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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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Sim-Controller über die Sprechanlage. Anfangs war es für die Techniker ganz unterhaltsam gewesen. Alle wussten, dass es zwischen ihnen nach Nathans Beförderung zu Spannungen kommen würde. Doch nachdem sie sich drei Tage lange gekabbelt hatten, sah es allmählich so aus, als würden sie ihre Differenzen niemals überwinden. Und dem Captain reichte es offenbar auch.
    »Also, wenn du mir bei jeder Gelegenheit Steine in den Weg legst, kommen wir niemals aus dem Simulator raus und auf die Brücke«, sagte Nathan.
    »Gib nicht mir die Schuld dafür, dass deine verrückten Ideen nicht funktionieren.«
    »Sie funktionieren deshalb nicht, weil mich meine Navigatorin nicht unterstützt! Und wessen Schuld ist das? Vielleicht die der Navigatorin?«
    »Soll ich etwa untätig zusehen, wie du uns ins Verderben fliegst? Also, so läuft das nicht bei mir, Mister.«
    »Für dich immer noch Lieutenant, Fähnrich!« Nathan wusste, dass es nichts brachte, seinen höheren Rang heraushängen zu lassen. Was ihn aber nicht daran hinderte, es doch zu tun.
    »Ich glaube, Sir«, entgegnete sie, wobei sie das Wort »Sir« betonte, »es ist meine Aufgabe, auf bestehende Alternativen hinzuweisen, Sir.«
    »Ja, genau! Aber du diskutierst so lange mit mir, bis die Alternative darin besteht, dir entweder deinen Willen zu lassen oder mit dem Hintern zu fliegen! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht deinem Jobprofil entspricht, Cam. Aber du wirst sicher gleich im Regelbuch nachgucken und mir Bescheid geben, falls ich mich irren sollte.« Nathan erhob sich und ging hinaus. Im Moment wollte er allein sein, und sei es auch nur für ein paar Minuten.
    Cameron stieg die Rampe zum Kommandodeck hoch und wandte sich zur Brücke. Dass der Sim-Controller sie zum Captain bestellt hatte, wunderte sie nicht. Sie wusste, dass sie und Nathan kein gutes Team waren, doch sie war gleichermaßen überzeugt, dass es richtig gewesen war, die Schwachstellen seiner unorthodoxen Lösungsvorschläge herauszustellen. Sie konnte schließlich nichts dafür, wenn er nicht zugeben konnte, dass er im Irrtum war. Wenn er nur öfter auf sie hörte, würden sie bei den Simulationen erheblich besser abschneiden.
    Je länger sie darüber nachdachte, desto plausibler fand sie die Vorstellung, dass er ihr eins auswischen und sie vorführen wollte. Der Captain aber würde dieses Spiel durchschauen. Er würde erkennen, dass Nathan undiszipliniert war und sich ständig über das Reglement hinwegsetzte. Der Typ handelte aus dem Bauch heraus, planlos und ohne Weitblick. Möglicherweise war er damit in der Vergangenheit durchgekommen, weil sein Daddy mit seinem Geld und seinem Einfluss ihn aus jedem selbst verschuldeten Schlamassel wieder herausgeholt hatte. Jetzt aber war die Lage anders. Mit seinem Verhalten brachte er das ganze Schiff in Gefahr.
    Cameron versuchte sich zu beruhigen. Schließlich war sie nur die Steuerfrau. Der Captain würde die Entscheidungen treffen, und nicht Nathan Scott. Und der Captain würde wissen, was er tat. Seine Akte war tadellos; das hatte sie überprüft. Er hatte die Fähigkeit unter Beweis gestellt, Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig das Reglement und die Vorschriften zu respektieren. Wenn der Captain von den Vorschriften abwich, hatte er dafür triftige Gründe und war sich seines Tuns vollauf bewusst. Der Captain würde niemals »Scheiß drauf« sagen, wie Nathan es häufig getan hatte.
    Cameron bog um die letzte Ecke vor der Brücke. Sie war innerlich darauf vorbereitet, sich gegen alle ungerechtfertigten Vorwürfe zu verteidigen, die Nathan in Gegenwart des Captains vorbringen mochte. Sie würde dafür sorgen, dass die Entscheidung des Captains auf der Wahrheit gründete und nicht auf den wilden Anschuldigungen eines Lieutenant Nathan Scott.
    Als sie Nathan am Eingang zur Brücke stehen sah, wurde Cameron plötzlich langsamer. Sie hätte gern gewusst, weshalb er auf sie wartete, brachte aber nur »Lieutenant« heraus.
    »Ich hab mir gedacht, wir sollten gemeinsam eintreten«, sagte Nathan. »Schließlich gelten wir immer noch als Team.«
    Damit überraschte er Cameron, doch sie ließ es sich nicht anmerken. »Wie du meinst.«
    Sie betraten gemeinsam den Bereitschaftsraum. Nathan als der Ranghöhere übernahm die Meldung.
    »Lieutenant Scott und Fähnrich Taylor melden sich wie befohlen zur Stelle, Sir.«
    Nathan und Cameron salutierten.
    »Rührt euch«, sagte der Captain und setzte hinzu: »Schließen Sie die Tür, Fähnrich.« Er

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