Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
Vom Netzwerk:
war sich bewusst, dass er möglicherweise zu weit ging, denn solange die Arbeit nicht beeinträchtigt wurde, waren sexuelle Beziehungen unter Kollegen nicht verboten. Allerdings wäre das eine Erklärung gewesen.
    »Bestimmt nicht, Sir«, versicherte ihm Nathan.
    »Gut.« Der Captain stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, denn er hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. »Halten Sie es auch weiter so.«
    »Kein Problem, Sir.«
    »Hören Sie, Lieutenant, wenn man das Kommando hat, kommt es vor allem auf Durchsetzungsfähigkeit an. Es spricht nichts dagegen, auf den Rat von Untergebenen zu hören. Und man vergibt sich auch nichts, wenn man ihnen recht gibt und ihren Rat befolgt. Aber es wird nicht diskutiert , Lieutenant. Nicht auf dem Flugdeck. Dafür ist der Besprechungsraum da, mein Sohn. Also merken Sie sich: Ob richtig oder falsch – jede Entscheidung, die zu spät fällt, ist eine schlechte Entscheidung.«
    Der Captain erhob sich und ging zurück zu seinem Stuhl. »Und jetzt schlage ich vor, Sie führen ein klärendes Gespräch mit Fähnrich Taylor, bevor Sie sich schlafen legen. Ich möchte nicht, dass Sie zu später Stunde mit einem Messer im Rücken auf der medizinischen Abteilung landen.«
    »Ja, Sir.«
    »Regeln Sie das, Lieutenant, sonst tue ich es.«
    »Ja, Sir«, wiederholte Nathan und salutierte.
    Der Hangar der Aurora war nur trüb beleuchtet, doch das Licht reichte aus, um sich zu orientieren. Der Sektor war zwar fertiggestellt und betriebsbereit, doch das Raumschiffs- und Flugpersonal würde erst nach dem ersten Probeflug an Bord gehen. Im Moment diente der große Raum nur zur Lagerung von Komponenten und Vorräten, die darauf warteten, installiert oder verstaut zu werden.
    Nathan ging zwischen den gestapelten Kisten und Ausrüstungsteilen her. »Taylor!«, rief er. »Ich weiß, du bist hier!« Er log, denn er war sich alles andere als sicher. Nach dem Gespräch mit dem Captain war er zu ihrer Unterkunft gegangen, um mit ihr Frieden zu schließen. Beinahe hätte er ihrer Zimmergenossin einen förmlichen Befehl erteilen müssen, damit sie Camerons Aufenthaltsort preisgab. Schließlich äußerte sie die Vermutung, Cam sei in den Hangar gegangen, da dies einer der wenigen Orte an Bord sei, wo sie ihren Gedanken nachhängen könne.
    »Komm schon, Cameron! Wir müssen reden!«
    »Was zum Teufel willst du?«, antwortete sie schließlich.
    Nathan fuhr herum und schaute suchend umher. »Wo steckst du?«
    »Hier hinten.«
    Nathan blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Cameron saß auf einer der Rolltreppen, über die man ins Cockpit von Kampfraumern stieg. Zwölf dieser Treppen waren an der anderen Seite des Hangars aufgereiht. Cam saß auf der obersten Stufe einer der mittleren Treppen.
    »Was machst du da?«, fragte er, als er sich ihr näherte.
    »Hierher komme ich, wenn ich nachdenken will.« Ihr Tonfall war ungewohnt melancholisch. »Aber du hast bestimmt mit meiner Zimmergenossin gesprochen, deshalb weißt du das ja schon.« Wie gewöhnlich dachte sie logisch.
    »Weshalb ausgerechnet hier?«, fragte Nathan, als er die Treppen erreicht hatte. Er versuchte, eine Verbindung zu ihr herzustellen, bevor er auf ihre Differenzen zu sprechen kam.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht weil das der größte offene Raum an Bord ist. Ich meine, überall sonst ist es so eng. Da gibt’s keinen Freiraum, weißt du? Das engt einen ein, beschränkt das Denken. Hier gibt es Weite.« Sie schaute auf Nathan hinunter, der neben der Treppe stand, auf der sie saß. »Ich weiß, es klingt blöd.«
    »Eigentlich klingt es ganz vernünftig.«
    »Also, was willst du, Nathan?«
    »Wir müssen uns überlegen, wie es weitergehen soll.«
    »Ganz einfach«, entgegnete sie. »Du lässt dich versetzen.«
    Nathan nahm an, dass sie scherzte, doch ganz sicher war er sich nicht.
    »Weißt du was«, sagte er, als er die Treppe hochstieg, »der Captain hat mich gefragt, ob wir beide zusammen sind.«
    »O Gott!«, rief sie aus, als sie begriff, was er meinte. »Ich hoffe doch, du hast das richtiggestellt!«
    »Selbstverständlich«, versicherte er ihr. »Ich meine, wir beide?«
    »Du bist nicht gerade mein Typ«, bekräftigte sie.
    »Du meiner auch nicht«, meinte er und setzte sich neben sie auf die oberste Stufe. »Ist nicht persönlich gemeint«, setzte er hinzu, als ihm klar wurde, wie verletzend das möglicherweise klang. »Ich meine, du siehst schon richtig gut aus und alles, aber …«
    »Das reicht jetzt, Lieutenant.«
    »Okay, wie

Weitere Kostenlose Bücher