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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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lebt, findet ihr Angehörige der Bogins, die frei geblieben sind. Einige von ihnen werden hierher kommen, um euch eure Geschichte wieder nahezubringen und euch zu helfen, euch in der Freiheit zurechtzufinden. Wer nicht weiß, wohin er gehen soll, ist hier im Palast willkommen, so lange er bleiben will. Alle anderen, die gehen wollen, erhalten eine gute Ausstattung und Geld für den Neubeginn. Bis das Volk der Bogins wieder zu sich selbst gefunden hat, steht es unter meinem besonderen Schutz, das lasse ich überall verkünden.«
    In das darauf folgende Schweigen hinein erklang Onkelchen Fasins Räuspern.
    »Mit Verlaub, Herr König«, sagte er ruhig. »Aber wir haben lange genug unter Schutz gestanden. Wir brauchen ihn nicht mehr. Wir nehmen Eure finanzielle Unterstützung gern als Entschädigung für die erlittene Ungerechtigkeit der Gefangenschaft in Anspruch, aber damit ist es genug.« Er sah sich um. »Richtig?«
    »Richtig!«, donnerten die Bogins im Einklang und hoben jubelnd die Arme. Dann stürmten sie hinaus, lachend und weinend zugleich, erfreuten sich an der Sonne und dem blauen Himmel, der sich scheinbar endlos über Albalon spannte, und so fühlten sie sich dem Himmel nah, unendlich erleichtert und unendlich frei.

KAPITEL 21
    EPILOG 1: DAS GERICHT
    Es dauerte Stunden, bis Peredur endlich die Zeit fand, sich seinen Gefährten und Freunden zu widmen, die geduldig in einem kleinen Audienzsaal gewartet hatten – bei guter Bewirtung. Blaufrost und Gru Einzahn wirkten satt und zufrieden, und sie machten nicht viel Aufhebens mit dem Abschied. Kurzerhand, sobald sie Peredur bemerkten, erhoben sie sich, klopften ihm links und rechts auf die Schulter, dass er hustend in die Knie ging, und stampften einträchtig davon. Wesen wie sie hatten in einem Palast wie diesem nichts verloren; hier gab es nichts zu metzeln und plattzuhauen, und sie sehnten sich schon nach diesen wenigen Stunden nach der Weite des Landes.
    Die Mitglieder der Fiandur empfahlen sich bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls. Sie würden Peredur in der ersten Zeit gern als Vertraute und Berater und auch Leibwächter zur Verfügung stehen, doch nun wollten sie ein wenig Erholung in Anspruch nehmen. Peredur nahm ihr Angebot gern an; für die Fiandur gab es nämlich noch viel zu tun: Die Gefolgsleute von Dubh Sùil mussten aufgedeckt, der gesamte Hofstaat durchleuchtet und gesäubert werden. Die zwischenzeitlich Geflohenen mussten aufgestöbert und zurückgebracht werden, das Labyrinth aufgeräumt … und so weiter.
    »Was wird aus Ingbar?«, stellte Vàkur die Frage, die alle beschäftigte. »Er hat Schlimmes getan, aber … er war ein guter Freund und als Kampfgefährte treu.«
    »Ich werde einen Weg finden, dass er eine gerechte Strafe erhält«, antwortete Peredur, »das muss ich als König tun. Aber er hat die schlimmste Strafe schon erhalten, mit so einer Mutter geschlagen zu sein.«
    »Also wird er nicht hingerichtet.«
    »Nein, keinesfalls.«
    Darüber waren alle froh. So schrecklich Ingbars Verrat auch gewesen war, sein Zusammenbruch hatte sie angerührt.
    Schließlich blieben nur noch Fionn, Cady und Tiw zurück. Peredur setzte sich zu ihnen an die Tafel und nahm sich von den Speisen; er war unglaublich hungrig, und das Speisebier floss seine Kehle genauso zügig hinunter wie die der Bogins.
    »Ihr seid ein erstaunliches Volk«, stellte der König nach einer Weile fest, nachdem er den ärgsten Hunger gestillt hatte. »Von allen Kleinen und großen Völkern mit Abstand etwas ganz Besonderes.«
    »Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb wir uns auch als Halb linge bezeichnen«, meinte Fionn grinsend.
    »Ach was, nach euch Menschen sind wir schlichtweg das älteste Volk hier«, bemerkte Tiw. »Und wahrscheinlich waren wir schon von Anfang an da, noch vor euch. Wir haben das Land grün gemacht für euch. Wie wäre das? Einwände?«
    Fionn verdrehte die Augen, und Cady lachte.
    Sie verstummten, als die Tür sich öffnete, und sprangen auf, als Alskár hereintrat. Die Bogins verneigten sich, doch der Hochkönig der Elben bewegte beschwichtigend die Hände.
    »Bitte setzt euch, meine Freunde, dieses Verhalten ist mir gegenüber nicht angebracht. Und wir sind ganz unter uns.«
    »Verzeiht, edler Herr, aber Ihr ruft dies allein durch Euer Erscheinen hervor«, versuchte Fionn, sich zu entschuldigen. Er konnte wirklich nicht anders, es fiel ihm schwer. Und er schluckte, als Alskár sich ohne weitere Umstände zu ihnen an den Tisch setzte.
    Cady

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