Der Fluch der Hebamme
Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa, die jedoch bald wieder verlorenging, und die Grafschaft Tripolis); stammt aus dem Französischen: »outre mer« bedeutet jenseits des Meeres oder Übersee
Palas:
Wohn- und Saalbau einer Burg oder Pfalz
Pfalz:
mittelalterliche Bezeichnung für die Burgen, in denen der reisende kaiserliche oder königliche Hofstaat zusammentrat, aber auch Regierungsstätte beispielsweise eines Grafen oder Herzogs
Pfennigschale:
Behältnis zur Aufbewahrung von Münzen. Zu der im Roman geschilderten Zeit waren sogenannte Hohlpfennige in Umlauf; verschiedene Motive wurden mit einem Stempel in kleine Silberscheiben geprägt. Diese Münzen waren so dünn, dass sie bei loser Aufbewahrung schnell zerbrochen wären. Später erhielten die Hohlpfennige den Namen »Brakteaten«; die Behältnisse aus Kupfer oder Messing heißen seitdem Brakteatenschalen.
Reisige:
bewaffnete Reitknechte
Schapel:
Reif, mit dem der Schleier befestigt wurde
Scheidebank:
Ort, wo reichhaltiges Erz und taubes Gestein voneinander getrennt wurden. Diese Arbeit übernahmen in der Vergangenheit oft Frauen und Kinder.
Sergent:
berittener Kämpfer, der nicht dem Ritterstand angehört
Schwertleite:
feierliche Aufnahme in den Ritterstand, für lange Zeit die deutsche Form des Ritterschlags
Skapulier:
Überwurf über der Kutte, Teil der Habits vieler Ordensgemeinschaften
Tjost:
Zweikampf im Turnierkampf, zu Pferd oder zu Fuß mit Lanze und Schwert
Trebuchet
(auch: Tribok): eine Art Katapult, wie es im Mittelalter bei Belagerungen verwendet wurde
Truchsess:
oberster Hofbeamter
Unschlittlicht:
Talglicht
Bonusmaterial
Ein neues Gesicht für Marthe
Visagistin Gabi Pachmayr ließ Marthes Gesicht von Foto zu Foto reifen.
W ie ich weiß, hat die neue Ausstattung der »Hebammen«-Reihe unter den Lesern bereits vor Erscheinen dieses Buches für einige Aufmerksamkeit gesorgt, und die Meinungen gingen – wie meistens – weit auseinander. Zugegeben, ich war selbst überrascht, als mir die Verlagsleitung des Droemer Knaur Verlages im Sommer 2009 bei Gesprächen zu künftigen Projekten ihren Plan unterbreitete, nicht nur diesen vierten Band mit einer neuen Optik zu versehen, sondern dazu passend auch die vorangegangenen ersten drei Teile und sogar schon das Cover für den fünften und letzten Band zu entwerfen, der Ende 2011 erscheinen soll.
Doch die Argumente überzeugten mich rasch. Mit vorhandenem Bildmaterial ließ sich die Reihe der Titelbilder einfach nicht fortführen. Zumal auf den Darstellungen, auf die Gestalter üblicherweise für die Cover von historischen Romanen zurückgreifen, die Kleider und Hintergründe einfach nicht zu der Zeit passen, in der meine Romane spielen. Zeichnungen aus dem Hochmittelalter hingegen sind zumeist flächig, ohne räumliche Perspektive, und mit nur kleinen Gesichtern ohne individuelle Züge. Doch es hat sich herumgesprochen, dass einer der Gründe, warum meine Bücher zur Überraschung aller Beteiligten so erfolgreich wurden, auch die historische Detailtreue ist. Die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« nannte mich sogar »Ikone der Mittelalterszene«, was überaus schmeichelhaft, aber vielleicht doch ein bisschen hoch gegriffen ist.
Doch das verpflichtet, und dazu passt eben kein Gewand für Marthe aus einer viel späteren Epoche.
Das Problem gab es schon bei »Blut und Silber«, meinem vorigen Roman, der um 1300 spielt: Die ersten Entwürfe waren zwar hübsch anzusehen, aber Kleider und Kopfputz aus dem 17. oder 18. Jahrhundert hätten den Leser zu sehr in die Irre geführt. Also entschloss sich die Münchner Werbeagentur ZERO , die die Cover zu meinen Büchern gestaltete, einmal etwas ganz anderes auszuprobieren, und verwendete ein leicht verfremdetes, selbstarrangiertes Foto als Titelbild. Das Ergebnis überzeugte nicht nur mich, sondern – und darauf kommt es schließlich an – auch die Buchhändler und Leser.
Deshalb nun also der Vorschlag der Verlagsleitung: Wir organisieren einen Fototermin auf einer Burg, bei dem Motive für alle insgesamt fünf geplanten »Marthe«-Bände entstehen sollen.
Die entsprechenden Kleider und Ausstattungsgegenstände dafür zusammenzustellen, war kein Problem. Wie viele meiner Leser wissen, bin ich mittlerweile durch die Romane mit verschiedenen Interessengemeinschaften in Kontakt gekommen, die sich sehr intensiv und detailreich mit dem Leben im Mittelalter beschäftigen. Um einmal einen Eindruck davon zu vermitteln, wie akribisch es
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