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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Waffenkammer befindet. Du denkst besser gut nach, bevor du etwas sagst.«
    Tapfer und entschlossen hielt der Wachmann seinem Blick stand. »Ein Spion? Möge Dharkaron mich erschlagen, Euer Lordschaft, doch ich habe nichts gesehen!«
    »Nichts, also? Blind und taub bist du?« Parrien stürzte voran, Dakar noch immer im Schlepptau. Mit der freien Hand packte er den Wappenrock des Gardisten und verdrehte den Stoff so lange, bis sich die Kettenhaube schmerzhaft in des Mannes Kehle bohrte. »Bist du bestochen worden, Kerl? Wir wollen die Wahrheit wissen!«
    »Laß ab, Bruder«, donnerte Bransian tadelnd. »Wie soll er reden, wenn du ihn erstickst?«
    Parrien ließ abrupt los und trat den Mann, der, alle viere von sich gestreckt, auf den Boden stürzte, welcher noch vom letzten Hochwasser mit Schlamm bedeckt war. »Keine Bestechung, Euer Lordschaft«, keuchte der Wachsoldat. »Kein Spion. Ich schwöre es bei meinem Leben.«
    »Dein Leben wird gefordert sein, solltest du gelogen haben«, murrte Mearn, der seine Waffe von Dakars Rücken genommen hatte, während er sich an dem gemaßregelten Wächter vorüberschob.
    Knirschend öffnete sich das eiserne Schloß der nächsten Tür, als Bransian hastig den Schlüssel herumdrehte. Die eisenbeschlagene Tür schwang weit auf und schuf Raum für einen pfeifenden Sog, dessen Strömung die Fackeln erlöschen ließ. Gleich herumtollenden Monstern tanzten Schatten im trüben Licht der verbliebenen Glut. Zitternd und voller Furcht spannte Dakar die tauben Muskeln unter dem Druck von Keldmars Gürtel. Während noch immer Schlösser, Riegel und Klinken geöffnet wurden und schwere Eichentüren Bransians Mühe wichen und schauerlich in den Angeln knarrten, erkannte der Wahnsinnige Prophet voller Sorge, daß sein verwegener Plan ihn in mehr als nur schauerliche Verlegenheit gebracht hatte.
    Immerhin widersprach es jeglichem gesunden Menschenverstand zu behaupten, daß es einem Mann gelungen sein sollte, die Verteidigungseinrichtungen dieser Festung zu überwinden.
    Arithon war seiner magischen Wahrnehmung beraubt; damit blieb ihm dennoch die Gabe eines Meisterbarden, den Ton zu treffen, der dem Wahren Namen des Stahls entsprach. Andererseits würde jedes Geräusch in diesem unterirdischen Labyrinth genug Echos hervorbringen, selbst eine Leiche wieder aufzuwecken. Und selbst wenn es möglich wäre, diese schweren Befestigungen durch eine Resonanz zu lösen; selbst angesichts der verderbten Heimtücke und Verschlagenheit des s’Ffalenn, war doch der letzte Gang auf dem Weg zur Waffenkammer durch ein massives, zahnradbetriebenes Eisentor versperrt. Dieses nun wurde über einen umständlichen Mechanismus, unterstützt durch allerlei Gegengewichte und eine Winde, bewegt, die zu bedienen selbst die ohnehin gewaltigen Muskeln Bransians zu enormer Größe anschwellen ließ.
    Sollte es dem versprochenen Spion nicht gelungen sein, sich Einlaß zu verschaffen, so würde Dakar jener scheußliche Tod drohen, den er Arithon s’Ffalenn hatte verschaffen wollen.
    Über das Getöse rostiger Ketten hinweg, sagte Mearn herausfordernd: »Sieh nur hin. Ich kann keine Fußabdrücke im Moos entdecken.« Sein zorniger Blick fixierte Dakar.
    Mit einem nachhallenden Donnern rastete das Tor ein. Bransian stopfte ein abgezehrtes Holzstück zwischen die Zahnräder, um die Winde zu sichern, ehe er sich ganz gelassen bückte und seine Fackeln entzündete. »Willst du es darauf ankommen lassen? Die Kräuterhexe, die wir angeheuert hatten, hat weniger Geräusche als eine Spinne verursacht. Zauberer hinterlassen nun einmal gewöhnlich keine Spuren.«
    Ein entfernteres Jammern von Stahl, gepaart mit einem lauten Krachen, das von den höher gelegenen Eingeweiden dieser unterirdischen Festung herüberhallte, kündete von Keldmars Fortschritten in den oberen Stockwerken. Nervös schlich Parrien näher heran. »Du versperrst den Durchgang, Mearn. Wenn du nicht zur Seite trittst, um diesen fetten Mann hindurchzulassen, ich schwöre, dann werde ich meinen Dolch benutzen, um diesem Problem ein Ende zu bereiten.«
    »Vielleicht mußt du ihm so oder so die Kehle aufschlitzen«, entgegnete Mearn schroff. »Wenn in der Waffenkammer alles in Ordnung ist, dann würde einiges dafür sprechen, daß dieser erbärmliche Wicht hier der Spion ist.«
    »Hört mit dem Gerede auf.« Bransian hatte sich breitbeinig aufgestellt, das bärtige Kinn vorgereckt. »Ich will lauschen.«
    Kein Geräusch durchdrang die Stille. Ein sanfter Lufthauch ließ

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