Der Fluch der Halblinge
dazu ein Horn, in das der Ritter bläst, sowie das Pferd selbst – stoßen nun durch das Ziehen an den verschiedenen mit der Schlange verbundenen Drähten verschiedene Geräusche aus. Gleichzeitig wird die versunkene Schüssel wieder aus dem Wasser gezogen und geleert. Daraufhin schwingt die Schlange zurück und der Vorgang wiederholt sich jede Stunde. Ein »Uhrenhüter« – der jedes Jahr von den Stadtbewohnern gewählt wird, was eine große Ehre darstellt – achtet darauf, dass sich der Wasserstand nie verändert und immer genug Bälle im Korb sind. Er sorgt auch dafür, dass sich niemand an den kostbaren Metallen und Juwelenverzierungen vergreift. Während seiner einjährigen Wache wird der Uhrenhüter vom Palast versorgt, er lebt in einem kleinen Unterstand neben Ridirean und darf ihn nur zu bestimmten Zeiten kurz verlassen. Nachts, von Schlag Zwölf bis Schlag Vier, zu den so genannten »Stummen Stunden«, werden die Bälle aus dem Korb genommen und die Stunden stumm gezählt. Wie alt diese Uhr ist, ist nicht bekannt, denn die Zeit der Ritter ist schon seit Jahrhunderten vergangen (falls es sie je gegeben hat und diese Uhr nicht lediglich ein Symbol darstellt). Die für die Uhr verwendeten Metalle sind sehr kostbar – Silber, Gold und verschiedene Legierungen, die Panzerung von Ritter und Pferd ist zudem mit Juwelen geschmückt und die Augen der Schlange bestehen aus kinderfaustgroßen Rubinen.
Schnappes – Bezeichnung für Klaren, Kurzform der ursprünglichen Bezeichnung »Schnapp ihn dir!«.
Scythesee – Noch gefürchteter als die Sturmsee, man sagt gern: »Das Unheil kommt von Osten und mäht dich mit der Sense nieder«.
Sìthbaile – Die Stadt des Friedens, im Südosten des Landes gelegen, von der Àrdbéana nach Kriegsende gegründet. Sie ist schnell gewachsen und zu größter Blüte gekommen, die Einwohnerzahl dürfte sich mit dem Umland auf über eine Million beziffern. Es ist eine von Elben dominierte Stadt.
Speisebier – Dünnbier nach mittelalterlicher Art gebraut; leicht alkoholischer Getreidesud ohne Hopfen.
Stumme Stunden – siehe Ridirean.
Tuagh – Die Axt.
Tylwytheg – Das Schöne Volk, sehr ätherisch, entfernt mit den Elben verwandt.
Urram – Traditioneller Dolch der Bogins, den jedes Neugeborene an die Wiege gebunden bekommt und sein Leben lang bei sich trägt.
Vákur – Der Falke.
Valnir – Das Schwert.
Vidalin – Das sehr alte Geschlecht Peredurs. Der Sippengründer soll einst ein sehr beredter und heiliger Mann gewesen sein.
DANK UND WIDMUNG
Danken
möchte ich Rosie-Posie Frumblefoot of Bywater, mit der schließlich alles begann, und die Bogin durch und durch war: Temperamentvoll, lebenslustig, lebensmutig, immer bereit zu einem Tänzchen und einem Schwätzchen und einer Feier mit ordentlich Speis und Trank obendrein.
Außerdem geht ein expliziter Dank an Daisy Boffin of Needlehole, eine überaus energiegeladene Bogin mit setterbraunen Augen und dem Herzen auf dem rechten Fleck, und, wie es sich gehört, weder Speis noch Trank abgeneigt.
Und natürlich danke ich allen weiteren Bogins, die seit vielen Jahren unermüdlich treu zu mir stehen mit Rat und Tat, Vertrauen und Freundschaft. Und die niemals eine gute Mahlzeit auslassen. Als da wären: Pansy Grubb of Little Delving, Primula Sackville-Bracegirdle, Petunia und Wilibald Overhill of Nobottle, insbesondere Lily Bolger, sowie Gorbulas Hamwich of Buckleberry Fern und Minto Sackville-Bracegirdle. Lasst uns darauf anstoßen beim nächsten Dinner: Slént!
Widmen
möchte ich diese Geschichte einem ganz besonderen Zwerg mit prächt’gem Bart: Northal Werdal Burrows of Tuckborough. Denn, obwohl er nicht gern darüber spricht, er ist auch ein Bogin. Und vereint alles in sich, was Bogins und Zwerge schätzen und lieben. Nur singen kann er nicht.
Prisca Burrows Frumble hat ihr Leben der historischen Forschung verschrieben. Sie gilt als die Koryphäe auf dem Gebiet der Bogins, deren Leben eng verflochten ist mit der Geschichte Albalons. »Der Fluch der Halblinge« ist eine teils authentische, epische historische Erzählung, die den Beginn der großen Veränderung beschreibt.
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