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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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du meinst. Nächstes Thema.« Es entstand ein kurzes peinliches Schweigen, als Nathan überlegte, was er sagen sollte. »Also, ich weiß, du kannst mich nicht ausstehen, aber wir müssen einen Weg finden, zusammenzuarbeiten.«
    »Stimmt«, pflichtete sie ihm bei. »Ich kann dich nicht ausstehen.«
    Nathan wusste nicht, wie er reagieren sollte. Als er sie schließlich ansah, stellte er fest, dass sie breit grinste. »Also, das war richtig komisch«, meinte er nicht ohne eine gewisse Erleichterung.
    »Und es hat auch richtig gut getan«, sagte sie lachend.
    »Lass uns offen miteinander reden«, schlug Nathan vor. »Lass uns die Karten auf den Tisch legen.«
    »Ich dachte, das täte ich bereits«, sagte sie. Er machte es ihr zu einfach.
    »Für meinen Geschmack reicht’s«, sagte Nathan. »Na schön. Dann sag mir, was dir an mir missfällt.«
    »Willst du das wirklich hören? Ich meine, da kommt schon einiges zusammen.«
    »Ich mach’s dir einfacher. Nenne mir die wichtigsten drei Gründe.«
    »Du bist ein großspuriger, arroganter reicher Schnösel und mit deinem Charme, deinem guten Aussehen und dem Geld deines Daddys bisher vermutlich mit allem durchgekommen. Ich habe meiner Ansicht nach berechtigte Zweifel, dass du in deinem ganzen Leben jemals etwas ernst genommen hast.«
    Nathan schwieg einen Moment betroffen. »Also, das waren mehr als drei Gründe. Aber ich muss zugeben, dass du vielleicht nicht ganz unrecht hast.«
    »Nicht ganz?«
    »Na ja, vielleicht hast du zur Hälfte recht.«
    »Nur zur Hälfte?«
    »Übertreib’s nicht, Fähnrich.« Nathan atmete tief durch, bevor er fortfuhr. »Du hast recht … eigentlich auf ganzer Linie. Aber das war, bevor ich zur Flotte gegangen bin. Seit ich mich an der Akademie eingeschrieben habe, habe ich versucht, mein Bestes zu geben. Zum ersten Mal, soweit ich zurückdenken kann, glaube ich an etwas; und ich nehme etwas ernst .« Er hielt inne und sah sie an. »Etwas anderes als mich selbst, meine ich.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Das brauchst du nicht, aber es ist die Wahrheit.«
    »Okay. Meinetwegen.« Cameron war sich nicht sicher, was sie glauben sollte. Nathan öffnete sich ihr, und das war sie nicht gewohnt, jedenfalls nicht von Männern, und am wenigsten hätte sie bei Nathan damit gerechnet. Die meisten Typen fanden sie zu kalt und berechnend, um ihr nicht nur im übertragenen Wortsinn nahe zu kommen.
    »So«, brach Nathan das unbehagliche Schweigen. »Bin ich jetzt dran?«
    »Dein gutes Recht.«
    Nathan rieb sich übertrieben die Hände und tat so, als bereite er sich auf eine großartige Eröffnung vor.
    »Mach schon! Raus mit der Sprache!«
    »Du bist kalt und leidenschaftslos. Du gibst es nicht zu, wenn du im Irrtum bist, und du willst allen immerzu beweisen, dass du besser bist als ich.«
    Sie saßen eine Weile da und dachten über das Gesagte nach, überlegten, was daran wohl auf sie zutraf und wie sie damit umgehen sollten.
    »Also, aus deinem Mund klingt das so, als wäre ich ein richtiges Miststück«, murmelte Cameron.
    »Das würde ich nicht sagen. Ich habe andere das Wort verwenden hören, aber …«
    Cameron versetzte ihm mit dem Handrücken einen Klaps auf die Schulter.
    »Ich bin nicht leidenschaftslos«, widersprach sie ihm.
    »Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.«
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Ich weiß nicht. Waffenstillstand schließen?«
    »Ich glaube, damit kann ich leben«, gab sie nach.
    Nathan streckte die Hand aus, und Cameron schlug widerstrebend ein. »Also gut.«
    Cameron erhob sich und stieg die Treppe hinunter. Auf dem Deck angelangt, drehte sie sich zu Nathan um. »Weißt du, ich brauche gar nicht zu beweisen, dass ich besser bin als du«, sagte sie und wandte sich ab. »Ich weiß nämlich, dass es stimmt.«
    Nathan schaute ihr lächelnd nach und dachte: Ein richtiges Miststück.
    Es war ein weiter Weg zurück zu den Unterkünften, und Nathan wünschte sich nichts sehnlicher, als in die Koje zu klettern und sich hinzulegen. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, in emotionaler und körperlicher Hinsicht. Und er ahnte, dass die nächsten Tage trotz des Waffenstillstands nicht einfacher werden würden.
    Nathan war überzeugt, er habe alles getan, um eine Zusammenarbeit mit Cameron zu ermöglichen. Er hatte es in der Vergangenheit sogar weitgehend vermieden, ihr direkte Anweisungen zu erteilen, damit sie sich als gleichwertiger Partner empfand. Aber nach der Unterhaltung mit dem Captain fragte er sich,

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