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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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die zu dir kommen, helfen. In der Nacht liegst du mit deinem Scheinwerfer im Berg und kratzt dich durch die Steinschichten. Und dann findest du deinen ersten Stein! Diese Freude! Du wirst ihn im Licht drehen und mehr empfinden als in den Armen der schönsten Frau. Von diesem Augenblick an bist du verloren! Du kannst nicht mehr zurück. Der Stein hat dich verzaubert, verwandelt, du bist nicht mehr der vom vergangenen Tag! Von dem Arzt in dir wird man immer weniger sehen, von dem Guaquero um so mehr hören. Solange du noch eine Hacke halten kannst, wirst du sie niedersausen lassen. Irgendwo da drinnen im Berg liegt das Paradies.«
    »Ich brauche kein Geld, Pepe. Das ist der Unterschied zwischen mir und euch.«
    »Geld!« Garcia lachte rauh. »Natürlich spielt bei dir das Geld keine Rolle, aber um so schlimmer wird es sein. Du wirst geil werden auf die grünen Steine. Es ist eine furchtbare Geilheit, Doctor. Und du wirst jeden hassen, der mehr grüne Steine aus dem Berg holt als du! So ist das. Geh lieber zurück nach Bogotá.«
    »Aha! Endlich haben wir es.« Dr. Mohr stand vom Feuer auf. »Warum wollt ihr mich alle weghaben? Jeder redet nur davon, daß ich gehen soll! Dabei bin ich noch gar nicht richtig da! Wovor habt ihr Angst?!«
    Pepe Garcia räusperte sich. Er stützte sich auf sein Gewehr und stand auf. »Wir wollen nicht, daß sich Christus Revaila mehr um uns kümmert als bisher.«
    »Revaila also!«
    »Adolfo hat dir einiges verschwiegen, Doctor. Wir wissen hier bereits, was du mit Revaila getan hast. Der Nachrichtendienst funktioniert so gut wie unsere Revolver. Für Revaila bist du jetzt der Mann, der zu viel auf der Welt ist, und keiner hier wird dir helfen, wenn Revaila kommt, um dieses Konto auszugleichen. Auch diejenigen, denen du vorher als Arzt geholfen hast, werden dir nicht beistehen.«
    »Vor einem einzigen Mann liegt ihr alle ängstlich zitternd auf der Erde? Pepe, ich schäme mich jetzt schon für euch.«
    »Das sind große Reden, Doctor. Du merkst es noch nicht, aber du wirst es bald spüren: Du sitzt in einem Käfig und bist ein Tier, das man anstaunt, weil es so zahm ist …«

4
    Adolfo Pebas hatte keine guten Nachrichten, als er zurückkam. Dr. Mohr war noch auf dem Vorplatz des Höhlenhauses und maß mit langen Schritten ein Stück ebenen Bodens aus, der wie ein Plateau bis zu dem Wald reichte, welcher einen leichten Abwärtshang bedeckte. Dort unten irgendwo wohnten die zwölf Zapigas.
    Pebas wartete wortlos, bis Mohr ihn sah und seine Meßschritte unterbrach.
    »Das ist ein guter Platz, Adolfo«, sagte er. »Geschützt, eben, man könnte den Weg bis dahin verlängern.«
    »Wozu?«
    »Ich werde dort die erste ›Guaqueros-Klinik‹ einrichten. Zuerst aus Zelten, später werdet ihr mir alle helfen, aus Steinen und Holz richtige Häuser zu bauen. Baumaterial gibt es hier genug.«
    »War Margarita bei dir?« fragte Pebas dunkel.
    »Ja.«
    Pebas nickte. Er lügt nicht, dachte er. Ich hätte es ihm nie beweisen können, ich ahnte es nur, aber er sagt die Wahrheit.
    »Was wollte sie?«
    »Mich überreden, zurück nach Bogotá zu fahren.«
    »Und weiter?«
    »Pepe Garcia war auch hier.«
    »Und was wollte der?«
    »Zwei neue Sehnerven, und daß ich sofort nach Bogotá zurückfahre. Darin sind sich anscheinend alle einig: Ich bringe mehr Ärger als Nutzen.«
    »Das stimmt. Ich habe es eben gehört. Als ich mit Christus Revaila gesprochen habe.«
    »Ist er wieder wohlauf?«
    »Ich habe ihm deine Liste durchgegeben. Daraufhin hat er gelacht und gebrüllt: Ich schreibe sie auf einen Plastiksack, damit ich sie jeden Tag vollscheißen kann! Von dir habe ich ihm bestellt: Wenn er die Liste nicht weitergibt nach Bogotá, würdest du selbst einen Weg finden, Don Alfonso anzurufen. Da brüllte er noch mehr und schrie ins Mikrofon: Sag deinem Médico, die Liste geht nach Bogotá! Aber sag ihm auch, daß er nichts von dem mehr braucht! Ich liefere die Sendung selbst bei ihm ab! Tropenfest in Blei verpackt!«
    »Ein Schwätzer!« Dr. Mohr schlug die Hände zusammen. »Wenn Don Alfonso hält, was er mir versprochen hat, könnten alle Gegenstände in 10-14 Tagen hier sein. Bis dahin sollten wir vier Hütten gebaut haben, Adolfo: ein Behandlungshaus, ein Bettenhaus – wie vornehm das klingt, was? – und ein Haus für ansteckende Krankheiten: die Isolierstation.«
    »Mit fließend kalt und warm Wasser, Radio, Fernsehen, Telefon, Zimmerbar und für die I. Klasse-Patienten eine indianische, immer bereite

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