Der Flug der Libelle
Besatzung interstellarer Erkunder eingegangen sind, die das fast sechs Lichtjahre entfernte Barnard-System erforscht haben, als erste Gesandte der Vereinigten Staaten von Gro ß amerika zu Welten jenseits des interstellaren Raumes.
Unser erster Zeuge heute morgen ist Dr. Morris Phili p son, Professor für Astronomie an der Cornell-Universität . Er wird uns über Barnard und dessen ungewöhnliches Plan e tensystem unterrichten. Danach wird der Ehrenwerte Fre d erick Ross, Chefadministrator der Groß-NASA , die Mission und die zu ihrer Durchführung verwendeten Fahrzeuge b e schreiben. Dr. Joel Winners, Beigeordneter Administrator für Weltraumfo r s chung, wird heute morgen unser letzter Zeuge sein. Er wird uns darüber berichten, was die Exped i tion in dem Sternsystem gefunden hat: eine andere Rasse intelligenter Wesen – von Kreaturen, deren Lebensformen und Kultur fast unvorstellbar fremdartig sind.
Wir werden die Zeugen bitten, erst ihren Bericht zu g e ben. Danach, wenn die ganze Anhörung beendet ist, können Fragen gestellt werden.
Das Haus (im Gegensatz zum Ausschuß) wird um elf Uhr zusammentreten. Es wird dort eine Reihe von Abstimmu n gen geben und dann eine längere Unterbrechung, um gen ü gend Zeit für weitere Zeugenaussagen zu haben. Wir hoffen, daß auf diese Weise die Verzögerungen bei der Anhörung auf ein Minimum beschränkt sein werden.
Dr. Philipson, würden sie bitte beginnen?
Dr. Philipson Herr Präsident, sehr geehrte Mitglieder des Unterausschusses für Weltraum, Nachrichtenwesen, Energie und extraterrestrischen Bergbau! Ich freue mich über die Gelegenheit, vor Ihnen über das Barnardsystem sprechen zu dürfen. Ich habe ein paar Hol od ias, die ich während meiner Ausführungen projizieren möchte.
Mr. Ootah Würde der Türhüter des Ausschußraums bitte die Zimmerroboter veranlassen, die Beleuchtung zu däm p fen? Danke! Sie können fortfahren, Dr. Philipson.
Dr. Philipson Vielen Dank, Herr Präsident! Ich werde e i nen von mir persönlich korrigierten Ausdruck verlesen. Wenn Sie gestatten, können wir den Schriftführer davon entbinden, die robotische Aufzeichnung manuell zu tran s kribieren und den Ausdruck einfach dem Lesegerät des Au s schusses eingeben.
Mr. Ootah Das wäre schön, Dr. Philipson.
Statement von Dr. Philipson
Barnard
Der amerikanische Astronom Edward E. Barnard hat 1915 die Eigenbewegung eines schwachen roten Sterns mit der Katalognummer +4°3561 gemessen und festgestellt, daß sich dieser Stern mit der erstaunlichen Geschwindigkeit von 10,3 Bogensekunden jährlich über den Himmel b e wegt; das ist mehr als ein halber Monddurchmesser im Jah r hundert. Barnards Stern (oder heute einfach: Barnard) befi n det sich dem Sonnensystem sehr nahe, in nur 5,9 Lichtjahren Entfe r nung. Er ist aber so klein und lichtschwach, daß er nur im Teleskop gesehen werden kann. Nüchterne numerische D a ten über Barnard gibt die folgende Tabelle.
Barnard in Zahlen
Entfernung: 5,9 Lichtjahre
Rektaszension: 17 h 55 m
Deklination: + 4° 33 ’
Äquatoriale Koordinaten in LJ: X = 0,1; Y = 5,9; Z = + 0,5
Spektraltyp: M 5
Effektive Temperatur: 0,58 der solaren (3330 K)
Visuelle Helligkeit: 9,54 mag
Masse: 0,15 solar
Radius: 0,12 solar
Eigenbewegung: 10,31 Bogensekunden im Jahr
Radialgeschwindigkeit: – 103 km/s
Das Planetensystem von Barnards Stern
Barnards Planetensystem wird von einem mächtigen Plan e ten namens Gargantua beherrscht. Dieser ist ein Gasriese wie Jupiter, besitzt aber viermal soviel Masse. Das ist an sich schon höchst bemerkenswert. Aber da Barnard, der Zentralstern, nur fünfzehn Prozent soviel Masse enthält wie die Sonne, bedeutet dies, daß der Planet Gargantua ein Vierzigstel der Masse seines Sterns enthält. Hätte Garga n tua nur noch ein wenig mehr Masse, so wäre auch er zu einem Stern geworden; und das Barnardsystem wäre ein Doppelsystem.
Gargantua scheint aus dem ursprünglichen, prästellaren Nebel das meiste von dem Material aufgefegt zu haben, das nicht zur Bildung des Sterns gedient hatte; denn das S y ste m b esitzt keine weiteren großen Planeten. Gargantua hat vier Satelliten, die in unserem Sonnenssystem als Planeten gelten könnten, und dazu eine Menge kleinerer Monde. Diese alle werden Gegenstand weiterer Erforschung durch die Besa t zung der Barnardexpedition sein. Heute werden wir uns auf die erste Welt konzentrieren, wo sie gelandet ist: Rochewelt.
Rochewelt ist ein Doppelplanet, der sich im
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