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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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Überzeugung.
    Nathan konnte kaum fassen, dass sie es schon wieder versuchte. Seit der Captain ihn zum Piloten ernannt hatte, ließ sie keine Gelegenheit aus, ihm in die Quere zu kommen. »Wir haben nicht die Zeit, das Feld zu umfliegen. Außerdem zeigen die Messungen, dass kein Hindernis größer ist als ein Meter, und damit kommen die Schutzschirme problemlos zurecht.«
    »Wenn wir das Feld umfliegen, beziehungsweise überfliegen, können wir den Weg durch die weniger dichten Randgebiete nehmen und auf diese Weise das Risiko fürs Schiff reduzieren. Sobald wir über dem Feld herauskommen, gehen wir auf zweifache Lichtgeschwindigkeit und haben ein paar Minuten später die andere Seite des Gasriesen erreicht. Wir verlieren höchstens fünf Minuten.«
    »Dann gelangen wir aber in die falsche taktische Position«, beharrte er. »Wenn wir das Feld auf geradem Kurs durchfliegen, stören die Trümmer ihre Sensoren, und sie bemerken unsere Annäherung nicht. Und wenn wir rauskommen, überdeckt die Strahlung des Sterns unsere Sensorsignatur und stört die visuelle Erfassung. Dann haben wir freies Schussfeld!« Allmählich verlor Nathan die Geduld mit ihr.
    »Findest du nicht, das ist ein bisschen zu offensichtlich?«
    »Es ist offensichtlich, weil es funktioniert, Cam! Berechne jetzt den Kurs, den ich angefordert habe!«
    »Gut, für den Fall, dass du unnötige Risiken eingehen willst, gebe ich zu Protokoll, dass ich dagegen bin.«
    »Der Kurs?«, sagte er bittend.
    »Kommt gleich.« Cameron machte sich an die Berechnung, legte aber keine besondere Eile an den Tag.
    Doch es war bereits zu spät, das Schiff flog ins Trümmerfeld ein. Und da die radioaktive Strahlung die Sensoren störte, würde Cameron den Kurs nur annähernd berechnen können.
    »Na großartig!«, rief Nathan frustriert aus. »Vergiss es, Cam. Du kommst zu spät.«
    »Was zum Teufel machst du da?«, fragte sie, als sie sah, dass er bereits in das Trümmerfeld eingeflogen war. »Ich habe den Kurs noch nicht berechnet!«
    »Was du nicht sagst«, meinte Nathan. Es war bereits das dritte Mal heute, dass er gezwungen war zu improvisieren, nur weil Cameron zu sehr mit Streiten beschäftigt war, um rechtzeitig ihre Arbeit zu machen. Und jedes Mal hatte es ein schlimmes Ende genommen. So ging es schon seit Tagen. Jedes Mal, wenn er einen Kurs anforderte, erhob sie Einwände. Jedes Mal, wenn er die geringste Abweichung von den Vorschriften vorschlug, zitierte sie das Handbuch mit Kapitel und Absatz. Einige Male hatte sie recht gehabt, und Nathan hatte das auch bereitwillig eingestanden, wenn auch erst im Nachhinein. Aber meistens hatte er triftige Gründe gehabt, von den Vorschriften abzuweichen. Umso schlimmer war, dass auch ihr das klar gewesen war und dass sie trotzdem die üblichen Einwände erhoben hatte.
    »Du fliegst weit unter der vorgeschlagenen Route«, beharrte sie.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wir sind schon zwei Minuten auf Kurs. Du hast den Winkel leicht verändert, um einem großen Trümmerteil auszuweichen, und anschließend die Flugrichtung nicht wieder korrigiert.«
    »Vielleicht deswegen, weil meine Navigatorin mir überhaupt keinen Kurs übermittelt hat«, grummelte Nathan.
    »Du musst um mindestens zwei Grad nach oben ziehen.«
    Nathan wurde ihre Spielchen allmählich leid. »Weißt du was? Ich verzichte dankend. Wenn es schiefgeht, will ich lieber selbst schuld sein.«
    Cameron schwieg. Ein paar Minuten später kamen sie an falscher Position aus dem Trümmerfeld hervor. Die unvermeidliche Abwärtsspirale, die in letzter Zeit so häufig ihre Simulationen beendet hatte, würde jeden Moment beginnen.
    »Von vorn nähern sich schnell vier Raumschiffe der Yung«, meldete Cameron voller Genugtuung.
    »Als ob wir das nicht hätten kommen sehen.«
    »Sie feuern Raketen ab. Zwölf sind bereits unterwegs. Treffer in drei Sekunden.«
    Nathan überlegte kurz, ob er versuchen sollte, den Raketen auszuweichen. Doch sie waren nur noch drei Sekunden entfernt, da hatte es keinen Sinn mehr. Die Simulation nahm auch diesmal wieder ein schlechtes Ende.
    Cameron verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, als Nathan sich mit ihrem Scheitern abfand. Aber er war ja selbst schuld, denn er hatte nicht auf sie hören wollen.
    Die Beleuchtung ging an, die Bildschirme wurden blassblau, und die Kabine schwenkte langsam auf.
    »Scott und Taylor, Sie sollen fünfzehn Minuten Pause machen und sich dann im Bereitschaftsraum des Captains melden«, verkündete der

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