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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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stützte Sethvir sein Kinn auf seine Handflächen. Seine Augen verschleierten sich, sein Blick wurde starr, als er sich der Anstrengung tiefster Trance hingab.
    Luhaine fühlte, wie das Bewußtsein des Hüters mit dem energetischen Wegefunken in der Kohlenpfanne verschmolz, dann hindurchdrang, um sich dem irdischen Wegenetz anzuschließen. Nun selbst verbunden mit der weitreichenden Wahrnehmung Sethvirs, konnte auch er den weiß-orangefarbenen Feuerball erkennen, der sich sengend einen Weg durch die schwarzen Tiefen nach Athera bahnte. Sogleich wußte er um die Gefahr, die aus den Welten jenseits des Südtores auf sie zukam. Das Ausmaß der Bösartigkeit auszudrücken, überstieg alle sprachlichen Mittel. Welch furchterregende, wirre Wesenheit Kharadmon auch verfolgen mochte, sie trug eine schwindelerregende Boshaftigkeit in sich.
    Luhaine, der ein viel zu methodischer Charakter war, sich unbeständigen Emotionen hinzugeben, vereinte seine Mühen mit denen des Hüters von Althain und wandelte all seine Kraft zu einem Ruf, der die Macht der Erde selbst zum Schutz herbeibitten sollte.
    Ähnlich dem Bewußtsein eines Felsens, tanzte die wohlbalancierte Verbindung der Gewalten, die die verschiedenartigen Qualitäten von Grundgestein und Lehm und dem feurigen Herzen der Magma umfaßte, in ihrem ganz eigenen, ebenmäßigen Rhythmus. Das lebendige Vermächtnis des Schöpfers Ath auf Erden verfügte nicht über ein Konzept für den Umgang mit schrecklichen Notwendigkeiten. Nur schleppend erwacht und noch träger bereit, sich einer Veränderung zu unterwerfen, zählten die tiefsten Träume der Erde die vorüberziehenden Jahre so wenig, wie ein Tier sich für die Summe seiner eigenen Herzschläge interessieren mochte. Meere und Küsten nahmen von Menschen und Zauberern weniger Notiz als das Wild von schmarotzenden Insekten.
    Um in diesen Strom tiefster Ruhe einzudringen, mußten Sethvir und Luhaine die strahlenden Energien des Dritten Weges zu einem Klang umgestalten, der einen Namen zu formen vermochte. Dem Takt ihrer Bemühungen angepaßt, trieb Asandir viele Wegestunden weiter östlich sein Pferd zu einem gepeinigten Trommelwirbel galoppierender Hufe an, und der Rhythmus durchdrang die oberen Erdschichten und hallte über die ganze Länge des Vierten Weges wider.
    Stunden vergingen, bis die Erde ihren Anstrengungen Beachtung schenkte. Weitere Minuten zogen dahin, bis die tiefen, unterirdischen Energien auflebten und sich zu einer Antwort bereitfanden. Gemeinsam verknüpften die Bruderschaftszauberer im Althainturm die herbeigerufenen Mächte der zwei Dutzend wichtigsten Kraftwege der Erde mit einer verwegen anmutenden Geschwindigkeit.
    Kaum dachten sie daran, ihre Taten zu verbergen. Jeder Außenstehende, der sich auf die Mysterien verstand, mußte den Ruf mit anhören, als die ursprünglichen Elemente im Spiel der vereinten Mysterien funkensprühend erwachten. Korianizauberinnen ergriffen ihre magischen Kristalle, um dem Puls der Veränderung zu folgen, während die Seeleute aus dem Schlaf aufschraken, als die Winde mit unnatürlichem Heulen durch ihre Takelagen pfiffen. Furchtsam griffen Matrosen auf Deck zusammengekauert nach Talismanen, als in der Weite der Ozeane ein Netzwerk blauflammender Linien wie Blitze unterhalb der schäumenden Wellenkronen aufleuchtete.
    In Halwythwald erstrahlten die grauen Aufrechten Steine, die Asandir gerade erst gesegnet hatte, unter einer purpurfarbenen Korona wilder Mächte. Entlang der alten Straßen und auf den Kuppen jener Hügel, die durch die zeitverlorenen Riten des Ersten Zeitalters geehrt worden waren, schimmerten die Spuren paravianischen Daseins wie silberne Spinnweben. Die Gebeine vergessener Ruinen sangen in hochtönenden Harmonien. Ein umgestürzter Felsen aus alter Zeit klagte neben den rußgeschwärzten Mauern Avenors mit lautem Klang, obgleich keine Brise durch die Ritzen und Kanten des Steines strich.
    Als der letzte Energieweg mit dem Netz verbunden war, erhob sich Sethvir im Althainturm und begann, zwischen seinen Büchern nach einem Stück weißer Kreide zu suchen. Im Lichtschein der Kohlenpfanne zeichnete er Runen in zwei parallelen Reihen, in Kreisen, in Dreiecken und ineinandergreifenden Vierecken, zeichnete Symbole des Schutzes und der Gefahrenabwehr. Das ganze Gebilde umgab er mit einem bewahrenden Segen. Dann fügte er jene Zeichen hinzu, die den Gezeitenstrom des Lebens einrahmten, der sich von Jahr zu Jahr, Jahrhundert zu Jahrhundert, Zeitalter zu Zeitalter

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