Der Flug der Libelle
Ausguckfenster am Cockpitfenster entdeckte.
»Land ahoi! « rief er durchs Schiff, als sich der Rand der Zwillingswelt braun über den blaugrauen Wellen zeigte. E i ne halbe Stunde später waren sie in Sicht von Rocheweltb a sis.
»Willkommen zurück! « sagte Thomas. »Red sagt von u n ten, daß sie aus dem Beobachtungsfenster euren Konden s streifen erkennen kann. «
»Sehr gute Augen «, bemerkte George.
»Besonders hinter einem Dreißigzentimeter-Teleskop «, kam Reds Stimme dazwischen. »Obwohl wir durch den e i nen oder anderen Nachrichtensatelliten fast ständig in Ko n takt stehen, ist es doch hübsch, euch direkt zu sehen. «
»Bald sind wir daheim «, sagte George. »Noch ein paar Vermessungsaufenthalte, um die Lücken in den Aufzeic h nungen zu schließen, und dann quer durch die Enge rech t zeitig zur Periapsis. «
»Paßt auf das Wetter auf! « sagte Red. »Da braut sich ein neckischer kleiner Sturm über dem Wasserberg zusammen, und er liegt auf eurer Strecke. «
»Wir werden darüber hinwegfliegen «, sagte George. »Auf bald, meine Hübsche! « George holte sich eine Wette r karte von › Clete ‹ und besprach sie mit Jill.
»Es bewegt sich rasch; aber wir sollten noch eine weitere Überwachungsprobe vor Dunkelheit nehmen können. Wenn es dann kommt, gehen wir wieder in die Höhe. « Während er dies sagte, setzte George mit der › Zauberlibelle ‹ zu einem Sturzflug auf die Oberfläche des Ozeans an. Dort ließ er das Flugzeug in den starken Bodenwinden auf der Stelle schw e ben, und Richard senkte die Meeressonde in die rollende See.
»Allerhand Wind! « bemerkte Richard, der durch die V i de o k amera im Schiffsboden den Vorgang beobachtete. »Das Kabel schleppt im Lee dreißig Meter nach. Warte noch eine Minute, bis ich ein Echo vom Boden bekomme … Hat schon! Aufsteigen. «
George gab Gas und ließ die › Zauberlibelle ‹ in den unr u higen Himmel steigen. Die Sonne ging schon unter; aber George konnte wegen der fast ununterbrochenen Blitze leicht die Wolken verfolgen. Aus der Anrichte kam ein Po l tern, als das Flugzeug in einer heimtückischen Fallbö ein paar hundert Meter fiel. Danach wurden sie in ihre Sitze g e preßt, als ein Aufwind sie wieder nach oben kurven ließ. George raste vor der Sturmfront her, um während des Stei g flugs in ruhigerer Luft zu sein. Jetzt umrundeten sie den Berg, und Rocheweltbasis sank hinter ihnen unter den Hor i zont.
Während der nukleare Strahlantrieb mit ihnen nach oben donnerte, wurde die Luft stiller. Schließlich machte George eine Wendung und nahm wieder Kurs auf den Berg. Arielle saß dabei auf dem Platz des Kopiloten. Ihre Hände ruhten im Schoß, und ihre Augen gingen eifrig zwischen der I n strumententafel und der Aussicht hin und her. George scha u te zu ihr hinüber, schaltete den Autopiloten ein und ging nach hinten in die Beobachtungskuppel. Arielle rutsc h te gleich zum Pilotensitz hinüber und schnallte sich an. Sie überließ das Flugzeug weiter dem Kursautomaten. Ihre Hände lagen wieder im Schoß, und die Augen blieben wac h sam.
»Wir haben die Front überquert, und vor der nächsten gibt es ein klares Gebiet «, sagte Richard von der Fo r schungskonsole her. »Da liegt einer unserer Meßpunkte. Falls ihr eine Nachtlandung riskieren wollt, können wir ihn noch mitnehmen und entsprechend früher zurückkommen. «
»Gib mir gute Wetterkarten, gutes Radar und einen guten Höhenmesser, dann brauche ich nichts zu sehen «, sagte Ar i elle. »Um aber auf jeden Fall sicherzugehen, werde ich in Nähe der Wellen die Landescheinwerfer einschalten. «
Arielle ergriff das Steuer und kurvte in die tintenschwarze Finsternis hinab. Die ferne Scheibe Gargantuas war jetzt zu klein, um als Lichtquelle von Nutzen zu sein; aber sie brauchte kein Licht, weil das Radarbild der Wolken und der Oberfläch e f ür sie und Jill vollkommen genügten. Als sie bis unter fünfhundert Meter gesunken waren, schaltete Arielle das Landelicht ein. Ihre Position war auf dem Äquator h o her Gravitation, wo die Schwerkraft einen Höchstwert von fast zwölf Prozent der irdischen erreichte. Die Wellen waren kleiner, liefen aber schneller; und sie sahen irgendwie härter aus, wie sie so dahinrasten. Richard ließ die Sonde in den Ozean fallen und wartete auf das Sonarecho vom Boden. Es kam fast sofort.
»Der Boden liegt nur dreißig Meter tief «, sagte er übe r rascht. »Das muß eine Art von Unterwasserplateau sein. «
»Auch die Zusammensetzung des
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