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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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sagen. Und sie alle würden dem anderen nicht über den Weg trauen, bis es wieder nur einen einzigen Spock gab. Kirks Verlust gewisser geistiger Fähigkeiten garantierte, daß Spock noch Spock war.
    Oder doch nicht?
    Kirk wies den Gedanken von sich. Vielleicht täuschten sie sich alle, und Omne lebte nicht wieder. Kirk hatte ihn getötet. Doch falls er lebte, hatte er mit Sicherheit andere Dinge zu tun, um sein gewaltiges Ziel zu erreichen. Erst danach würde er eine Falle aufbauen. Er hatte Zeit, viel Zeit.
     
    Roblein brachte das Büro in Ordnung, berührte verschiedene Symbole seines Status, ohne sie wirklich noch wahrzunehmen, nicht einmal die große Flagge im Gerichtshof des Föderations-Zentralkomplexes. Sein Nachfolger sollte alles in der gleichen Ordnung vorfinden, die Roblein sich immer zu halten bemüht hatte.
    Er floh nicht vor der Verantwortung. Er wußte einfach, daß er ihr nicht länger gewachsen war – nicht, nachdem er die Flammen gesehen hatte. Er sah sie immer noch vor sich, sah den Gleiter darin verschwinden und – ihr Gesicht.
    Er konnte sein hohes Amt nicht länger ausfüllen. Die Warnsignale seines Körpers waren unüberhörbar. Gestern noch war er ein gesunder Mann gewesen. Nun erwartete er nicht einmal, die nächste Woche zu erleben. Und spielte es eine Rolle?
    Er unterschrieb sein Abschiedsgesuch mit der gleichen starken Hand, die die Arbeit der Föderations-Polizei für so viele Jahre gesteuert hatte. Eine Minute noch, dann mußte er den Präsidenten anrufen. Eine einzige Minute …
    »Roblein!«
    Roblein sah auf und erblickte den dunklen Giganten, der plötzlich vor ihm stand. Er hatte ihn nicht kommen gehört. Seine Hand griff nach dem Phaser im Holster unter der Stuhllehne.
    »Wer sind Sie?« fragte er tonlos.
    Zur Antwort machte der Riese ein paar Schritte auf ihn zu, der kräftigste Mann, den Roblein je gesehen hatte, und legte etwas Goldenes auf die Tischplatte. Es sah aus wie ein Medaillon mit dem Gesicht einer Frau darauf.
    »Fassen Sie’s an«, befahl der Hüne.
    Etwas an seiner Erscheinung schloß jeden Widerspruch aus. Roblein versteifte sich.
    »Maia«, sagte der Fremde.
    Robleins Hand klammerte sich um den Gegenstand, um ihn dem Hünen vor die Füße zu schleudern. Die Bewegung erstarb, als er sie sah, daliegend wie tot, aber atmend.
    »Nein!« stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Aber er sah die Alternative. Die Frau lag ruhig und verwundbar da. Der Hüne … Er machte keine bedrohliche Geste und sagte nichts. Alles war völlig klar und scheinbar so einfach. Die mentale Projektion hatte keinen Raum für Zweifel und Auswege offengelassen.
    Robleins Hand krampfte sich um den Phaser. Doch die Projektion zeigte ihm, daß auch mit dem Tod des Giganten nichts gewonnen wäre. Er würde wiederauferstehen – so wie Robleins Frau Maia.
    Sie lebte. Roblein hatte ihren verkohlten Leichnam gesehen. Aber sie lebte! Die Projektion war plötzlich mit ihren Gedanken erfüllt.
    Roblein richtete den Phaser gegen sich selbst. Dann ließ er ihn sinken.
     
    Kirk drehte sich mit dem Sessel, um den Bericht entgegenzunehmen, den Uhura eben empfangen hatte. »Höchste Dringlichkeitsstufe, Captain«, sagte sie.
    Kirk las den Bericht und gab ihn nach einem langen Augenblick an Spock weiter. »Ein Feueralarm, Mr. Spock.«
    Kirk und sein Erster Offizier hatten nun zwei Wochen lang mit der psychischen Stille zwischen ihnen leben müssen. Die Mannschaft merkte schnell, daß etwas mit ihnen nicht stimmte, trotz aller ihrer Versuche, ihr Problem herunterzuspielen und keine Unruhe zu säen.
    Kirk, Spock und McCoy hielten in der Galaxis Ausschau nach Zeichen von Omnes Wirken, und sie hatten sie gefunden – an zu vielen Stellen, doch nicht auf der Ebene, wie nun aus dem Bericht deutlich wurde. Spock verzog keine Miene, nachdem er gelesen hatte. Die Nachricht sprach für sich selbst:
    STERNZEIT 9722.4. DER FÖDERATIONSDIREKTOR FÜR INTERPLANETARISCHE ANGELEGENHEITEN, R. A. ROBLEIN, KÜNDIGTE HEUTE EINE OFFENE DEBATTE ÜBER DIE OBERSTE DIREKTIVE DER NICHTEINMISCHUNG IN ANGELEGENHEITEN KONFÖDERIERTER VÖLKER AN. VORGESEHEN SIND HEARINGS NICHT NUR ÜBER DIVERSE VORWÜRFE DER VERLETZUNG DER DIREKTIVE DURCH DIE FÖDERATION, SONDERN AUCH ÜBER DIE PHILOSOPHISCHE BERECHTIGUNG EINER SOLCHEN POLITIK SELBST. »SPIELEN WIR GOTT, INDEM WIR IN DIE ENTWICKLUNG ANDERER RASSEN EINGREIFEN – DURCH NICHTEINMISCHUNG SO GUT WIE DURCH EINMISCHUNG?« FRAGTE ROBLEIN IN EINER ÜBERRASCHENDEN REDE AUF EINER

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