzte. » Bei einem Diebeshaus können wir nicht einfach an die Tür klopfen und herausposaunen, dass wir gestohlene Ware suchen. Wir müssen mit Finesse vorgehen, ein Wort, das hier so viel bedeutet wie ›Trick‹. Und sag jetzt nicht, dass du das weißt. Sag am besten gar nichts. Hast du gehört, Snicket?«
    Das hatte ich, deshalb schwieg ich. Sie marschierte zur Tür des Leuchtturms und klingelte sechsmal hintereinander.
    » Warum klingeln Sie immer…«
    » Gar nichts, habe ich gesagt«, zischte Theodora, während schon die Tür aufging. Vor uns stand ein Mann mit Bademantel, Pantoffeln und einem großen, gähnenden Mund. Es wirkte nicht so, als hätte er vor, den Bademantel in absehbarer Zeit auszuziehen.
    » Ja?«, sagte er, als das Gähnen mit ihm fertig war.
    » Mr Mallahan?«, fragte Theodora.
    » Der bin ich.«
    » Sie kennen mich nicht«, sagte sie mit einer hellen, künstlichen Stimme. » Ich bin eine junge Frau, und das ist mein Mann, und wir sind auf Hochzeitsreise, und wir haben beide einen Leuchtturmfimmel. Dürften wir vielleicht reinkommen und uns mit Ihnen unterhalten?«
    Mallahan kratzte sich am Kopf. Ich wollte schon die Hände hinterm Rücken verstecken, weil ich keinen Ehering trug, aber dann wurde mir klar, dass es noch mehr Gründe gab, daran zu zweifeln, dass ein Junge von fast dreizehn mit einer Frau in Theod ora s Alter verheiratet war, also ließ ich meine Hände, wo sie waren. » Von mir aus«, sagte der Mann, und wir traten in einen kleinen Raum, von dem eine breite Wendeltreppe abging. Die Treppe führte allem Anschein nach zur Spitze des Leuchtturms hinauf, aber um dorthin zu gelangen, hätte man erst über das Mädchen steigen müssen, das mit einer Schreibmaschine auf den Knien auf den Stufen saß. Ich schätzte sie auf etwa mein Alter; die Schreibmaschine war mindestens eine Generation älter. Das Mädchen hackte ein paar Sätze in die Tasten, hielt dann inne und lächelte mich an. Sie sah nett aus mit diesem Lächeln und dazu dem Hut, den sie trug, einem braunen Hut, der oben gerundet war wie ein kleines a. Sie hob den Blick von ihrer Arbeit, und ich sah, dass ihre Augen voller Fragen waren. » Ich wollte grade den Kaffee suchen«, sagte Mallahan und zeigte auf eine offene Tür, durch die ich in eine kleine Küche voller Geschirrberge sehen konnte. » Möchten Sie auch einen?«
    » Nein«, sagte Theodora, » aber ich komme mit und schwatze mit Ihnen, dann können die Kinder spielen.«
    Mallahan zuckte die Achseln und schlurfte voran in die Küche, während Theodora hastige Scheuchbewegungen in meine Richtung machte. Es gibt nichts Grässlicheres, als zum Spielen geschickt zu werden, noch dazu mit Menschen, die man nicht kennt. Trotzdem stieg ich die Stufen hinauf, bis ich vor dem tippenden Mädchen stand.
    » Ich heiße Lemony Snicket«, sagte ich.
    Sie hörte zu tippen auf und zog ein Kärtchen aus ihrem Hutband, das sie mir hinstreckte.
    Moxie Mallahan
    Neueste Nachrichten
    » Neueste Nachrichten«, wiederholte ich. » Was gibt’s denn an Neuem, Moxie?«
    » Das versuche ich gerade herauszufinden«, erwiderte sie und tippte noch ein paar Worte. » Wer ist diese Frau, die an der Tür geläutet hat? Wie kann sie mit dir verheiratet sein? Wo kommt ihr her? Wieso habt ihr einen Leuchtturmfimmel? Warum hat sie dich weggescheucht? Und schreibt man Snicket so, wie man es spricht?«
    » Ja.« Ich beantwortete die letzte Frage als Erstes. » Bist du Reporterin?«
    » Ich bin die einzige Reporterin, die es in Schwarz-aus-dem-Meer noch gibt«, sagte Moxie. » Das Schreiben liegt mir im Blut. Meine Eltern waren beide Reporter, als das hier kein bloßer Leuchtturm war, sondern gleichzeitig auch eine Zeitung, der Schwarze Leuchtturm. Vielleicht hast du ja davon gehört?«
    » Leider nein«, sagte ich, » aber

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