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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Zweifel, dass Ramsey O’Keefe das Herz von Floridas berühmtester Einwohnerin erobert hat.«
    Penny schritt den Weg zwischen den Samtseilen entlang, blieb stehen, nahm den dargebotenen Block und gab ein Autogramm. Während sie mit dem Fan redete, reichte sie den Block zurück und bemerkte, dass das junge Mädchen sie kaum eines Blickes würdigte, sondern in ehrfürchtiger Scheu Ramsey anstarrte.
    Sie beugte sich zu ihm. »Ich glaube, sie ist in dich verliebt«, flüsterte sie.
    Ramsey lächelte auf das Mädchen hinab, das wohl kaum älter als fünfzehn war, trat näher, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Hingerissen seufzte sie auf, und als er sich aufrichtete und ihr zuzwinkerte, schrie sie auf und hüpfte wie wild herum. Er zuckte zusammen und wich zurück. Lachend zog ihn Penny auf die Limousine zu, winkte lächelnd über das Wagendach und zwinkerte in Max’ Kamera, bevor sie einstieg. Sie ließ sich in den Sitz zurückfallen, schlüpfte aus ihren Pumps und wackelte mit den Zehen hin und her. Kopfschüttelnd ließ sich Ramsey neben ihr nieder.
    »Das war sehr süß von dir.«
    »Dieses Kind wird in seiner Wildheit noch etwas zerstören.«
    Penny lachte leise und tätschelte seinen Oberschenkel. »Heute Abend wird es ruhiger zugehen. Hoffe ich wenigstens.«
    Zögernd winkte er zum Fenster hinaus. Dann wandte er sich von der begeisterten Menge ab und ihr zu. Bewundernd sah er auf ihre schlanken, bestrumpften Beine, während sie ein Fältchen im Strumpf glättete, ließ seinen Blick aufwärts zu dem perlenbestickten dunkelgrünen Kleid wandern. Es hatte keine Träger und sah einfach skandalös aus. Ein Cocktailkleid, hatte sie ihm erklärt. Er fand, dass es viel zu kurz war und zu viel nackte Haut zeigte. Doch da sie vor der Abfahrt furchtbar nervös gewesen war, hatte er seine Meinung wohlweislich für sich behalten.
    Er beugte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. »Wieder einmal bin ich von deinem Talent tief beeindruckt, Liebste.«
    Sein Lob bedeutete ihr alles. Sie rückte näher an ihn heran und schwang die Beine über seine Oberschenkel. »Dir hat der Film gefallen, was?«
    »Ja.« Er strich über ihre Wade. »Mir gefällt eine märchenhafte Romanze.« Er zuckte mit den Augenbrauen. »Unsere.«
    Sie reckte sich und gab ihm einen schnellen Kuss. »Aber du musst zugeben, dass dir die Liebesszene peinlich war. Ich habe gesehen, wie du dich gewunden hast.«
    Sein Gesicht wurde dunkler. »Ich kam mir vor wie ein Voyeur.« Er hatte die Vorführung anhalten wollen, jedoch gewusst, dass das unmöglich war, und still vor sich hin gelitten, als ein großer Teil ihres nackten Körpers den Blicken hunderter von Augenpaaren dargeboten worden war.
    »Von der Handlung her war es notwendig«, tröstete sie ihn und glättete die Revers an seinem Jackett. Im Smoking sah er fantastisch aus, todschick und ungeheuer edel. Sie hätte ihn am liebsten auf der Stelle ausgezogen. Nur die nichtgetönten, durchsichtigen Scheiben des Wagens hinderten sie daran.
    »Das ist wohl wahr«, sagte er nachdenklich und sah sie offen an. »Aber ich lege überhaupt keinen Wert darauf, dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen«, erklärte er mit finsterer Miene. »Auch nicht, wenn es ein Schauspieler ist.«
    Seine Eifersucht war rührend, und sie wusste, dass er einen großen Teil seines wahrscheinlich rasenden Unbehagens aus Rücksicht auf sie unterdrückte. Obwohl die Szenen zahm waren und eher sinnlich-erotisch als reine Fleischbeschau, war es für jeden Mann schwierig, mit einer solchen Zurschaustellung umzugehen, besonders aber für jemanden, der geradewegs aus dem achtzehnten Jahrhundert kam.
    Sie umrahmte sein Gesicht mit den Händen. »Ich werde es nicht mehr tun, wenn es dich so unglücklich macht.«
    Er stöhnte, strich zärtlich mit den Lippen über ihren Mund und zog ihre Hände an seine Brust. »Das kann ich nicht von dir verlangen, es ist doch deine Arbeit.«
    »Ich weiß, aber ich mache dir das Angebot. Außerdem scheinen Liebesszenen im Augenblick auch nicht das Richtige zu sein.« Sie fuhr mit der Fingerspitze um seinen Hemdknopf herum, den Blick auf diese Bewegung gerichtet. Er spürte plötzlich, wie sie zitterte.
    Dann runzelte er leicht die Stirn und hob ihr Kinn an. »Was sagst du da, Liebes?«
    »Nun«, sie holte tief Luft. »Ich glaube ...« Nervös schluckte sie. »Ich müsste mit einem dicken Bauch zurechtkommen.«
    Ramseys Gesichtszüge erstarrten zu Stein, sein Blick suchte ihre Augen. Der Griff auf

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