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Der Frauenkrieg

Der Frauenkrieg

Titel: Der Frauenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Schicksal nicht länger von den zufälligen Ereignissen dieses Krieges abhängen lassen... Morgen, mein Freund, morgen abend um sieben Uhr werde ich Eure Frau sein.
    »Vernehmt meinen Plan; es ist höchst wesentlich, daß Ihr Euch in allen Stücken danach richtet.
    »Ihr bringt den Nachmittag bei Frau von Lalasne zu. Man wird spielen; spielt wie die andern, nehmt jedoch keine Einladung zum Abendessen an; mehr, noch, wenn der Abend gekommen ist, entfernt Eure Freunde, die etwa zugegen sind. Wenn Ihr dann allein seid,, werdet Ihr einen Boten eintreten sehen, der Euch bei Eurem Namen rufen wird; wer es auch sein mag, folgt ihm mit Vertrauen, denn er kommt in meinem Auftrag, und seine Sendung besteht darin, daß er Euch in die Kapelle zu führen hat, in der ich Euer harre.
    »Ich wollte, es wäre in der Karmeliterkirche, mit der bereits so süße Erinnerungen für mich verknüpft sind; aber ich wage es doch nicht, dies zu hoffen; es wird übrigens doch der Fall sein, wenn man die Kirche für uns schließen will.
    »In Erwartung dieser Stunde tut mit meinem Briefe, was Ihr mit meiner Hand tut, wenn ich sie Euch zu entziehen vergesse. Heute sage ich Euch auf morgen, morgen sage ich Euch auf immer.«
    Canolles befand sich gerade in einem von seinen menschenfeindlichen Augenblicken, als er diesen Brief erhielt; den ganzen vorhergehenden Tag, den ganzen Morgen hatte er nichts von Frau von Cambes gesehen, obgleich er im Verlauf von vierundzwanzig Stunden vielleicht zehnmal vor ihren Fenstern vorübergegangen war. Da trat in seinem Innern die gewöhnliche Gegenwirkung des Verliebten ein. Er beschuldigte die Vicomtesse der Koketterie, er zweifelte an ihrer Liebe; er klammerte sich in Gedanken unwillkürlich wieder an Nanon, die Gute, die Ergebene, die Glühende, die sich fast eine Ehre aus dieser Liebe machte, aus der sich Claire eine Schande zu machen schien, und er seufzte, der Arme, zwischen der befriedigten Liebe, die nicht erlöschen konnte, und der begehrlichen Liebe, die sich nicht befriedigen ließ, aber der Brief der Vicomtesse entschied alles zu ihren Gunsten.
    Sie lieben, von ihr geliebt sein, sie in Herz und Seele und Person besitzen, sie in voller Unabhängigkeit besitzen, denn Frau von Cambes verlangte nicht einmal von ihm, daß er seine Gesinnung der Partei, der Frau Prinzessin opfere... sie forderte nur Liebe von ihm, der glücklichste, der reichste Offizier der Armee des Königs werden – denn warum den Reichtum vergessen, der nichts verdirbt? – war dies nicht eine größere, wenn man so sagen darf, stolzere Seligkeit, als er sich je in seinen süßesten Träumen zu ersehnen gewagt hatte?
    Canolles war so sehr mit seinem Glücke beschäftigt, daß er, als er um zwei Uhr nach dem Hause der Präsidentin über den Kai schritt, seinen Freund Ravailly nicht gewahrte, der ihm von einem Schiff auf der Garonne tausend Zeichen machte. Die glücklichen Verliebten wandern so leichten Schrittes, daß sie die Erde nicht zu berühren scheinen. Canolles war also bereits fern, als Ravailly landete:
    Kaum am, Ufer, gab der letztere mit kurzem Tone den Leuten im Kahne einige Befehle, und eilte nach der Wohnung der Frau von Condé.
    Die Prinzessin saß bei der Tafel und ließ Ravailly auf die Meldung sofort eintreten; aber er war so bleich, sein Gesicht war so verstört, daß sie schon bei seinem Anblick vermutete, daß er ein Unglücksbote sei.
    »Was gibt es, Kapitän?« sagte sie, »was ist Neues vorgefallen?« – »Entschuldigt, Madame, daß ich so vor Eurer Hoheit erscheine, aber ich dachte, die Kunde, die ich zu überbringen hätte, dürfte keinen Aufschub dulden.« Mit bebender Stimme berichtete Ravailly von der Anklage gegen Richon, von der Einsetzung seines Kriegsgerichts und seinem schimpflichen Tode.
    Als die Prinzessin diese Kunde vernahm, sprang sie von ihrem Sitze auf, als ob sie von einer unsichtbaren Feder bewegt worden wäre. Lenet stieß einen Schmerzensschrei aus. Frau von Cambes, die sich erhoben hatte, fiel auf ihren Stuhl zurück und fuhr nach ihrem Herzen, wie man es macht, wenn man eine tiefe Wunde erhalten hat; sie war ohnmächtig.
    »Bringt die Vicomtesse weg,« sagte der Herzog von Larochefoucault, »wir haben in diesem Augenblick keine Zeit, uns um ohnmächtige Damen zu kümmern.«
    Zwei Frauen trugen die Vicomtesse hinaus.
    »Das ist eine scharfe Kriegserklärung,« sagte der Herzog unempfindlich.
    »Das ist schändlich!« sagte die Prinzessin.
    »Das ist grausam!« rief Lenet.
    »Das ist

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