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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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nächste Hindernis in den Weg.
    Die Salven schlugen an der Oberseite des Bugs ein und rüttelten sie so heftig durch, dass Nathan kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Er hatte eine Mordsangst und hätte sich bei dem Treffer beinahe in die Hose gemacht. Auf einmal erschien ihm die Vorstellung, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und in die Politik zu gehen, gar nicht so abwegig.
    Da sie keinen Schutzschirm hatten, riss jeder Treffer Teile aus dem Außenrumpf und legte die darunter befindliche Schicht frei. Nicht mehr lange, und es würden sich weitere Lecks bilden, und dann wäre ihr Schicksal besiegelt. Eine Granate würde ins Innere der Aurora vordringen, bevor sie explodierte, und das Schiff auseinanderreißen.
    Einige Lichter gingen auf der Brücke an, und auch ein paar Systeme schalteten sich ein. Der Hauptmonitor flackerte kurz, mehr nicht.
    »Manövrierantrieb wieder online!«, meldete Cameron.
    »Bring uns von hier weg!«, sagte er.
    Weitere Explosionen ließen das Schiff erbeben. Es gab einen Ruck, und Nathan wurde so fest gegen die Konsole der Leitstelle geschleudert, dass es ihm den Atem verschlug.
    »Geht es nicht schneller?«, rief er.
    »Wir geben vollen Schub rückwärts!«, meldete Cameron. »Es reicht einfach nicht! Das Schiff wurde für den Rückwärtsgang nicht gebaut!« An ihrer Konsole wechselte eine weitere Kontrollleuchte von Rot nach Grün. »Moment! Das orbitale Manövriersystem ist soeben online gegangen! Wenn ich das Schiff wenden kann …«
    »Das steht aber nicht im Regelbuch, Fähnrich!«, fiel Nathan ihr ins Wort, denn er hatte an der Idee bereits Gefallen gefunden.
    »Ja, ich frage mich auch, von wem ich die schlechte Angewohnheit habe«, meinte sie.
    »Aber du wartest hoffentlich nicht auf eine Extraeinladung, oder?«, sagte Nathan. Die Inertialdämpfer waren immer noch ausgefallen, und er spürte die Beschleunigung, als die Nase der Aurora hochgedrückt wurde.
    »Bestimmt nicht«, erwiderte sie lächelnd.
    Zehn Sekunden später fühlte Nathan sich auf einmal ungewöhnlich leicht, als Cameron die Rückwärtsdrehung unvermittelt abschloss. Er hielt sich an der Konsole fest, um nicht umgeworfen zu werden, wenn sie das orbitale Manövriersystem mit Vollschub startete.
    » OMS arbeitet!« Auf dem Flugdisplay verfolgte sie, wie sie immer schneller wurden. Das OMS war dazu gedacht, das Schiff durch eine Erhöhung der Orbitalgeschwindigkeit in eine höhere Umlaufbahn zu befördern. Mit dem Haupttriebwerk hätten sie sich in Sekundenschnelle in Sicherheit bringen können. So aber dauerte es lange Minuten.
    »Brücke an Maschinenraum!«, rief Nathan ins Mikrofon.
    »Ja, Nathan!« Die Übertragung hörte sich an, als wäre im Maschinensektor immer noch die Hölle los.
    »Wladi, wir werden beschossen! Kannst du irgendwelche Waffensysteme online schalten?«
    »Tut mir leid, Nathan, aber wir haben nur einen Reaktor online, und das mit gerade mal fünfzig Prozent Leistung! Vielleicht könnte ich ein paar Railguns anschließen, aber das könnte ihn überlasten. Ich weiß auch nicht.«
    »Was ist mit den Torpedos? Kannst du mir Torpedos geben?«
    »Torpedos müssten gehen. Wenn die Crew es schafft, die Rohre zu beladen, müsste es klappen, denn die verfügen über eine eigene Energieversorgung. Man drückt einen Knopf, und los geht’s. Aber das solltest du eigentlich wissen, Nathan.«
    »Woher soll ich das wissen? Ich bin Pilot!«
    Cameron hob die Hand, ohne sich umzudrehen.
    »Ach, und du wusstest das, nehme ich an?«, sagte er. Sie enthielt sich einer Bemerkung, sondern lächelte nur selbstgefällig, was Nathan allerdings nicht mitbekam, da sie ihm den Rücken zuwandte.
    »Kann ich sonst noch was für dich tun, Nathan? Ich bin im Moment sehr beschäftigt.« Im Hintergrund knallte es, und Wladimir brüllte jemandem Anweisungen zu.
    »Nein, danke. Mach weiter. Ende.«
    Nathan warf einen Blick auf die Statusanzeige der Torpedos. Die vorderen Rohre waren nicht beladen, und die hinteren Rohre waren noch nicht vollständig installiert.
    »Torpedoraum, hier Brücke!«, rief er über Com. »Torpedoraum! Hören Sie mich?« Niemand antwortete. »Verdammt!« Er sah wieder auf die Statusanzeige, und diesmal fiel ihm etwas auf. Einer der Torpedos, die der Captain auf das gegnerische Kriegsschiff abgefeuert hatte, war nicht detoniert und immer noch scharf.
    »Kaylah!«, rief er. »Scannen Sie das Kriegsschiff! Einer unserer Torpedos ist nicht detoniert! Können Sie feststellen, wo er sich befindet?

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