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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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mit dem Kopf schüttelnd zum Stehen kam.
    Der Mann mußte ein Narr sein, der eifrig bemüht war, einem Zauberer der Bruderschaft schlechte Nachrichten zukommen zu lassen.
    Aufgebracht sprach Asandir, noch ehe es dem Reitersmann des Königs gelungen war, seine Unsicherheit zu meistern: »Ich weiß, daß dein Gebieter dich schickt. Sollte mein Zauberbanner Dakar die Ursache dafür sein, und sollte er irgendwelche Schwierigkeiten heraufbeschworen haben, so sage ich dir jetzt, was ich bereits Seiner Hoheit und dem Diener des Reiches gesagt habe: Es kann kein Problem geben, das aus den Missetaten eines Lehrlings resultiert und nicht durch das Rechtssystem eines Hohekönigs gelöst werden kann.«
    Der Bote zog an den schweißgetränkten Zügeln, um sein augenrollendes Roß davon abzuhalten, einen seitlichen Fehltritt in den Farn zu wagen. »Bitte um Vergebung, Zauberer. Aber Dakar hat sich betrunken. Es hat ein Kampf stattgefunden.« Schwitzend und bleich angesichts des wenig erfreuten Magiers, beeilte sich der Kurier nun, seine Geschichte zu Ende zu bringen. »Euer Zauberbanner wurde niedergestochen, und König Eldirs Heiler sagen, er wird verbluten.«
    »Ach, tatsächlich?«
    Des Zauberers Tonfall war beißend wie eine Blechschere in dünngewalztem Metall. Asandirs Brauen ruckten hoch. Seine runzeligen Züge verzogen sich für einen Augenblick zu einer Miene grimmiger Verblüffung. Dann zerrte er seinen Rappen von einem frischen Bissen Grases fort, riß ihn herum und jagte ihn in donnerndem Galopp zur Stadt zurück.
    Allein mit seinem erschöpften, tänzelnden Pferd auf der verlassenen Straße, war dem königlichen Boten nicht zum Verweilen zumute.
    In seinen Adern floß kein Clanblut, das es ihm gestattet hätte, sich in der Wildnis wohl zu fühlen, umgeben von alten Steinen, in die unheimliche Muster eingeritzt waren, die eines Mannes Gedanken zu verhexen imstande waren. Kaum hatte seine überreizte Stute ihren Kampf gegen die Gebißstange aufgegeben, trieb er sie auch schon in Trab, erleichtert ob der Tatsache, daß er von der Nähe des Zauberers verschont blieb, den nicht zu fürchten kein vernünftiger Mensch für sich in Anspruch nehmen konnte.
     
    Die Befestigungen der Stadt, die als das Juwel der Südwestküste galt, erstreckten sich unbeholfen über den Scheitelpunkt einer Bucht. Erbaut über einem Gewirr aus Kalksteinhöhlen, die einst als Hafen der Schmuggler gedient hatten, spiegelten sich in der Architektur nun die wandelnden Geschmäcker von zwölf Jahrhunderten. Von Stürmen und Kriegen gleichermaßen betroffen, erinnerte das ungeschickte Mauerwerk wiederaufgebauter Festungsteile, vermengt mit allerlei Reparaturarbeiten, an die unterschiedlichen Lagen von Sedimentgestein. Ostermere verdankte seinen Reichtum im wesentlichen dem Seehandel. Lohfarbene Ziegelmauern grenzten an gewachsenes Kalkgestein, die Leeseiten von Moosen und den salzverkursteten Ranken wilden Efeus überzogen. Unter ihnen erstreckten sich unzählige verwitterte Felsriffe, gen Westen vom Meer begrenzt, und auf jedem dieser Riffe befand sich ein wildes Durcheinander aus Holzhütten und schiefergedeckten Villen, die noch immer mit den Flaggen und goldenen Bannern zur Feier der Machtübernahme des Hohekönigs geschmückt waren. Wenn auch die Schiffe an den Ufertoren nicht mehr unter Fahnen lagen und die Wachen in den Stuben der Hafenmeisterei ihre zeremonielle Kleidung wieder gegen lederne Rüstungen und blanken Stahl ausgetauscht hatte, so war doch auch hier noch ein Hauch feierlicher Stimmung verblieben.
    Von allen Städten des Reiches war es diese, der die Ehre zugefallen war, den königlichen Herrschaftssitz zu stellen, bis die Mauern von Telmandir auf den Ruinen der alten Stadt wieder errichtet und der Glanz vergangener Jahre neu aufleben konnte. So frisch wie Rauhreif wirkten die handverlesenen Männer der königlichen Garde. Erfüllt von Stolz ob ihres jugendlichen Königs, hatten sie das selten benutzte Nordtor geöffnet und die Barackensiedlung, die sich an ihren Mauern ausgebreitet hatte, von Bettlern und unrechtmäßigen Bewohnern geräumt, als Asandir auf seinem Hengst in die Stadt hereindonnerte.
    Im Hofgarten, der durch die überhängenden oberen Stockwerke stets im Schatten lag, stieg Asandir ab. Er warf einem barfüßigen, jungenhaften Stallburschen die Zügel zu, der, während der Monate, in denen die Stadtregierung der königlichen Herrschaft weichen mußte, bereits mit dem Pferd vertraut geworden war. Grußlos und ohne

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