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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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wartete, bis Cameron die Tür geschlossen und wieder neben Nathan Aufstellung genommen hatte, dann ergriff er das Wort. Diesmal war sein Tonfall jedoch förmlicher als bei den früheren Begegnungen.
    »Mir wurde gemeldet, dass Ihre Leistungen bei den Flugsimulationen das noch hinnehmbare Niveau weit unterschreiten. Mehrfach haben Sie dabei als Team versagt; wegen persönlicher Differenzen haben Sie Ihre Pflichten vernachlässigt und bei mindestens dreißig Prozent der Simulationen die Zielvorgaben verfehlt.« Captain Roberts lehnte sich zurück. »Dreißig Prozent? Verdammt, ich müsste Sie beide schon bei fünf Prozent rausschmeißen.«
    »Sir, ich übernehme die volle Verantwortung für unser schlechtes Abschneiden«, sagte Nathan.
    »Das ist ausgesprochen lobenswert, Lieutenant, aber ich kann mich nicht erinnern, Sie nach Ihrer Meinung gefragt zu haben.« Der Captain musterte Nathan streng und wartete darauf, dass er etwas sagte, doch Nathan schluckte nur mühsam. Dann sah der Captain Cameron an, doch die blickte wie gewöhnlich starr geradeaus, kalt und emotionslos.
    »Ich habe mir gestern Abend in meiner Freizeit die VidLogs Ihrer Simulationen angeschaut. Und ich muss sagen, ich war entsetzt. Ehrlich gesagt, ich bin unsicher, wen von Ihnen beiden ich zusammenstauchen soll. Mann, wenn Sie verheiratet wären, würde ich Ihnen raten, einen Scheidungsanwalt aufzusuchen.«
    Captain Roberts erhob sich und trat vor den Schreibtisch hin, was er immer dann tat, wenn er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte, doch diesmal setzte er sich nicht, sondern blieb stehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie nacheinander streng.
    »Normalerweise würde ich Sie Ihre Sachen packen lassen und irgendwelche Kadetten anfordern, die gerade das Qualifikationstraining für die Sims absolviert haben. Aber da wir in wenigen Tagen zu Testflügen starten wollen, steht mir diese Option nicht zur Verfügung. Ich weiß, dass Sie beide imstande sind, das Schiff zu fliegen . Und da ich auf der Brücke stehen und Ihnen sagen werde, was Sie zu tun haben, brauchen Sie nichts weiter tun, als meine Anweisungen auszuführen«, sagte er. »Und zwar ohne das geringste Zögern. Ist das klar?«
    »Ja, Sir«, antworteten sie im Chor.
    »Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie aufgrund einer unvorhersehbaren Wendung des Schicksals ohne ausdrücklichen Befehl tätig werden müssen, gebe ich Ihnen jetzt ein paar Anweisungen, damit kein Durcheinander entsteht.« Der Captain wandte sich Nathan zu, sprach ihn direkt an. »Lieutenant, Sie werden sich an die gültigen Flugvorschriften halten und nur dann davon abweichen, wenn Sie sich hundert … nein, hundertfünfzigprozentig sicher sind, dass Sie Schiff oder Besatzung andernfalls inakzeptablen Risiken aussetzen würden. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir!«, antwortete Nathan.
    Jetzt wandte sich der Captain Cameron zu. »Fähnrich Taylor, Sie sind die Navigatorin des Schiffes. Das bedeutet, Sie berechnen den Kurs. Es bedeutet aber auch, dass Sie den Piloten, der das Schiff fliegt, nach Kräften unterstützen müssen. Ja, es ist Ihre Aufgabe, auf Alternativen hinzuweisen, aber wenn der Pilot sagt, er beabsichtigt, das Schiff in die Sonne zu fliegen, dann berechnen Sie verdammt noch mal den Kurs, und zwar bevor Sie Alternativen aufzeigen. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir!«, antwortete Cameron und schluckte trocken.
    »Entlassen, Fähnrich.«
    Cameron salutierte zackig, drehte sich um und verließ in militärisch tadelloser Haltung den Raum. Nathan blieb stehen und fragte sich, was wohl als Nächstes kommen würde. Der Captain hatte offenbar noch etwas in petto.
    Der Captain wartete, bis Fähnrich Taylor hinausgegangen war, erst dann fuhr er fort. »Lieutenant, ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Mit der Ernennung zum Piloten habe ich Ihnen auch das Kommando über das Flugteam übertragen. Okay, einstweilen bedeutet das nur, dass Ihnen Fähnrich Taylor unterstellt ist, aber Sie haben das Kommando. Vor allem deshalb habe ich Sie zum Lieutenant befördert. Aber nachdem ich mir angeschaut habe, wie Sie zwei Turteltauben sich die vergangenen Tage über im Simulator gekabbelt haben, bin ich mir nicht mehr sicher, ob meine Entscheidung richtig war.« Captain Roberts kam ein neuer Gedanke. »Moment, Sie beide sind doch nicht, ich meine, Sie waren doch nicht etwa mal … zusammen?«
    »Nein, Sir!«, sagte Nathan empört.
    »Und Sie werden auch nichts miteinander anfangen, oder?« Der Captain

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