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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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der Geruch von Metall und Öl Zeugnis davon ab, daß an diesem Ort weit öfter Waffen entrostet als Federn über neue Manuskripte geführt worden waren.
    Auf der anderen Seite des ausladenden Tisches stieß der Herzog mit der braunen Haarmähne einen anerkennenden Pfiff aus. »Bei den Verdammten Sithaers! Seht Euch das an!« Er klopfte auf die Kassette. Der kalte Streifen offenen Himmels, der Licht durch eine Schießscharte hereinsandte, erfüllte das Herz der Kronjuwelen Rathains mit einem lebendigen Feuer. Einen gallegrünen Schimmer auf den Gesichtern, senkten sich vier Köpfe herab, die Steine einer genaueren Begutachtung zu unterziehen.
    Mit nicht minder grünem Teint wischte sich Dakar die feuchten Handflächen an den lockeren Ärmeln ab, die ihm um eine Handspanne zu lang waren. »Ich bitte um Verzeihung.«
    »Verzeihung?« Lord Bransian s’Brydion, der Herzog von Alestron, richtete sich auf. Selbst den größten seiner Brüder überragte er um Haupteslänge. Sein weizenblondes Haar trug er kurz, dem stählernen Helm seiner Rüstung angepaßt. Ungezähmt wallte sein drahtiger Bart über den Wappenrock, der seine gewaltigen Schultern verhüllte, einem weniger imposant gebauten Mann aber wohl als Zelt hätte dienen können. Von seiner Amtskette, golden und schwer wie sein Titel, abgesehen, erinnerte er von Kopf bis Fuß an einen verbissenen, kämpferischen Söldner. Seine buschigen Brauen stießen über den fleckigen, an Kieselsteine erinnernden Augen zusammen. »Kein Grund, dich zu entschuldigen, Händler. Deine Ware ist so wahrhaftig wie dein Versprechen es war. Nie zuvor habe ich Smaragde von solcher Qualität gesehen, nicht einmal bei den Handelsleuten aus Shand.«
    Dakar räusperte sich und betrachtete aufmerksam die anderen Köpfe, die sich noch immer über die Juwelenkassette beugten. Jeder hatte nerzbraunes Haar, zwei von ihnen hatten das ihre mit Lederschnüren gebunden und geflochten, wie es die Clanblütigen einst getan hatten, ehe sie in den Kampf gezogen waren. Das letzte Haupt war kurzgeschoren, von einer Schmachtlocke abgesehen, die sich prachtvoll zwischen den spitzen Schulterblättern kräuselte. Mochte der junge Mearn im Kreis seiner bulligen Brüder auch weniger beeindruckend aussehen, so erschien seine Präsenz dank seiner unsteten, nervösen Sprunghaftigkeit doch nicht um einen Hauch minder gefährlich.
    Parrien und Keldmar, die ohne weiteres als Zwillinge hätten durchgehen können, warfen sich die kostbaren Juwelen gleich Spielwürfeln zu, wobei sie sich respektlos zankten, wer von ihnen das widerspenstige Fohlen bezwingen würde, an dem sie beide Gefallen gefunden hatten. Eifrig verunglimpften sie gegenseitig ihre Reitkünste. Mit vergnüglicher Verworfenheit stießen sie Mearn mit den Ellbogen an, konnten ihn jedoch nicht dazu bringen, sich zum Schiedsrichter aufzuspielen. Wange an Wange sahen sie einander so ähnlich wie ein Satz passender Zimmermannshämmer; bis ins Detail bestanden beide aus einem Guß.
    Dakar raffte seinen nachlassenden Mut zusammen. Als würde er direkt in ein Natternnest greifen, packte er den Deckel der Kassette und klappte ihn zu. »Bedauerlicherweise stehen diese Smaragde nicht zum Verkauf.« Als wären sie Marionetten, die alle von demselben Puppenspieler bewegt wurden, ruckten vier Köpfe herum und starrten ihn an.
    Weiß traten die Knöchel an Parriens gewaltiger Faust hervor, während Mearn in einem beängstigenden Temperamentsausbruch ungläubig von seinem Stuhl aufsprang. »Was soll das? Willst du uns verhöhnen?«
    In dem Tumult, den Bransian verursachte, als er ebenfalls aufsprang, um die Tür zu verriegeln, grollte Keldmar: »Hältst du uns etwa für Schwachsinnige?«
    Dakar sammelte sich und gestand: »Die Juwelen waren nur eine List, Euch zu einer privaten Audienz zu überreden, und mit gutem Grunde. Ich kam, Euch zu warnen. Genau in diesem Augenblick hat ein Spion die Sicherheitsmaßnahmen um Eure Waffenkammer durchbrochen.«
    Kurz tauschten die Brüder ernste Blicke, ehe die Familie s’Brydion in wortloser Übereinstimmung tätig wurde.
    Parrien packte sich die Kassette mit den Smaragden. »Zur Sicherheit«, erklärte er unnachgiebig, als Dakar ein bestürztes Jaulen hören ließ. »Du hast uns schon einmal angelogen. Wir werden das hier beschlagnahmen, bis wir uns vergewissern konnten, daß du nicht lediglich ein Hochstapler bist.«
    Unbewaffnet im Augenblick der Krise, warf Keldmar seinen Kriegerzopf zurück, sprang über seine Stuhllehne und

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