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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ihre Hände verstärkte sich. »Sag es.« Er atmete heftig.
    »Ich bin schwanger, Ramsey.«
    Er starrte sie nur an, und ihr Herz schlug schneller, als sie sah, dass sich seine dunklen Augen mit Tränen füllten. »Allmächtiger.«
    Er keuchte und zog sie an sich. Er küsste sie, anders als sonst, voller Ehrfurcht und unsagbar liebevoll. Sie spürte, wie er mit seinen Gefühlen kämpfte, seinen heftigen Atemzügen, die ihn am ganzen Körper erzittern ließen. »Ach du lieber, lieber Gott«, murmelte er an ihren Lippen, küsste sie noch inniger, noch leidenschaftlicher und wiegte sie auf seinem Schoß.
    »Du hörst nicht auf, mich in Erstaunen zu versetzen.« Sie schlang die Arme um seinen Hals und liebte ihn auch um seiner Verletzlichkeit willen.
    Er rieb die Wange an der Innenseite ihres Arms und lachte leise schniefend. »Du auch nicht, mein Herz.« Liebevoll strich er ihr das Haar aus der Stirn, streichelte ihre Wange, tastete liebkosend über ihre Lippen. »Mein Gott, ich hebe dich, Penn«, sagte er heiser.
    »Und dafür danke ich Gott.« Sie weinte leise und gab sich seinem Kuss hin.
    Die Limousine raste über den Highway, bot den glücklichen Liebenden Schutz. Und Ramsey freute sich maßlos.
    Der Gerichtsmediziner zog den Reißverschluss des schwarzen Plastiksackes auf. Beim Anblick seines toten Hauptzeugen stieß Pete Mathers einen Fluch aus. »Ihre Vermutung?« Seine Stimme klang sarkastisch. Das Loch, das die Kugel in Owens Brust hinterlassen hatte, war nur allzu offensichtlich.
    Der Beamte lachte leise in sich hinein. »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass der Tod vor ungefähr fünfzehn Stunden eingetreten ist.« Er untersuchte das Nagelbett und die Zähne der Leiche, als würde er einen Gaul für eine Auktion mustern. Und Pete hatte das Gefühl, als würde er hier gleich sein Mittagessen wieder loswerden. Gleichgültig, wie viele Leichen er schon gesehen hatte, es war immer noch grauenhaft.
    Der Beamte verschloss den Plastiksack und gab seinen Assistenten das Zeichen, die Überreste in den Lastwagen zu schaffen.
    »Irgendetwas, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Wir haben nichts bei ihm gefunden, kein Geld, keinen Ausweis, keine Etiketten in den Kleidern, sogar seine Schuhe waren schlicht und einfach.«
    »Geben Sie mir etwas, womit ich was anfangen kann, Braddock.«
    »Solange ich keine Autopsie gemacht habe, bin ich mir nicht sicher.« Pete machte eine Bewegung, die Eile ausdrückte; er kannte zwar den Routineablauf, wollte aber etwas, was ihn in die richtige Richtung führte.
    »Er war mit einer Frau zusammen, entweder vorher oder währenddessen.«
    Pete runzelte die Stirn. »Sie meinen, er wurde abgemurkst, während er es mit einer Frau trieb?«
    Braddock grinste spöttisch. »Ich verbürge mich für nichts.«
    ***
    Phalon Rothmere stand am Fenster und sah auf das ständige Kommen und Gehen von Caterers, Floristen, Musikern, Arbeitern, die tonnenweise Sachen anlieferten. Das Letzte, was er jetzt in seinem Haus gebrauchen konnte, war der Klüngel von Presse, Film- und TV-Stars und ihren Mitarbeitern, den Vize-Gouverneur und Kongressabgeordnete. Doch da der Film vor zwei Jahren hier vor Ort gedreht wurde, war er durch einen Vertrag gebunden, den er vor zwei Jahren unterzeichnet hatte. Er musste zwar keinen Cent bezahlen - das Studio kam für alles auf -, aber seit gestern belagerte die Presse das Haus, und das Telefon war keine Sekunde stumm geblieben. Sein einziger Trost waren der unerwartete Besucher von gestern Abend und das Opferfeuer, in dem er die unheimliche und finstere Vergangenheit seiner Familie verbrannt hatte. Er fühlte sich zuversichtlich und höchst erleichtert.
    Abgesehen davon, dass Noal nicht zurückgekehrt war und auch nicht angerufen hatte, um Bericht zu erstatten. Er musste einfach wissen, ob die Hamilton die Diamanten hatte oder ob die Renfrew sie irgendwie in Florida gelassen hatte. Er musste es wissen. Wenn die Rote Lady in den Händen von jemandem war, der ihre Geschichte kannte, war er vernichtet. Sogar wenn die Hamilton sie hatte, blieb ihm nur die Möglichkeit, es zu ignorieren, denn darauf öffentlich Anspruch zu erheben, würde den Verdacht auf ihn lenken, selbst wenn der Raub inzwischen verjährt war. Aber die stillschweigende Folgerung stünde immer noch im Raum.
    Er würde ihn fast mit Freude erfüllen, wenn sie auf dem Boden des Karibischen Meeres lägen. Dann wäre ein weiterer Fehler aus der Welt geschafft. Ohne die Diamanten würde niemand etwas davon

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