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Der Fremde ohne Gesicht

Der Fremde ohne Gesicht

Titel: Der Fremde ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel McCrery
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Teufel hat das denn mit der Sache zu tun?«
    »Einundzwanzig Jahre sind schon eine ganze Menge.«
    »John hat mehr zu bieten als so mancher Mann, der halb so alt ist wie er. Er ist reich, mächtig und hat einen beneidenswerten Lebensstil. Ich glaube kaum, dass es viele Frauen gibt, die ihn nicht attraktiv fänden. Sie hätten mal die Frauen auf den Parteikonferenzen sehen sollen. Die konnten gar nicht schnell genug aus den Höschen kommen!«
    »Er war also untreu?«
    »Ich habe keine Ahnung. Was ich sagen will, ist, dass er die Möglichkeit dazu gehabt hätte, wenn er gewollt hätte. Es sind haufenweise Frauen hinter ihm her. Und viele davon sind nicht älter als Sophie.«
    »War er ein guter Ehemann?«
    »Sie wirkte auf mich immer ziemlich glücklich.«
    »Hatten die beiden ein erfülltes Liebesleben?«
    Wieder schaltete sich Appleyard ein. »Ich wüsste wirklich nicht, wie mein Klient in der Lage sein sollte, darüber etwas zu sagen.«
    Ward zuckte die Schultern. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Wie gesagt, sie machte einen glücklichen Eindruck.«
    »Und Ihr Liebesleben? Haben Sie eins?«
    »Wenn Sie damit meinen, ob ich eine Freundin habe, dann nein.«
    »Aber Sie hatten doch sicher schon Freundinnen?«
    »Ja.«
    »Und mit denen hatten Sie auch Sex?«
    Ward nickte, worauf Meadows wieder auf den Kassettenrekorder deutete.
    »Normalen Sex?«
    »Kommt drauf an, was sie mit ›normal‹ meinen.«
    »Haben Sie sie zum Beispiel vor dem Sex gern gefesselt?«
    Wards Gesicht verfärbte sich. »Nein, verdammt! Habe ich nicht!«
    »Und hatten Sie vielleicht Spaß daran, ihnen ein bisschen wehzutun?«
    Ward warf seinem Anwalt einen verzweifelten Blick zu. »Muss ich diese widerlichen Fragen beantworten?«
    Appleyard sah Adams an. »Ist das alles notwendig?«
    »Angesichts der Umstände von Mrs. Clarkes Tod denke ich das schon«, wiederholte er.
    Appleyard sah seinen Klienten an und nickte.
    Ward wandte sich wieder an Adams. Es machte ihm sichtlich Mühe, ruhig zu sprechen. »Nein, es hat mir keinen Spaß gemacht, ihnen wehzutun, sie zu fesseln, mich als Pfarrer zu verkleiden oder auch nur einen Vibrator anzuwenden. Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Hätten Sie Einwände dagegen, dass wir uns mit einigen Ihrer früheren Freundinnen unterhalten, um uns das bestätigen zu lassen?«
    Ward zuckte resigniert die Schultern. »Wie Sie wollen. Sie werden nur wiederholen, was ich gesagt habe.«
    Adams sah Appleyard an. »Vielleicht wäre Ihr Klient so freundlich, uns nach der Vernehmung die Namen und Adressen der Damen zur Verfügung zu stellen?«
    Ward nickte in Appleyards Richtung.
    »Gewiss.«
    Adams wandte sich an Meadows, der ihm einen Klarsichtbeutel reichte, in dem offenbar Zeitschriften enthalten waren.
    »Diese Zeitschriften wurden in Ihrem Schuppen gefunden. Es sind Magazine mit Bildern von gefesselten Frauen und sexuellen Folterpraktiken. Ich zeige jetzt Mr. Ward sechs Ausgaben des Magazins Bound to Please, die in seinem Gartenschuppen gefunden wurden. Beweisstück Nr. 4a.«
    Er zeigte die Magazine Ward, der nur einen Blick auf die Titelseiten warf und sofort hochging wie eine Rakete. »Das ist ja widerlich! Die können Sie unmöglich in meinem Schuppen gefunden haben. Da will mich jemand reinlegen!«
    »Sie wurden in Ihrem Schuppen gefunden und die Plastiktüte, in der wir sie gefunden haben, war voll mit Ihren Fingerabdrücken.«
    Ward schüttelte heftig den Kopf. »Unmöglich. Ganz und gar unmöglich. Das ist eine Falle. Ich würde nie … nie im Leben … so abartigen Schund kaufen!«
    »Wie kamen dann Ihre Fingerabdrücke auf die Tüte?«
    Wards Stimme klang verzweifelt. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    »Und was ist damit?«, fuhr Adams fort.
    Meadows brachte ein Stück Schnur zum Vorschein, ebenfalls in einem Klarsichtbeutel, und zeigte es Ward.
    »Ich zeige jetzt Mr. Ward ein Stück weiße Wäscheleine, die ebenfalls in seinem Gartenschuppen gefunden wurde. Beweisstück Nr. 6a.«
    »Was soll damit sein?«, fragte Ward achselzuckend.
    »Gehört das Ihnen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Sieht aus wie eine Wäscheleine.«
    »Sie ist von der gleichen Art wie die, mit der Mrs. Clarke gefesselt wurde.«
    »Davon muss es in ganz Cambridge ein paar Kilometer geben.«
    »Trotzdem, ist es nicht interessant, dass wir diese Schnur in Ihrem Besitz gefunden haben?«
    »Was ist daran bemerkenswert? Ich hänge meine Kleider zum Trocknen auf wie jeder andere auch. Ich wette, wenn Sie Mr. Appleyards Haus

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