Der Fremde aus dem Meer
umschlossen seinen Körper wie eine zweite Haut.
Sie schwankte zwischen dem Gedanken, mit ihm nach oben zu gehen, wo er sich entweder umziehen sollte oder sie ausprobieren würde, wie schnell sie die Schnüre an seiner Hose öffnen konnte! Als er näher kam, bemerkte sie, dass die Kniehosen sogar die ganzen Oberschenkel hinab geschnürt waren und ihre Bänder die Stiefel berührten.
Kein Wunder, dass Tess mich vor ihm gewarnt hat, dachte Penny, als sie spürte, wie ihre Knie weich wurden.
Er blieb vor ihr stehen, hob ihr Kinn an und sah lächelnd in ihre grünen Augen. »Wenn du mich noch länger so anstarrst, meine Liebe, werden wir zu spät kommen.«
»Oh, Ramsey«, flüsterte sie. »Ich wünschte mir, ich hätte dich in deinem Jahrhundert kennen gelernt.«
Auf ihrem Gesicht lag ehrfürchtige Scheu, und er trat näher und suchte verwundert ihren Blick. »Warum denn das?«
Ihr Blick wanderte über seine Kleidung. »Das hier zeigt mir, was du aufgegeben hast, dein Leben, und was du alles tun musstest, um dich anzupassen.«
Er strich ihr eine Locke aus der Stirn. »Es war nur das Leben eines gewöhnlichen Mannes.«
»Aber was du gesehen hast, was du getan hast, die Leute, die du gekannt hast, es ist Geschichte.«
»Schon das nächste Jahrhundert wird das unserer Kinder sein.« Er zog sie in seine Arme, und sie griff nach seinem Oberarm und strich tastend über den Samt. »Das hier ist unsere Zeit, Penn, unsere.« Er drückte seine Stirn an ihre. »Keine Minute lang habe ich es bereut, meine Einsamkeit aufgegeben zu haben.«
»Ich kann mir kaum vorstellen, dass du jemals einsam warst«, sagte sie mit einem Anflug von Eifersucht in der Stimme.
»Mein Herz hat mich durch die Zeit zu dir geführt, mein Liebling, zu dir.«
Womit habe ich diesen Mann verdient?, ging es ihr durch den Kopf, als sich seine Hände um ihre schlanke Taille legten und seine kraftvollen Finger die Stangen ihrer Korsage unter dem blauen Gewand glatt strichen.
»Ist es dir nicht zu eng?«
Lächelnd spielte sie mit dem Band, das sein Haar hielt. »Sorgst du dich bereits um unser Baby?«, fragte sie im Flüsterton.
»Nein, nein«, versicherte er ihr. »Mein Gott, Penn. Ich sehe dich an und weiß, dass du die Mutter meines Kindes, unseres Kindes sein wirst, und ich ...« Scharf zog er die Luft zwischen den Zähnen ein, während sein liebevoller Blick ihre Figur liebkoste.
»Gerätst du in Erregung?«
»Ja«, stieß er aus.
»Es ist besser, du beruhigst dich, denn in diesen Hosen wird es dir jeder ansehen können.«
Er lachte leise und gab ihr einen schnellen Kuss. Dann trat er an ihre Seite und bot ihr den Arm. »Eure Kutsche steht bereit, Mylady.«
»Er meint es wirklich so«, sagte Margaret und raffte ihre Röcke. Sie war, ebenso wie Hank an ihrer Seite, in ein historisches Kostüm gekleidet.
Penny runzelte die Stirn, als Ramsey die Eingangstür aufstieß. Ihr blieb die Luft weg, als sie hinausrannte.
Hinter der Stretch-Limousine in der Einfahrt stand im warmen Schein der Lampen eine glänzende schwarze Kutsche. Vier taubengraue Pferde warteten angeschirrt und aufgezäumt darauf, sie zu ziehen. Ein Kutscher mit Maske zog seinen Dreispitz vor ihr. Der in einen Umhang gehüllte Lakai, der hinten auf der Kutsche stand, nickte grüßend. Ramsey drückte ihr leicht mit der Hand aufs Kreuz und führte sie die Treppe hinunter. »Es war eine Gelegenheit, die ich ergreifen musste, Liebste, um etwas aus meinem Jahrhundert mit dir zu teilen«, raunte er dicht an ihrem Ohr. »Vielleicht die letzte.«
»Sie ist so schön.« Mit der behandschuhten Hand fuhr sie über das polierte Holz und wandte ihren Blick zurück zu ihm. »Doch ich bekomme ja jedes Mal etwas von der Atmosphäre deines Jahrhunderts mit, wenn du sprichst.«
Leise lachend half er ihr in die Kutsche und stieg dann selbst ein. »Was ist mit Margaret und Hank?« Penny umklammerte den Fensterrahmen, und Margaret kam heran und reichte ihr eine Maske.
»Nein, Liebling. Wir haben darüber gesprochen.« Margaret sah Ramsey an und lächelte. »Das Auto muss die Straße freihalten. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Beziehungen er spielen lassen musste, um dieses Ding auf die Straße zu bekommen.«
Fragend hob Penny eine Augenbraue und sah Ramsey an.
»Alexander«, war alles, was er sagte.
»Außerdem ist es eine ganze Zeit lang her, dass ich in ‘ner Limousine gefahren bin.«
»Ja, genau.« Hank kniff Margaret in die Taille. »Wir können dort schmusen.« Sie schlug mit dem
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