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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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die Flammen flackern und zog vorüber. Die Flammen richteten sich wieder auf und brannten ruhig und heiß und ohne jeglichen Funkenflug weiter. Von seinen Brüdern und dem angebundenen Dakar im Schlepptau eingeengt, schob sich Bransian voran in die dunkle Höhle des Gewölbes.
    Wieder trat eine lange Pause ein, in der nichts außer dem Zischen der ölgetränkten Lumpen und dem flachen Atem der Männer zu hören war. Kein anderes Licht, kein anderes Geräusch störte die Ruhe der staubgefüllten Luft.
    Die nächsten Regale ragten drohend vor ihnen auf, finster wie Katakomben. Zwölf Fuß hoch erschienen sie im unruhigen Spiel der Fackeln. Vom Boden bis zur Decke lag der stumpfe Schein von Stahl, vernietet und gehämmert, geschmiedet in Myriaden verschiedener Gestalten kriegerischer Nutzbarkeit, über dem schwarzen Samt tiefster Finsternis.
    »Hier drin ist niemand«, sagte Parrien, erfüllt von berstender, ungläubiger Wut.
    Bransian schlug ihm vor die Brust, um ihn zum Schweigen zu bringen. Zu dem Gefangenen, der schnaufend neben seinem Ellbogen verharrte, sagte er: »Wann, denkst du, ist der Spion hereingekommen?«
    »Vor einer Stunde, höchstens«, antwortete Dakar.
    »Vorausgesetzt, er existiert überhaupt!« Mearns Stilett blitzte auf, als er sich eine von Bransians Fackeln angelte.
    »Oh, aber das tut er«, beharrte der Wahnsinnige Prophet mit furchtsamer Verzweiflung. »Seid vorsichtig, er ist durchtrieben wie ein Dämon.«
    Dann, so plötzlich, daß es erschreckend und demütigend zur selben Zeit war, erklang wie zur Rechtfertigung hinter einem Stapel ineinander verkeilter Fässer eine klare Stimme. »Aber Dakar, wie wunderbar erfindungsreich du doch bist.«
    Wie Wetterfahnen bei einem abrupten Wechsel der Winde wirbelten die Brüder s’Brydion herum.
    Gerade außerhalb ihrer Sichtweite, gab sich der Sprecher recht vergnügt. »Wofür hast du meine Smaragde verkauft, mein Freund? Armbrüste? Lanzen? Sollen wir sie zählen?«
    Dakar verschluckte Luft, als er einatmete, etwas zu entgegnen. Bevor er jedoch auch nur noch einen Ton herausbringen konnte, wurde er an den Handgelenken hinabgezerrt, bis er auf dem Boden kniete. Nur einen Herzschlag später kämpfte er um Halt, als Bransian ihm alle drei rauchenden Fackeln zwischen die tauben Finger rammte und lautstark Befehle herunterrasselte.
    Ihre Verfolgungsjagd sollte sich als schwierig erweisen. Die niedrigen Regale waren zu vollgestopft, hindurchzutreten; und der Eindringling konnte sich mit jeder nur denkbaren Art von Waffe versorgt haben, die seiner Phantasie inmitten dieses mächtigen Lagers zugesagt haben mochte.
    Während die Brüder sich zur Pirsch verteilten, behielt Arithon seinen beißenden, sarkastischen Humor bei. »Die Kronjuwelen eines Hohekönigs für eine Ladung gehärteten Stahls, richtig Dakar? Oder sollte etwa mein Leben der Preis sein, zu dem du käuflich warst?«
    Eine kaum wahrnehmbare Reflexion wies Mearn in dieser unterweltlichen Finsternis die Richtung, in die er sich stürzen mußte. Die Stimme unterbrach ihren Monolog. Ein Faß kippte, und sein Inhalt geriet raschelnd durcheinander. Nur ein leichtes Zögern, gleich einem zurückgehaltenen Atemzug; dann stürzte die Tonne um und gab ihren Inhalt mit einem ohrenbetäubenden Lärm frei. So zahlreich wie die Sünden der Verdammten rollten Helme gleich aufgewirbelter Spreu davon und breiteten sich auf dem steinernen Boden aus.
    Parrien schreckte fluchend zurück. Bransians Vormarsch auf einen Haufen zusammengebündelter Speere wurde von einem Stechhelm, der sich in der Innenseite seines Unterschenkels verhakte, rüde gestoppt. Während der Eindringling sich mit den leichtfüßigen Schritten eines Tänzers außer Reichweite brachte, schwang Mearn drohend sein Stilett, wobei er sich gleichzeitig stolpernd in dem schellenden, prachtvollen Tumult um einen sicheren Stand bemühte.
    »Dort drüben«, schrie Dakar, als ein Schatten sein Blickfeld durchquerte. »Er ist nach rechts gelaufen.«
    »Was denn, kein Ehrgefühl unter Spionen?« Hurtig wie ein Matrose, kletterte Arithon auf das nächste Regal. »Sehen wir doch einmal, was wir hier haben.« Nahe der Decke verschwanden im Nu zunächst seine Schultern und schließlich seine Füße in tiefer Finsternis.
    Ein Speer biß sich in das Holz, an dem er gerade noch gehangen hatte. Mit einem zweiten wurfbereit in der Hand, kam Bransian schlitternd vor den Regalen zum Stehen, wo er besser zielen konnte. Über ihm riß ein Sack mit Pfeilfedern auf. Sein

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