Der Flug der Libelle
es nur folgerichtig, die hor i zontalen und verti kalen Steuer und Stabilisierflächen im Schwan z abschnitt zur Wärmeabstrahlung zu benutzen. Die Tragflächen lagen für ein Flugzeug dieser Größe auch u n gewöhnlich weit hinten, da Reaktor und Treibstoff den ga n zen A p parat ziemlich schwanz lastig machten.
Die › Zauberlibelle ‹ war wirklich mehr als ein Flugzeug. Obwohl sie im luftleeren Raum fliegen und die Atmosphäre mit nahezu Schallgeschwindigkeit durcheilen konnte, mac h ten sie erst die großen, elektrisch angetriebenen Luftschra u ben für Senkrechtstart und -landung in den Flügeln für Oberflächenerkundung geeignet. Bei geringerer Geschwi n digkeit treten diese Propeller an die Stelle des leistungsfäh i geren Düsenantriebs und können die › Zauberlibelle ‹ sanft auf den B od en setzen. Die Details der Innenausstattung zeigt Abbi l dung 11.
Mr. Ross Nun, das sind also die Fahrzeuge, mit denen die Forschergruppe zum Barnardsystem hin und dann in diesem selbst geflogen ist. Jetzt ist es Zeit, etwas darüber zu hören, was sie dort gefunden hat. Dazu möchte ich die wisse n schaftliche Sachkenntnis meines tüchtigen Assistenten Dr. Joel Winners heranziehen. Vielen Dank für die eingeräumte Zeit, Herr Präsident!
Mr. Ootah Ihre vollständige Aussage wird zu den Akten genommen werden, Mr. Ross. Wir danken Ihnen.
Unser nächster Zeuge ist Dr. Joel Winners, Stellvertr e tender Administrator für Weltraumforschung bei der Großen Nationalen Weltraumbehörde. Wir freuen uns, daß Sie hier sind. Ich bitte Sie jetzt um Ihre Aussage.
Dr. Winners Vielen Dank, Herr Präsident! Es ist mir eine große Freude, Ihnen das zu überbringen, was wohl die au f regendste Nachricht seit der ersten Landung auf dem Monde ist, nämlich die Entdeckung einer anderen Gattung intell i genter Wesen. Sie haben in Ihren Video-Tagesnachrichten wohl schon einige Details erfahren; aber wir bekommen ständig neue Information durch die Berichte, welche die B e satzung uns schickt. Tatsächlich ist einiges von dem, was Sie heute hören werden, erst gestern abend eingegangen.
Dies ist wirklich ein außergewöhnliches Ereignis, gerade zum dreihundertjährigen Jubiläum der Vereinigten Staaten von Amerika und im siebzigsten Jahr der Kanadischen Union.
Auch ich habe einen Ausdruck für die Akten.
Statement von Dr. Joel Winners
Der Ozean von Rochewelt
Die eine der beiden Keulen von Rochewelt wird von e i nem Ozean bedeckt. Seine Flüssigkeit ist eine kalte M i schung von Ammoniak und Wasser, ähnlich wie man sie im Innern des Jupitermondes Europa gefunden hat. Es gibt ke i ne auch noch so kleinen Landgebiete. Daher wird das Klima durch die von Barnard ausgehenden Wärmeeinflüsse b e herrscht, die aber durch die Abschattungseffekte der Roche-Keule m od ifiziert werden. Es gibt eine warme »Sichel « mit Ze n trum im äußeren Pol, die um den Äquator herumreicht. Di e ser Abschnitt erhält das meiste Sonnenlicht, und die Obe r flächentemperatur erreicht dort minus zwanzig Grad Celsius. Die kalte Sichel liegt um den inneren Pol und reicht bis mit zu den nördlichen und südlichen Polgebieten. Hier liegt die Temperatur des Ozeans bei minus vierzig Grad und daru n ter. Da diese beiden Areale Eau wie die beiden Hälften eines Baseballbezuges umschließen, haben wir sehr ungewöhnl i che Wetterverhältnisse. Das Ammoniak kocht in den wa r men Sektoren von der Oberfläche hoch, läßt das schw e rere Wasser zurück, und fällt auf die kalte Sichel herunter. Dann entstehen heftige Strömungen, wobei das warme Wa s ser unter das kühle, leichtere und an Ammoniak reiche G e misch fließt, aber über der kalten und wasserreichen M i schung am B od en bleibt, wo die Temperatur bis auf minus hundert Grad Celsius absinkt.
In einem Ozean, der aus einem Gemisch von Ammoniak und Wasser besteht, sind vielerlei Arten von Eis möglich. Dies zeigt Abbildung 12, die ein Phasendiagramm für A m moniak und Wasser bei 0,2 Atmosphären ist. Bei diesem Druck kocht reines Wasser bei plus 64 Grad und reiner Ammoniak bei minus 61 Grad Celsius. Die Zusammense t zung des Ozeans variiert zwischen 20 und 30 Prozent A m moniak; daher wird ein guter Teil des Diagramms erfaßt.
Wie Sie auf dem Schaubild sehen können, gibt es vier mögliche Arten von Eis: eine aus reinem Wasser, eine aus reinem Ammoniak, und zwei mit verschiedenen Mischung s verhältnissen von Wasser und Ammoniakmolekülen. Eis schwimmt auf Wasser. Es sinkt aber
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